Nicht erst, seit die Lebensmittelpreise in den letzten Monaten stark gestiegen sind, greifen Käufer und Käuferinnen im Supermarkt gerne zu preiswerteren Alternativen zu Markenartikeln. Ob die Eigenmarken dabei wirklich günstiger sind und vergleichbare Qualität aufweisen, zeigt ein aktueller Lebensmitteltest.

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In einer Stichprobe untersuchten die Verbraucherzentralen Hamburg und Niedersachsen in acht Lebensmittelläden insgesamt 86 verschiedene Produkte aus dem Frühstückssegment, darunter beispielsweise Haferflocken und Kaffee. Dabei wurde das jeweilige Markenprodukt mit den Eigenmarken in den Kategorien Preis, Rezeptur und Zertifizierung verglichen. Der Geschmack wurde nicht berücksichtigt.

Markenprodukte sind Testverlierer

Wie aus dem Test hervorgeht, kann die Markenware weder in der Kategorie Preis noch in der Kategorie Rezeptur überzeugen: Die Produkte der Eigenmarken sind meist deutlich günstiger als die Artikel bekannter Hersteller, selbst wenn es sich bei den Eigenmarken um Bio-Ware handelt.

Besonders bei Früchtemüsli, Haferflocken, Kaffee und Erdbeerjoghurt werden die Preisunterschiede demnach deutlich: Bis zu 40 Prozent kann man demnach beim Kauf entsprechender Bio-Eigenmarken sparen. Bei Haferflocken, Toast, Erdbeerjoghurt und Erdbeerkonfitüren in Nicht-Bio-Qualität beläuft sich der Preisunterschied im Vergleich zum jeweiligen Marktführer auf rund das Doppelte. Beim Früchtemüsli ist es fast das Dreifache.

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Doch nicht nur für das Portemonnaie lohnt sich der Griff zu den Bio- und sonstigen Eigenmarken: Wie ebenfalls aus der Untersuchung hervorgeht, enthalten die geprüften Bio-Produkte oftmals weniger Zucker als der jeweilige Markenartikel. Im Fall des Erdbeerjoghurts weisen die Bio-Eigenmarken im Schnitt den höchsten Fruchtgehalt und den geringsten Zuckeranteil auf - zudem wird auf Aromen verzichtet.

Verbraucherschützer fordern bessere Angaben

"Wie der Marktcheck zeigt, sind nicht nur die konventionellen Eigenmarken, sondern auch die Bio-Varianten meist deutlich günstiger als das herkömmliche Markenprodukt", erklärt Constanze Rubach, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Niedersachsen, in einer Mitteilung.

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Was den deutlich höheren Preis der Markenware rechtfertige, gehe aus den Informationen auf der Verpackung häufig nicht hervor, heißt es auf der Seite der Verbraucherschützer. "Sie punkten weder durch transparente Qualitätssiegel noch mit gesünderen Rezepturen. Die Bio-Varianten der Eigenmarken schneiden trotz des zusätzlichen Bio-Standards nahezu überall preislich besser ab", fasst Rubach zusammen. Es sei wichtig, dass Verbraucher und Verbraucherinnen den Preisunterschied nachvollziehen könnten: "Dafür benötigen sie detailliertere Informationen, wie Angaben zur Herkunft der Zutaten und den Produktionsstrukturen."  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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