Über die Bahn und ihre Pünktlichkeit wird in Deutschland immer gerne diskutiert. Neue Zahlen zeigen, in welcher Stadt der S-Bahn-Verkehr am zuverlässigsten läuft - und in welcher es das größte Verbesserungspotential gibt.
Die von der Deutschen Bahn betriebenen S-Bahnen sind im vergangenen Jahr unpünktlicher gefahren als in den Jahren davor. Das geht aus einer Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Matthias Gastel hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Demnach wurden im vergangenen Jahr 92,5 Prozent der Halte der S-Bahnen pünktlich erreicht. 2019 lag die Pünktlichkeitsquote noch bei 95,3 Prozent, 2020 bei 96,5 Prozent.
Verglichen wurden die neun größten S-Bahn-Netze, die von der Deutschen Bahn betrieben werden. Als pünktlich geht ein Zug noch in diese Statistik ein, wenn er mit maximal 5:59 Minuten Verspätung einen Halt erreicht. Im Berufsverkehr mit insgesamt kurzen Reisezeiten kann es aber oft dazu führen, den Anschluss zu verpassen.
S-Bahnen Rhein-Ruhr und Rhein-Neckar sind am unpünktlichsten
Besonders unpünktlich waren der Statistik zufolge die S-Bahnen Rhein-Ruhr (85,2 Prozent) und Rhein-Neckar (86,3 Prozent). Die besten Werte verzeichneten die S-Bahnen Berlin (96,6 Prozent) und Hamburg (96,5 Prozent). Ebenfalls aufgeführt wurden die S-Bahnen München (89,5 Prozent), Rhein-Main (88,4 Prozent), Köln (87,9 Prozent), Stuttgart (89,1 Prozent) und Mitteldeutschland (95,6 Prozent).
Mit Ausnahme der S-Bahn Rhein-Neckar verschlechterte sich die Pünktlichkeit bei allen Bahnen im Vergleich zum Vorjahr. Besonders deutlich ging die Quote in Stuttgart nach unten - um vier Prozentpunkte.
"Die S-Bahnen fahren zunehmend hinter ihren eigenen Fahrplänen her. Die Ursachen haben vielfach mit Störungen an der Infrastruktur und zu knapp bemessenen Kapazitäten in überlasteten Bahnknoten zu tun", meinte Gastel. "Was es braucht, sind auf lange Zeit höhere Investitionen in eine leistungsfähigere und weniger störanfällige Infrastruktur."
Weil die Bahn nach dem Haushaltschaos beim Bund aber in den kommenden Jahren absehbar weniger Geld zur Verfügung hat, dürften einige geplante Infrastrukturprojekte vorerst nicht kommen. (dpa/sbi)
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