Immer mehr Menschen widmen sich dem regelmäßigen Vermögensaufbau, vor allem für die private Altersvorsorge. Bestens geeignet dafür sind Sparpläne, die von Banken und anderen Finanzdienstleistern angeboten werden. Wir geben einen Überblick, welcher Sparvertrag wie funktioniert.
Sparpläne funktionieren stets nach dem gleichen Prinzip: Sie zahlen – meistens monatlich – Geld ein, die Bank oder Fondsgesellschaft legt Ihre Beiträge am Kapitalmarkt an, woraus im besten Fall eine gute Rendite resultiert. Die häufigsten Produkte, die zum Beispiel von Banken oder Fondsgesellschaften in der Rubrik Sparpläne angeboten werden, sind:
- Banksparplan
- Private Rentenversicherung
- Kapitallebensversicherung
- Fondssparplan
- ETF-Sparplan
- Edelmetallsparplan
- Aktiensparplan
Banksparplan: Geringere Rendite bei hoher Sicherheit
Den Banksparplan gibt es schon seit Jahrzehnten. Man eröffnet ihn bei einer Bank, allerdings bieten immer weniger Kreditinstitute dieses Produkt an. Das liegt vor allem an der geringen Attraktivität, denn die Rendite fällt meistens unterdurchschnittlich aus.
Der Banksparplan sorgt aber umgekehrt für eine hohe Sicherheit, von der Sparer beim Vermögensaufbau profitieren. Der Grund dafür ist, dass es kein Kursrisiko wie bei Wertpapieren gibt. Stattdessen erhalten Sparer eine Verzinsung und die Rückzahlung der eingezahlten Beträge ist garantiert. Man nennt das auch Kapitalerhalt. Zudem fallen beim Banksparplan selten Gebühren an.
Private Renten- und Kapitallebensversicherung: Versicherungen mit Sparplan-Charakter
Auch wenn sowohl private Rentenversicherung als auch Kapitallebensversicherung als Versicherungen bezeichnet werden: Vom Charakter her handelt es sich eher um Sparpläne, die einen zusätzlichen Versicherungsschutz bieten. Abschließen können Sie sowohl private Rentenversicherung als auch Kapitallebensversicherung bei einer Versicherungsgesellschaft.
Bei der Kapitallebensversicherung zahlen Sie regelmäßig Beiträge, die zu einem größeren Teil von der Versicherungsgesellschaft investiert werden. Das ist der sogenannte Sparanteil. Der Versicherer legt dieses Geld am Kapitalmarkt an, zum Beispiel in verzinsliche Anleihen. Der andere Teil des Beitrages fließt in die Risikoabsicherung und deckt Verwaltungskosten ab.
Bei der Rentenversicherung ist es ähnlich, nur dass der Sparanteil etwas höher ausfällt. Das liegt daran, dass es bei der Rentenversicherung keinen Todesfallschutz wie bei der Kapitallebensversicherung gibt.
Aufgrund der Tatsache, dass bei beiden Varianten (Renten- und Kapitallebensversicherung) ein gewisser Anteil Ihres Beitrages nicht angelegt wird, empfehlen nicht wenige Experten mittlerweile weder die private Rentenversicherung noch die Kapitallebensversicherung zum reinen Vermögensaufbau. Ein Teil der Beiträge geht nämlich aus Sicht der Sparer für die Risikoabsicherung und Verwaltungskosten des Versicherers verloren.
Fonds- und ETF-Sparpläne: Häufig genutzte Alternativen zum Vermögensaufbau
Zu den am häufigsten genutzten Alternativen beim Vermögensaufbau zählen Fonds- und ETF-Sparpläne. Für die Einrichtung dieser Sparpläne benötigt man ein Wertpapierdepot. Dieses eröffnet man bei einer Bank oder einem Online-Broker.
Nachdem das Depot eröffnet ist, richten Sie den Sparplan ein. Das geht heute oft online über die Webseite der Bank oder des Brokers. Sie können alternativ ebenso in der Filiale einer Bank ein Depotkonto einrichten lassen. Sowohl beim ETF- als auch beim Fondssparplan erwerben Sie im Rahmen des Sparvertrages regelmäßig Fondsanteile.
Sie bestimmen selbst, welchen ETF (Exchange Traded Funds, also börsengehandelte Fonds) Sie kaufen. Das bedeutet, Sie sollten sich entweder beraten lassen oder sich mit Fonds auskennen, um die richtige Wahl für den Sparplan zu treffen. Besonders beliebt sind ETFs, bei denen es sich um an der Börse gehandelte Fondsanteile handelt. Andere Bezeichnungen sind Indexfonds oder Passivfonds, weil die Fondsgesellschaft einen bestimmten Index nachgebildet.
