Sie schmecken lecker und sehen gut aus: Immer eine Auswahl an frischen Kräutern zur Hand zu haben, ist der Traum vieler Hobbyköche. Mit der richtigen Pflege können sie auch auf der Fensterbank aufgezogen werden.
Frische Kräuter strotzen nur so vor wertvollen Nährstoffen und geben Gerichten ein tolles Aroma. Um die duftenden Pflanzen zu Hause aufzuziehen, brauchen Sie nicht unbedingt einen Garten oder Balkon. Damit Küchenkräuter auch auf der Fensterbank gedeihen, gilt es aber, ein paar Besonderheiten zu beachten.
Gleich nach dem Kauf umtopfen
Küchenkräuter, die in Blumentöpfen für den Hausgebrauch verkauft werden, sind dafür gedacht, in kurzer Zeit abgeerntet und verbraucht zu werden. Die Töpfe enthalten nicht genug nährstoffreiche Erde, die die Pflanzen brauchen, um dauerhaft zu überleben und zu wachsen.
Darum sollten Sie die Pflanzen nach dem Kauf entweder in einen größeren Behälter einsetzen oder auf mehrere Blumentöpfe verteilen. Ein handelsüblicher Basilikumtopf kann beispielsweise gern auf mindestens vier Töpfe aufgeteilt werden.
Die meisten Küchenkräuter sind relativ genügsam, sie brauchen keine häufige Düngergabe. Aber es ist hilfreich, gleich zu Beginn lockere, nährstoffreiche Erde zu verwenden, damit die Pflanzen in der ersten Anwachsphase gut versorgt sind.
Damit die Pflanzen lange Zeit erhalten bleiben, sollten Sie außerdem mindestens zwölf Wochen mit der ersten Ernte warten. So lange brauchen die Kräuter Zeit, um genügend Masse an Blättern und Trieben zu bilden, um nach der Ernte weiterwachsen zu können.
Mehr Licht bringt mehr Aroma
Grundsätzlich gedeihen Küchenkräuter draußen besser als in Innenräumen. Nach Möglichkeit sollten Sie sie deshalb auf der äußeren Fensterbank abstellen.
"Selbst in einer lichtdurchfluteten Wohnung mit vielen Fenstern bekommen die Pflanzen nur einen Bruchteil der Lichtstärke ab, der sie draußen ausgesetzt wären", sagt der Münchner Gärtner Stefan Linhardt.
Die Kräuter entwickeln drinnen hellere Blätter und Triebe, die auch weniger aromatisch sind. Außerdem tun vielen Pflanzen laut Linhardt die härteren Temperaturwechsel zwischen Tag und Nacht gut, die draußen herrschen.
Mehrjährige Pflanzen sollten dem Experten zufolge über den Winter an einem kühlen Ort aufgestellt werden: "Die Ruhephase im Winter ist wichtig, in der Wohnung bleibt die Pflanze aktiv und bildet neue Triebe."
Wer trotzdem einen Teil seiner Küche in einen Kräutergarten verwandeln möchte, hat in Innenräumen laut Linhardt mit tropischen Pflanzen wie Koriander die besten Erfolgsaussichten.
Kriegen die Pflanzen drinnen nicht genug Licht, kann auch mit speziellen Pflanzenlampen nachgeholfen werden. Diese strahlen genau das richtige Lichtspektrum aus, das die Kräuter für die Fotosynthese benötigen.
Küchenkräuter brauchen Feuchtigkeit
Einige der häufigsten Küchenkräuter wie Basilikum, Dill und Minze sollten Sie täglich wässern. Wie viel Sie gießen sollten, ist jedoch von Pflanze zu Pflanze unterschiedlich.
Manche Kräuter, die eher in warmen und trockenen Regionen vorkommen – wie beispielsweise Thymian oder Lavendel – brauchen weniger Feuchtigkeit.
Überschüssiges Wasser sollte aber in jedem Fall ablaufen können. Bei Staunässe faulen sonst schnell die Wurzeln. Ist es besonders warm und trocken, können Sie die Pflanzen zusätzlich mit Wasser besprühen, um ein Austrocknen der Blätter zu verhindern.
Verwendete Quellen:
- Gespräch mit Gärtner Stefan Linhardt
- Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen: Kräuter von der Fensterbank
- Stadt Berlin: Kräuter für die Küche auf der Fensterbank ziehen
- Sustainability Victoria – Nachhaltigkeitsagentur des australischen Bundesstaats Victoria: Indoor Gardens
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