Das Geschirr einfach in die Maschine zu packen ist praktischer und meistens auch ökologischer, als es mit der Hand zu spülen. Dennoch gibt es ein paar Tipps, wie das Spülen per Hand angenehmer und möglichst umweltschonend gemacht werden kann.

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Die einen spülen unter fließendem Wasser, die anderen lassen das Spülbecken voll laufen und tauchen das Geschirr darin ein. Die einen spülen mit kaltem Wasser nach, die anderen nicht. Die einen wechseln den Spülschwamm täglich, die anderen nur alle zwei Wochen. Wie ist es denn nun richtig? Und welche Tipps gibt es noch fürs Geschirrspülen per Hand?

Zwei Aspekte sind beim Geschirrspülen wichtig: Der hygienische und der ökologische. Nach ihnen kann man die Tipps, die Umweltbundesamt, Ministerien, Verbraucherschützer und Reinigungsmittelhersteller zu dem Thema geben, aufteilen.

Hygienetipp 1: Heißes Wasser benutzen

Es klingt banal, aber zum Geschirrspülen sollte man tatsächlich heißes Wasser benutzen. Zwar finden sich keine konkreten Temperaturempfehlungen.

Man kann aber davon ausgehen, dass die 60° C, die immer genannt werden, wenn es um den "Siedepunkt" von Keimen geht, beim Spülen nicht erreicht werden müssen. Schließlich müssen die Hände die Temperatur aushalten können.

Das Wasser sollte also gerade so warm sein, dass man die Hände noch gut eintauchen kann. Lau sollte es aber auch nicht sein. Je wärmer das Wasser ist, desto besser löst sich - im Zusammenspiel mit dem Spülmittel - das Fett.

Hygienetipp 2: Einmal pro Woche den Schwamm wechseln

Den Schwamm oder das Spültuch, das man beim Spülen benutzt, sollte man spätestens nach einer Woche austauschen. Oder wenn er oder es zu riechen beginnt. Außerdem sollten diese Spülutensilien immer gut getrocknet werden, denn Keime gedeihen unter einer Bedingung besonders gut: wenn es feucht ist.

Manche Ratgeber empfehlen auch, Schwamm und Tuch täglich zu wechseln. Wenn sie aber nach dem Spülen gut ausgewaschen und eben getrocknet werden, ist das nicht nötig. Tücher, die man in die Waschmaschine stecken kann, sollten bei 60° C gewaschen werden.

Hygienetipp 3: Erst kommt das Wasser, dann das Spülmittel

Spülmittel bilden viel Schaum, wenn sie "aufgewirbelt" werden. Dieser Schaum ist aber gar nicht unbedingt erwünscht, weil er nicht reinigt und durch ihn Schmutzpartikel auf dem Geschirr bleiben können.

Deswegen sollte das Spülmittel in das (stehende) Wasser eingefüllt werden - statt etwa das Wasser auf einen Klecks Spülmittel oder das Spülmittel in den Wasserstrahl hinein laufen zu lassen.

Spülmittel sollte man übrigens nicht in die Maschine geben, weil es dort zu viel Schaum erzeugen würde.

Öko-Tipp 1: Nicht unter fließendem Wasser spülen

Spülmittel enthalten genügend schmutzlösende Stoffe und sind darüber hinaus verträglich genug, dass sie nicht unter fließendem Wasser extra abgespült werden müssen.

Das heißt: Vom ökologischen Standpunkt ist es besser, das Spülbecken mit Wasser zu füllen und das Geschirr dort einzutauchen und abzuschrubben, statt es unter fließendem Wasser zu spülen.

Laut Deutschem Grünen Kreuz (DGK), einer gemeinnützigen Vereinigung zur Förderung der gesundheitlichen Vorsorge, wird beim Spülen unter fließendem Wasser dreieinhalb Mal mehr Wasser verbraucht als beim Spülen im Becken.

Insgesamt liegt der Wasserverbrauch beim Spülen (Maschine und per Hand) in Deutschland pro Jahr bei 210 Millionen Kubikmeter, das sind rund 56.000 50-Meter-Schwimmbecken.

Öko-Tipp 2: Nicht vor- und nicht nachspülen

Das ist nicht nur einfach eine Menge Wasser. Jeder Liter, der mit Spülmittel belastet wird, ist Abwasser und muss zudem auch noch geklärt werden.

