- Teile Deutschlands versinken derzeit im Hochwasser.
- Viele Betroffene fragen sich jetzt: Zahlt meine Versicherung bei Schäden? Was muss ich beachten?
Ausnahmezustand in einigen Teilen Deutschlands: Tauwetter und anhaltende Regenfälle führen an deutschen Flüssen zu Hochwasser und steigenden Pegelständen. Manche können ihr Haus nur per Boot erreichen. Vielen Betroffenen stellt sich die Frage: Ist mein Eigentum ausreichend versichert?
Das Problem: Normale Wohngebäude- und Hausratsversicherungen kommen in der Regel für Schäden durch Blitzeinschlag, Sturm oder Hagel auf – nicht aber für Folgen von Überschwemmungen. Hier hilft nur eine Elementarschadenversicherung, informiert der Bund der Versicherten in Hamburg.
Die Versicherung muss als zusätzlicher Baustein abgeschlossen werden. Sie leistet dann Schutz bei:
- Überschwemmungen
- Schäden durch Schneedruck und Lawinen
- Schäden durch Erdbeben
- Erdsenkungen
- Erdrutsche
- Sogar Schäden durch Vulkanausbrüche sind versichert.
Die Absicherung ist jedoch nicht immer einfach zu bekommen und zum Teil sehr teuer - insbesondere in Risikogebieten oder wenn in der Vergangenheit bereits ein Elementarschaden vorgelegen hat.
Nicht jeder Wasserschaden ist automatisch abgedeckt
Im Schadenfall muss nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Versicherungsrecht im Deutschen Anwaltverein (DAV) außerdem genau nach der Ursache geschaut werden. Grundsätzlich liegt eine Überschwemmung dann vor, wenn ein Gewässer über die Ufer tritt oder das Grundstück durch Regen überflutet wird.
Erst wenn dabei Grundwasser an die Oberfläche gedrückt wird und ins Haus eindringt, besteht dafür Versicherungsschutz. Steigt aus anderen Gründen der Grundwasserspiegel und dringt durch das Mauerwerk in ein Gebäude ein, ist dies kein versicherter Schaden.
Rasch bei Versicherung melden
Versicherte sollten sich nach einem Schaden unverzüglich bei ihrer Versicherung melden, rät der BdV. Zudem haben Versicherte eine Schadenminderungspflicht. So müssen beispielsweise zerbrochene Fenster abgedichtet oder Hausratsgegenstände im Keller möglichst in Sicherheit gebracht werden, damit der Schaden nicht größer wird. Außerdem sollten sie die Schäden mit Fotos dokumentieren und eine genaue Aufstellung der beschädigten Gegenstände erstellen. (dpa/af)
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