Kostenlose Kreditkarten können zur fiesen Kostenfalle werden. Die Beträge bewegen sich schnell im vierstelligen Bereich, warnt die Verbraucherzentrale Brandenburg. Was Betroffene dagegen tun können.
Erst eine kostenlose Kreditkarte, dann eine saftige Rechnung? Diese Erfahrung machen nach Angaben der Verbraucherzentrale Brandenburg offenbar viele Verbraucher. Hinter den vermeintlich günstigen Angeboten im Internet stecken oft unseriöse Anbieter im Ausland.
Hohe Kosten durch "kostenlose" Kreditkarte
Für viele Verbraucher ist das Angebot einer kostenfreien Kreditkarte sehr verlockend. Und das Angebot im Internet ist groß. "Verbraucher landen auf der Suche nach kostenfreien Kreditkarten immer wieder auf den Webseiten windiger Anbieter, häufig mit Sitz im Ausland", erklärt Stefanie Kahnert, Juristin bei der Verbraucherzentrale Brandenburg.
Die Masche: Auf Webseiten werden Kreditkarten angeboten, die kostenfrei sein sollen. Doch wer seine Daten in der Anfragemaske eingibt, bekommt statt der Kreditkarte erst einmal eine Rechnung. Auf der Homepage selber erfahren Nutzer oft nichts über die Kosten. Die Informationen über Kosten verstecken sich meist in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB).
Hohe Gebühren für Betroffene
Auf die erste Rechnung in Höhe von 100 Euro kann eine zweite folgen: Die Anbieter stellen Gebühren von mehr als 300 Euro für die Entfernung etwaiger negativer Schufa-Einträge in Rechnung. Zusätzlich werden dann für eine Bonitätsverwaltung noch einmal 300 Euro gefordert. Jede dieser Forderungen wird einzeln von einem Inkassodienst eingetrieben, da hinter jeder Rechnung ein anderer Anbieter steht. "Mit zusätzlichen Inkassokosten kommt schnell ein vierstelliger Betrag zusammen", erklärt Kahnert
Was können Betroffene tun?
Betroffene sollten sich zur Wehr setzen und den Forderungen widersprechen. Hierfür wenden sie sich am besten an lokale Verbraucherschutzzentralen. Nach Ansicht der Verbraucherschützer gelten solche Verträge als nicht zustande gekommen. Der Grund: Bei so viel Intransparenz könne nicht von übereinstimmenden Willenserklärungen gesprochen werden, die für einen Vertragsschluss erforderlich seien.
Wie erkennt man unseriöse Kreditkartenanbieter?
Bevor man sich für einen Kreditkartenanbieter entscheidet, sollte man sich gut informieren. Oft ist ein Impressum einer Firma aus dem Ausland ein Hinweis auf einen unseriöse Kreditkartenanbieter. Auch das Durchlesen von Bewertungen des Anbieters im Internet kann zur Aufklärung beitragen: Existieren kaum Bewertungen im Internet, sollte man lieber keinen Kreditkartenvertrag abschließen. (cw/dpa)
Verwendete Quellen:
- dpa
- Verbraucherzentrale Brandenburg e.V.: "Wie windige Kreditkartenanbieter Verbraucher abzocken"
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