Wenn ein Hund ausbüxt und Tage später an einem anderen Ort gefunden wird, dann hilft in der Regel der Mikrochip bei der Identifizierung und Rückführung der Fellnase. In Deutschland müssen nämlich alle Hunde, die mehr als 20 Kilogramm wiegen oder eine Widerristhöhe von 40 Zentimetern erreichen, einen solchen Chip unter der Haut tragen. Eine App aus Korea könnte diese Mikrochips aber nun ablösen.

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Das Start-up "iSciLab" aus Korea hat ein Programm entwickelt, das mithilfe von künstlicher Intelligenz die Nasenabdrücke von Hunden erfassen und in einer Datenbank speichern kann. Das Ziel der Programmierer ist es, die Welt für Hunde sicherer zu machen und verlorene Hunde so einfach wie möglich zu ihren Haltern zurückzubringen. In der App können Hundebesitzer die Nasen ihrer Fellnasen scannen und mit weiteren Informationen, wie Adresse, Name und Alter registrieren, berichtet "koreatechdesk".

Nasenabdrücke vom Hund registrieren

Um die Nase zu speichern, müssen Halter lediglich mit ihrer Handykamera ein paar Sekunden aus unterschiedlichen Winkeln das Riechorgan ihrer Vierbeiner filmen, bis die Nase von allen Seiten erfasst ist. Auf die Idee kamen die Entwickler, weil der Nasenabdruck eines Hundes ähnlich einzigartig ist, wie ein menschlicher Fingerabdruck und sehr gut dabei helfen kann, eine fremde Fellnase zu identifizieren.

Hundenasen sind so einzigartig wie Fingerabdrücke.
Hundenasen sind so einzigartig wie Fingerabdrücke. © Foto: unsplash.com/Lucas Ludwig

Ersetzt die App den Mikrochip?

Wenn ein in der App registrierter Hund davonläuft und von einer anderen Person gefunden wird, kann die Nase des Hundes ganz einfach mit der gleichen App scannen und erhält dann blitzschnell die Kontaktdaten des Halters. Damit könnten verlorene Hunde viel schneller zurück zu ihren Besitzern gebracht werden und Finder sparen sich die Anrufe bei Tierärzten oder Rettungsdiensten, die mit einem Chiplesegerät anrücken müssten.

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Aber kann diese App nun den Mikrochip in unseren Hunden ersetzen? Zunächst erstmal nicht, denn noch ist das Chippen der Hunde in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben und kann nicht so einfach von Nasenabdrücken in einer App abgelöst werden. Zudem birgt das Programm datenschutzrechtliche Schwierigkeiten, indem es die Kontaktdaten fremder Hundehalter preisgibt. Ob die App, die bereits im App-Store unter dem Titel "Petnow" verfügbar ist, in Deutschland Fuß fassen kann, bleibt abzuwarten.  © Deine Tierwelt

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