Toaster und Föhn trennt man nach dem Gebrauch besser vom Stromnetz, um Gefahren zu mindern. Doch auch bei anderen Elektrogeräten kann es sich lohnen, den Stecker zu ziehen - sei es, um den Akku zu schonen, als Überspannungsschutz bei Gewittern oder einfach um Strom zu sparen. Wir geben einen Überblick.

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In vielen Bedienungsanleitungen von elektronischen Geräten steht ausdrücklich: "Nach der Benutzung (…) sollte der Netzstecker gezogen werden."

Dieser einfache Sicherheitshinweis wird in vielen Haushalten nicht ernst genommen, obwohl in Deutschland bei rund einem Drittel der Wohnungsbrände die Brandursache in defekten, alten oder nicht sachgemäß betriebenen Elektrogeräte liegt.

Überspannungsschäden durch Blitzeinschlag

Eine Gefahr geht zudem von Gewittern aus. Von früher kennt man noch den Spruch "Es gewittert, mach den Fernseher aus." Das ist auch heute noch ein guter Ratschlag. Besser ist es allerdings, gleich den Stecker zu ziehen, denn Haushaltsgeräte sind der Urgewalt von Blitzen nicht gewachsen.

Bei einem Blitzeinschlag kann es zu einer Überspannung kommen, die Elektrogeräte zerstören kann. Die Spannung bewegt sich dann im Bereich von mehreren tausend Volt, die Geräte sind aber nur auf eine Spannung von 220 bis 240 Volt ausgelegt. Sie können beschädigt, im Extremfall sogar in Brand gesetzt werden.

Ein Blitzableiter am Haus bietet übrigens keinen ausreichenden Schutz vor Überspannung, denn dieser ist nur zum Schutz des Gebäudes vorgesehen und führt den Blitz in den Erdboden. Wenn der Blitz dann in das Stromnetz der Umgebung einschlägt, können Sekundärströme durch die Stromleitungen fließen und Schaden anrichten.

Experten raten deshalb zu einem Überspannungsschutz, um teure Geräte wie PC, Fernseher oder auch die Waschmaschine zu schützen. Dafür eignen sich spezielle Steckerleisten mit dem Prüfzeichen von VDE oder VDS. Die Prüfzeichen des Verbandes deutscher Elektriker besagen, dass die Geräte den vorgeschriebenen Normen entsprechen.

Stecker ziehen im Badezimmer

Auch Elektrogeräte im Badezimmer sind ein Risiko. Man steckt sie am besten immer aus. Besonders gefährlich ist etwa der Haartrockner, denn in manchen Fällen kann die erhöhte Luftfeuchtigkeit im Bad Kurzschlüsse in den noch warmen Geräten verursachen - dadurch drohen Brände.

Bei Haartrocknern empfiehlt der Verband der Elektrotechnik (VDE) Verbrauchern, auf eingebaute Temperaturregler zu achten. Sie sorgen dafür, dass sich die Geräte rechtzeitig abschalten, wenn etwa Haare oder Staub in die Lüftung geraten und Überhitzung droht.

Elektrische Zahnbürste und Rasierer hingegen benutzt man ohnehin im Akkubetrieb. Aus Sicherheitsgründen funktionieren beispielsweise moderne Rasierapparate auch nicht mehr am Stromkabel. Man lädt daher nur, wenn es nötig ist, und verstaut das Ladekabel anschließend im Schrank.

Gefahrenquelle Hitzestau

Geräten, die im Betrieb warmlaufen, schadet aufgestaute Hitze. Beispielsweise nimmt man Smartphone und Ladegerät nach dem Gebrauch auf jedem Fall vom Netz, um die Gefahr der Überhitzung zu minimieren und den Akku zu schonen.

Brandgefährlich sind mitunter Netzstecker von Billiganbietern. Jedes Smartphone hat einen speziellen Ladeanschluss, und man sollte auf die Original-Geräte der Hersteller zurückgreifen, andernfalls steigt das Ausfall- oder Brandrisiko.

Bei Wäschetrockner und Toaster gilt es neben dem Ausstecken noch zu beachten, dass die Wärme entweichen kann. Ein Toaster sollte daher nicht direkt unter einem Hängeschrank der Küche stehen. Ein weiteres Beispiel: Laptops stehen optimalerweise nicht auf einem weichen Untergrund. Das Gerät kann dort leicht heiß werden, der Lüfter funktioniert nicht mehr richtig und es kann zu Schäden kommen.

Standby-Zeiten sind Stromverschwendung

Geräte, die man nicht ständig vom Netz nehmen kann oder will, wie Fernseher oder Stereoanlage, sollten an einer Steckerleiste mit einem Kipp-Schalter angeschlossen sein, denn Standby-Zeiten sind auch Stromverschwendung.

Bei Drucker und PC lohnt es sich, die Geräte nach der Benutzung herunterzufahren. Eine Ausnahme sind Tintenstrahldrucker, denn sie starten jedes Mal, wenn sie vom Netz getrennt und dann wieder einge­schaltet werden, einen Reinigungs­durch­gang für den Druck­kopf. Das kann laut Stiftung Warentest durch erhöhten Tinten­verbrauch weit­aus mehr kosten als der Standby-Strom­verbrauch.

Verwendete Quellen:

  • Stiftung Warentest: Drucker im Test
  • lifestrom.de: Muss ich bei Gewitter den Stecker ziehen?
  • ruv.de: Brand bei Haushaltsgeräten: Wie sicher ist Ihre Elektronik?
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