Laut Umweltbundesamt gelangen jedes Jahr rund 630.000 Tonnen Chemikalien durch Wasch- und Reinigungsmittel ins Abwasser, darunter knapp 200.000 Tonnen Tenside - der Hauptbestandteil von Spülmittel (neben Wasser). Deswegen muss das Credo beim Geschirrspülen lauten: Wasser sparen.

Das kann man unter anderem auch, indem man weder vor- noch nachspült. Ist das Geschirr arg verschmutzt, kann man grobe Speisereste mit einem Papiertuch wegwischen. Damit verhindert man auch, dass der Abfluss durch große Stücke verstopft wird.

Die einzigen Lebensmittel, bei denen man vorspülen sollte, sind solche, die stark färben, wie etwa Rote Beete oder Spinat. Macht man sie vor dem eigentlichen Spülen nicht ein bisschen ab, wird das Wasser schnell schmutzig und man muss es (eigentlich unnötigerweise) wechseln.

Wer unbedingt nachspülen möchte, sollte auch das nicht unter fließendem Wasser tun, sondern dafür ein extra Becken oder eine Schüssel mit kaltem Wasser benutzen.

Öko-Tipp 3: Erst Gläser, dann Tassen und Teller, dann Besteck, dann Töpfe und Pfannen

Ein Tipp, um Wasser nicht häufig wechseln zu müssen ist auch, eine bestimmte Reihenfolge beim Spülen einzuhalten: von "leicht verschmutzt" zu "total verdreckt". Fängt man also mit den Gläsern an und macht Töpfe und Pfannen erst zum Schluss sauber, verhindert man, dass das Wasser gleich zu Anfang fettig und schlierig wird und man die Gläser darin gar nicht erst sauber machen kann.

Angebranntes und Eingetrocknetes sollte man übrigens mit warmem Wasser und einem Tropfen Spülmittel kurz einweichen lassen.

Damit geht es leichter ab, man muss nicht mit viel Kraft und unter Einsatz von Stahlschwämmen oder Ähnlichem zu Werke gehen. So bleiben die Töpfe länger in einem guten Zustand.

Bei beschichteten Pfannen ist solch rabiates Vorgehen ohnehin tabu. Hier sollten nur weiche Lappen verwendet werden, weil sonst die Beschichtung beschädigt wird.

Öko-Tipp 4: Nicht zu viel Spülmittel verwenden

Viele Menschen wissen wahrscheinlich gar nicht, dass die empfohlene Dosierung (wie übrigens auch der Anteil der Tenside) auf der Spülmittelflasche steht. In der Regel sind es bei Konzentraten zwei Milliliter pro fünf Liter Wasser, bei normalen Spülmitteln vier Milliliter pro fünf Liter Wasser. Das ist nur ein halber bis ein Teelöffel.

Öko-Tipp 5: Abtropfen lassen statt abtrocknen

Zumindest ein wenig ressourcenschonend ist es auch, Geschirr abtropfen zu lassen, statt es abzutrocknen.

Damit spart man es sich, Geschirrtücher zu benutzen, die man anschließend wieder waschen müsste. Wer also den Platz hat und Geschirr auch mal eine Weile lang herumstehen lassen kann, sollte das aus ökologischen Gründen tun.

Gläser sollte man übrigens mit der Öffnung nach unten auf einem sauberen Geschirrtuch trocknen lassen. So bekommen sie keine Kalkflecken an den Rändern.

Wer beim Spülen auf ein paar Dinge achtet, kann Wasser und Strom sparen und dabei auch etwas für die eigene Haushaltskasse tun. Jeder kann seine Wasser- und Energieausgaben fürs Spülen, die nach Berechnungen der Universität Bonn pro Jahr zwischen 37 und 153 Euro liegen, bestimmt zumindest ein bisschen senken.

Verwendete Quellen:

  • Stiftung Warentest: "Spülen mit der Hand: Tipps"
  • Umweltbundesamt: "Bundesweiten Aktionstag - Nachhaltiges (Ab-)Waschen"
  • Deutsches Grünes Kreuze: "Geschirrspülen per Hand – ökologisch und ökonomisch sinnvoll?"
  • Norddeutscher Rundfunk (NDR): "So wird Geschirr richtig sauber"
  • Forum Waschen: "Fragen und Antworten zum Geschirrspülen per Hand und in der Maschine"
  • Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: "Waschen und Spülen im Haushalt: Nachhaltig und sauber"
  • Swim: 3,75 Millionen Liter Wasser im Pool
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