- E-Bikes werden immer beliebter.
- Doch die Fahrräder kosten ein kleines Vermögen.
- Diese Vorteile haben Radler, wenn sie sich ihr E-Bike mieten.
Dank ihnen kommt man schnell von A und B ohne heftig in die Pedale treten zu müssen und auch eine Tour in den Bergen ist leicht bewältigt. Aufgrund ihres Komforts werden E-Bikes immer beliebter.
Der Haken daran: Die Fahrräder mit Elektroantrieb kosten mehrere Tausend Euro. Das erklärt Rainer Schuldt von der "Computer Bild": Qualitativ hochwertige Modelle seien erst ab 2.000 Euro erhältlich. Für so manchen Radler könnte es deshalb von Vorteil sein, sich den modernen Drahtesel erst einmal zu mieten statt zu kaufen.
So viel kostet ein gemietetes E-Bike
Zahlreiche Anbieter buhlen online um Kundinnen und Kunden. Die Preise? Um sich mit einem im Netz offerierten E-Bike tatsächlich rollend auf der Straße wiederzufinden, muss man für ein Ein-Monats-Abo derzeit mindestens knapp 70 Euro einkalkulieren.
"Mieten statt kaufen ist ideal, um sich mit dem Thema erstmals auseinanderzusetzen, ohne sich zu binden", sagt Lisa Brack, die für das "Chip"-Fachmagazin E-Bike-Abos verglichen hat. Auch Schönwetterradlern komme die Miete entgegen. Wer vor einer Kaufentscheidung steht, kann per Leihe bequem diverse Modelle testen.
Darauf gilt es beim Mieten zu achten
Weiterer Vorteil: Leih-E-Bikes sind generalüberholt und der Service - etwa bei Reparaturen oder Diebstahl - gehört meist dazu. "In der Regel wird Ihnen bei einer Panne oder Diebstahl schnell geholfen, manche Anbieter kommen sogar zu einem nach Hause", berichtet Lisa Brack.
Bei den Verträgen sollte man sich aber Zeit nehmen, das Kleingedruckte zu studieren, um zu wissen, was genau Service, Garantie und Diebstahlschutz leisten und wie lange die Kündigungsfristen sind. Nicht immer seien alle Eventualitäten abgedeckt, sagt Simone Warnke vom Onlinemagazin "Inside-digital.de". Sie empfiehlt, vorher durchrechnen, ob sich das Mietmodell im Gegensatz zum Kauf lohnt. "Wer das E-Bike länger als ein Jahr nutzen will, zahlt auf jeden Fall drauf."
Und es kommt oft auch auf den Wohnort an. Der Anbieter Smafo etwa trete bislang nur in den Kreisen Paderborn und Bielefeld auf, so Brack. Der ADAC dagegen sei schon in über 20 Städten vertreten. Andere Dienstleister wie Grover oder Otto Now würden Leih-E-Bikes bundesweit ausliefern.
Vorsicht bei Zusatzkosten
Auch auf mögliche Zusatzkosten sollte man sein Augenmerk richten, gibt Rainer Schuldt zu bedenken. Beim ADAC etwa wird für Nicht-Mitglieder eine Anmeldegebühr von 98 Euro fällig. Bei "eBike-Abo.de" kostet die Servicegebühr 99 Euro und bei Swapfiets werden 15 Euro Anmeldegebühr fällig, wenn man erstmals ein monatliches Abo abschließt. Danach verlangt Swapfiets innerhalb der ersten drei Monate nach Vertragsende 30 Euro Wiederanmeldegebühr und innerhalb der ersten sechs Monate nach Vertragsende 60 Euro.
Zudem erlauben manche Anbieter keinen Wechsel des Fahrradmodells innerhalb der Miete, weil sich der Vertrag nach dem Modell richtet, weiß Warnke. Wer also viele Varianten vom Citybike bis zum Trekkingrad ausprobieren möchte, sollte lieber eine kürzere Laufzeit wählen, beispielsweise mit einer monatlichen Kündigungsfrist. Die gibt es etwa bei Swapfiets oder Rid.e.
Swapfiets ist mittlerweile mit Filialen in vielen deutschen Städten vertreten. "Meist ist aber die Laufzeit mindestens drei Monate und es gilt, je kürzer die Laufzeit, desto teurer sind die E-Bikes", erläutert Brack.
Bei Otto Now etwa könne sich die Miete unter Umständen schnell verdoppeln, weiß Rainer Schuldt. Wenn man nicht kündigt, läuft das Abo weitere drei Monate. Sollte einem das Gefährt zu gut gefallen, um es wieder wegzugeben, bieten ADAC, "eBike-Abo.de", Grover und Otto Now einen Kauf an.
Das sollte bei der Auswahl des Modells berücksichtigt werden
Für welche Zwecke benötigt man das Rad? Ist es nur für Einkäufe gedacht oder für den täglichen Weg zur Arbeit und längere Ausflüge? Dann sollte es vielleicht einen etwas größeren Akku haben. "Die Reichweite der E-Bikes unterscheidet sich deutlich", sagt Simone Warnke. Zwar könne man auf E-Bikes auch ohne Strom weiterfahren, das sei aber merklich schwerer als bei normalen Drahteseln.
Die Modell-Auswahl unterscheidet sich je nach Anbieter. Beim ADAC gibt es derzeit sieben Varianten, bei Otto Now bis zu 30. Allerdings sei Otto eher auf günstige E-Bikes spezialisiert, erklärt Brack. In Sachen Hightech-Räder sei der ADAC besser aufgestellt.
Wegen der Coronakrise waren oder sind die E-Bikes bei vielen Anbietern zudem vergriffen oder nur nach langer Wartezeit verfügbar. Deshalb lautet Lisa Bracks Tipp: Wer mit einem E-Bike-Abo für den Sommer liebäugelt, sollte spätestens im April reservieren. (spot/dpa)
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