Der große Vorteil bei Fonds- und ETF-Sparplänen ist deren Flexibilität und die durchschnittlich gute Rendite. Langfristig orientiert erzielen Sie beim Vermögensaufbau mit dem Fondssparen Erträge zwischen durchschnittlich fünf bis sieben Prozent im Jahr. Die Sicherheit ist zwar geringer als bei den zuvor genannten Produkten. Da es beim Vermögensaufbau jedoch meistens um sehr langfristiges Sparen über 15, 20 oder 30 Jahre geht, ist das Risiko von Verlusten nicht hoch.
Aktiensparplan: Für Individualisten
Der Aktiensparplan ist etwas für Individualisten, weil Sie eigenständig einzelne Aktien auswählen müssen. Daher ist ein Grundwissen zur Börse und Aktienwerten von Vorteil. Wie beim Fondssparen benötigen Sie zum Einrichten eines Aktiensparplans ebenfalls ein Wertpapierdepot.
Bei einem Aktiensparplan kaufen Sie regelmäßig Aktien. Die Auswahl ist jedoch mit einem größeren Zeitaufwand verbunden. Sie müssen Aktienwerte analysieren, Nachrichten über Unternehmen sowie die Börse verfolgen und einiges mehr, um die passenden Aktien für Ihren Sparplan zu finden. Daher gilt auch hier: Entweder Sie kennen sich am Aktienmarkt aus oder lassen sich im Hinblick auf die Selektion der Aktientitel beraten – zum Beispiel von Ihrer Bank.
Sie gehen beim Aktiensparplan ein höheres Risiko ein, weil Sie Ihr Geld in wenige oder nur einen Aktientitel investieren. Sollte genau die Aktiengesellschaft insolvent werden, für deren Aktien Sie sich entschieden haben, droht sogar ein Totalverlust Ihres eingezahlten Geldes. Beim ETF- und Fondssparen hingegen findet eine breite Streuung statt, da ein Fonds häufig in 20 bis 50 Einzeltitel investiert.
Edelmetallsparplan: Vermögensaufbau mit Gold oder Silber
Beim Edelmetallsparplan kaufen Sie monatlich physisches Edelmetall wie Silbermünzen oder kleine Goldbarren. Einrichten lassen sich Edelmetallsparpläne bei einem Online-Edelmetallhändler, in der Regel über dessen Webseite. Sie entscheiden sich für einen bestimmten Gegenwert, für den die Edelmetalle im gewählten Rhythmus gekauft werden. Außerdem wählen Sie die Art des Edelmetalls, also zum Beispiel Gold oder Silber.
Meistens werden die Barren oder Münzen vom Anbieter des Edelmetallsparplans verwahrt. Sie können sich die Gold- und Silberstücke allerdings in der Regel auch ausliefern lassen. Gold und Silber wird von vielen Anlegern und Sparern aufgrund der Inflationssicherheit gewählt. Zudem gelten Edelmetalle langfristig als relativ wertstabil.
Fazit: Welcher Sparplan ist der richtige für mich?
Welcher der genannten Sparverträge zum Vermögensaufbau am besten geeignet ist, hängt von Ihrem Sparziel, Ihrer Risikobereitschaft und Ihren Rendite-Erwartungen ab. Steht bei Ihnen eine hohe Sicherheit im Vordergrund? In dem Fall sind Banksparplan, klassische Kapitallebensversicherung oder die private Rentenversicherung eine gute Alternative. Legen Sie hingegen Wert auf eine sehr gute Rendite bei moderateren Risiken? Dann eigenen sich vor allem Fonds- und ETF-Sparpläne.
Edelmetallsparpläne sind im Vergleich eine gute Wahl, wenn Sie langfristig wertstabil und inflationsgeschützt in Sachwerte – unabhängig von den Zinsmärkten und Börsen – anlegen möchten. Sind Sie überzeugt von Aktien und trauen sich eine Auswahl der Titel mit Potenzial zu? Unter der Voraussetzung ist der Aktiensparplan eine gute Lösung. Entscheidend ist vor allem, dass Sie den Vermögensaufbau und somit den Sparplan langfristig betrachten. Dadurch steigen statistisch die durchschnittlichen Erträge und sinken die Risiken.
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