Friseursalons öffnen demnächst wieder, doch die Corona-Auflagen verändern sie. Wie der Besuch abläuft, welche Dienstleistungen es nicht gibt und warum Männer mit Bärten außen vor bleiben - die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.
Vom 4. Mai an dürfen Friseursalons nach mehrwöchiger Zwangspause in der Corona-Krise wieder öffnen. Damit sich dort möglichst niemand mit dem Virus ansteckt, gelten aber einige Vorgaben. Einen Kaffee trinken, während man die Haare trocknen lässt? Das gehört erst einmal der Vergangenheit an. Der Friseurbesuch wird nicht mehr so sein wie gewohnt.
Muss ich einen Mundschutz im Friseursalon tragen?
Ja. Beim Bedienen müssen sowohl Friseure als auch Kunden einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Man kann einen eigenen mitbringen, die Salons werden aber wohl auch einen bereitstellen. Probleme beim Schneiden sollte es da nicht geben, sagt Jörg Müller, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks. Gegebenenfalls nimmt man die Schlaufen kurzzeitig vom Ohr. Damit der Mundschutz dann nicht abfällt, könnte ihn der Kunde in dieser Zeit festhalten.
Wie wirken sich die neuen Vorgaben auf die Preise aus?
Kunden müssen bei einem Friseurbesuch in Zukunft wohl mehr bezahlen. Der Grund dafür ist zum einen der zeitliche Mehraufwand durch den neuen Schutzstandard. Zum anderen müssen Friseursalons mehr Geld für Schutzausrüstung wie etwa Einmalhandschuhe, Masken und Desinfektionsmittel ausgeben. All das führt nach Angaben des Zentralverbands zu einem moderaten Anstieg der Preise.
Wie teurer ein Haarschnitt künftig wird, lässt sich allerdings nicht genau beziffern - das legt jeder Salon selber fest. Die Landesinnungsmeisterin von Thüringen, Sybille Hain, rechnet entweder mit einer Pauschale von einigen Euro oder einem bestimmten Prozentsatz auf den Preis. "Das deckt die Zusatzkosten. Es ist nicht so, dass wir daran verdienen."
Werden weiterhin alle Dienstleistungen angeboten?
Nein. Kunden werden einige Abstriche machen müssen. "Gesichtsnahe Dienstleistungen wie Augenbrauen- und Wimpernfärben, Rasieren und Bartpflege dürfen derzeit nicht ausgeführt werden", heißt es dazu in dem Schutzstandard. Das trifft etwa die auf Bärte spezialisierten Barber besonders. Sie können in Zukunft nur Herrenhaarschnitte anbieten.
Haare waschen wird mit dem Standard für alle Kunden Pflicht. So sollen mögliche Viren in den Haaren abgetötet werden. Dazu reicht es nicht, sich vor dem Friseurbesuch die Haare selbst zu waschen. Auf dem Weg zum Salon könnte man nämlich erneut mit dem Virus in Kontakt kommen.
Ein Glas Wasser oder eine Tasse Kaffee wird es außerdem vorübergehend beim Friseur nicht geben. Eine Zeitschrift beim Haare schneiden oder Föhnen zu lesen, ist hingegen erlaubt - sie kann "unter Hygieneauflagen zur Verfügung" gestellt werden. Die Maßnahmen sollen das Infektionsrisiko in den Salons verringern.
Kann man jetzt nur noch mit einem Termin zum Friseur?
Theoretisch sind sogenannte Walk-in-Friseure, also solche ohne Terminvergabe, weiterhin erlaubt. Der Zentralverband empfiehlt dennoch, Termine auszumachen. Wegen der erwartbar hohen Nachfrage nach der Wiedereröffnung dürfte es schwer werden, ohne Ankündigung einen Haarschnitt zu bekommen. Der Schutzstandard verbietet zudem Wartebereiche in den Salons. Im Zweifel müssten Kunden also vor dem Salon auf einen freien Platz warten.
Was ist, wenn ein Kunde oder Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet wird?
Alle Kunden sollen ihre Kontaktdaten im Friseursalon hinterlassen. Dazu zählt nicht nur die Adresse, sondern etwa auch die Handynummer oder E-Mail-Adresse. So sollen Infektionsketten nachvollzogen und unterbrochen werden können.
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