Seit 2018 gibt es bei Aldi keine Einweg-Tragetaschen aus Plastik mehr. Nun soll es auch den kleinen Tüten aus der Obst- und Gemüseabteilung an den Kragen gehen. Dafür will der Discounter zunächst einen Cent pro Beutel kassieren und noch in diesem Jahr Mehrwegnetze einführen.
Aldi-Kunden sollen künftig für die dünnen Plastiktüten für Obst und Gemüse einen symbolischen Preis von einem Cent bezahlen. Aldi Nord und Aldi Süd reagieren damit auf Kritik am vielen Plastik in den Geschäften.
Laut neuen Zahlen des Bundesumweltministeriums wurden im vergangenen Jahr in Deutschland mehr als drei Milliarden der sogenannten Knoten- oder Hemdchenbeutel verbraucht.
Das entspricht im Schnitt 37 Stück pro Verbraucher. Das ist zwar etwas weniger als 2017, aber mehr als in den Jahren 2015 und 2016. Grund ist unter anderem, dass Kunden ihre Einkäufe in die kostenlosen Knotenbeutel packen, seitdem Kunststoff-Tragetaschen kostenpflichtig sind.
Aldi hofft bei Plastikvermeidung auf Nachahmer
Aldi hofft nun, dass andere Händler ebenfalls eine Abgabe auf die Beutel verlangen. "Wir würden uns freuen, wenn andere Händler mitziehen", sagte Kristina Bell, die im Einkauf von Aldi Süd für Qualitätssicherung und Unternehmensverantwortung zuständig ist, der "Süddeutschen Zeitung".
Die Supermarktkette Real hat bereits angekündigt, die Beutel bis 2020 durch Papier ersetzen zu wollen. Aldi will laut einer Pressemitteilung kostenpflichtigen Knotenbeutel an dem Sommer 2019 aus nachwachsenden Rohstoffen herstellen und anbieten. Daneben soll es ab Herbst dann auch waschbare Mehrwegnetze für Obst und Gemüse geben. (afp/dh)
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