• Verbraucher und Verbraucherinnen könnten bald keinen Senf mehr in den Regalen finden.
  • Die Hersteller haben mit einer Rohstoffknappheit und steigenden Preisen zu kämpfen.

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Während der Corona-Pandemie ist der Senfpreis schon stark angestiegen. Doch jetzt ist der Preis nicht mehr das einzige Problem. Viele Hersteller stecken derzeit in einer ernsten Existenznot und haben mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen.

Der Grund dafür ist die Rohstoffknappheit, schreibt die "Lebensmittelzeitung" (LZ). Die Versorgungslage mit Senfsaat sei extrem angespannt, wird Develey-Chef Michael Durach zitiert. Die Hersteller warten derzeit auf die neue Ernte aus Kanada. Es gebe zwar immer noch Mengen am Markt, aber zu sehr hohen Preisen.

In Frankreich ist die Lage besonders ernst

Deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher kaufen gerne den gelben Senf aus gelber Saat, während die Franzosen aus dem Nachbarland die braune Saat bevorzugen, die gerade besonders knapp ist. In Frankreich kaufen Senfliebhaberinnen und -liebhaber zudem tendenziell lieber Handelsmarken, während Deutsche lieber auf Markenprodukte zurückgreifen, wie Develey-Chef Durach sagt. Für Handelsmarken-Hersteller lohne sich das Geschäft allerdings kaum noch. "In Frankreich sind daher einige Anbieter aus dem Markt ausgestiegen oder produzieren weniger", sagte er der "LZ".

"Bei süßem Senf ist der Kostendruck besonders hoch, da sich neben den Steigerungen bei Senfsaat, Verpackung und Energie auch der Zuckerpreis innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt hat", sagt zudem Franz Wunderlich, Geschäftsführer des Herstellers Händlmaier, der "LZ". Deshalb sind weitere Preiserhöhungen bei süßem Senf zu erwarten.

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Kleine Senfhersteller haben es schwer

Besonders kleine Senfhersteller leiden unter der Krise. René Dahm, der seit elf Jahren im nordfriesischen Klintum die Senf-Manufaktur Watt'n Senf betreibt, wird trotz Vertrag nicht beliefert: "Mengen unter zehn Tonnen werden gar nicht mehr angeboten", sagte der Unternehmer der "LZ". Er brauche etwa 1,5 Tonnen braune und gelbe Senfsaat im Jahr.

Auch der Umsatz in diesem Jahr sei gefallen. Er liege aktuell bei 30 Prozent des Vorjahres. Um Großkunden wie Rewe bedienen zu können, musste er den Vertrieb über den eigenen Online-Shop vorübergehend einstellen, da seine Restbestände fast aufgebraucht seien.  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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