• Die Zeiten von Negativzinsen sind wohl vorerst vorbei. Könnte sich sparen bald endlich wieder lohnen?
  • Mit Zinsen auf Tagesgeld geht nun die Direktbank ING auf Kundenfang.

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Die Direktbank ING geht mit steigenden Sparzinsen wieder auf Kundenfang. "Wir werden als erste Großbank in Deutschland die Tagesgeldzinsen für alle zurückbringen", kündigte ING-Deutschland-Chef Nick Jue nun in Frankfurt an. Vom 6. Dezember an werde die Bank Kundinnen und Kunden 0,3 Prozent auf Tagesgeld zahlen – "und zwar ohne Bedingungen". Neukunden erhalten sogar ab sofort auf dem "Extra-Konto" 1,00 Prozent pro Jahr, für vier Monate garantiert und bis 50.000 Euro, wie das Finanzportal "Biallo" berichtet.

Dies sei erst der Anfang, betonte Jue: "Unsere Tagesgeldzinsen sind gekommen, um zu bleiben." Die Bank gebe einen Teil ihres Profits aus den steigenden Zinsen an Kunden weiter. "Wir denken, dass die Zeit der Nullzinsen jetzt vorbei ist", sagte Jue.

Negativzinsen vielfach abgeschafft

Jahrelang hatte die Direktbank unter dem Namen ING-Diba Kunden mit relativ hohen Sparzinsen gelockt. Doch Einlagen kosteten das Institut im Zinstief der vergangenen Jahre Geld. Daher setzte der Vorstand verstärkt auf Hausbankkunden, die bei der ING nicht nur Geld parken, sondern über Baufinanzierung, Verbraucherkredite oder Wertpapiersparen für Erträge sorgen.

Die von der Europäischen Zentralbank (EZB) in diesem Sommer eingeleitete Wende hin zu höheren Zinsen lässt die Branche nun wieder umsteuern. Viele Institute haben Negativzinsen für Privatkunden wieder abgeschafft und tasten sich bei den Sparzinsen nach oben. Andererseits werden aber zum Beispiel Baufinanzierungen teurer.

"Ich sehe, dass unsere Spareinlagen seit Mai jeden Monat hochgehen", sagte Jue. Und der ING-Deutschland-Chef will mit Sonderkonditionen beim Tagesgeld neue Kundinnen und Kunden locken. Ende vergangenen Jahres zählte das Institut knapp 9,1 Millionen Privatkunden. (dpa/af)

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