Die Krankheit Babesiose, auch Hundemalaria genannt, wird durch Zecken übertragen und hat sich mittlerweile auch in Deutschland breitgemacht. Tierärzte warnen seit einiger Zeit vor der mitunter lebensbedrohlichen Krankheit und empfehlen nun einen ganzjährigen Zeckenschutz.

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Zecken sind in Deutschland nichts Neues. Die unbeliebten Spinnentiere sitzen meist auf Gräsern und heften sich schnell ans Fell unserer Hunde, wenn die durch Wälder und Wiesen streifen. Mit ihrem Beißwerkzeug heften sie sich an die Haut der Vierbeiner, saugen Blut und können dabei Krankheiten wie Babesiose übertragen.

Besonders bekannt ist die Borreliose, die die Haut und das Nervensystem befallen und mitunter zu Lähmungserscheinungen sorgen kann. Auch die Übertragungskrankheit "Frühsommer-Meningoenzephalitis", kurz FSME, ist gefürchtet und kann zu Entzündungen des Hirns und des Rückenmarks führen. Seit einiger Zeit wird nun auch die Babesiose immer häufiger auf Hunde übertragen.

Babesiose: Gefahr für Hunde

Die Babesiose, die auch als Hundemalaria und Piroplasmose bekannt ist, wird vornehmlich von der Wiesenzecke übertragen, die sich mittlerweile in ganz Deutschland ausgebreitet hat. Die Krankheit wird durch Babesien ausgelöst. Das sind Einzeller, die sich in den Zecken eingenistet haben und beim Blutsaugen auf den Hund übertragen werden. Kommt es zu einer Infektion, können die Symptome ganz unterschiedlich aussehen.

Nach der Infektion nisten sich die Babesien zunächst in den roten Blutzellen der Fellnase ein und zerstören diese. Das kann zu einer Sauerstoffarmut im Blut und zu Leber- und Nierenversagen führen, berichtet etwa "Brisant". Hunde können zunächst einfaches Unwohlsein zeigen, ihr Futter verschmähen und Fieber bekommen. Bei schweren Verläufen kann es auch zu Lähmungen und Anfällen kommen. Wird die Babesiose beim Hund innerhalb der ersten fünf Tage nach Auftreten der Symptome nicht behandelt, verläuft sie meist tödlich.

Ganzjähriger Zeckenschutz empfohlen

Wenn Dein Hund Symptome wie Unwohlsein, Fieber oder einen rötlich gefärbten Stuhl zeigt, solltest Du deshalb umgehend einen Tierarzt aufsuchen. In manchen Fällen ist eine Bluttransfusion notwendig. Um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, empfehlen Tierärzte einen umfangreichen Zeckenschutz für Fellnasen. Neben Anti-Zecken-Tabletten, Halsbändern und Sprays gibt es in Deutschland mittlerweile auch einen zugelassenen Impfstoff gegen Babesiose beim Hund. Die Impfung ist freiwillig.

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Besonders wichtig zu wissen ist nun, dass die Zecken nicht nur, wie bislang angenommen, im Sommer aktiv sind. Mittlerweile krabbeln die Tiere mitunter das ganze Jahr herum und stellen eine permanente Gefahr für Hunde dar. Tierärzte empfehlen deshalb jetzt, seinen Vierbeiner ganzjährigen vor Zecken zu schützen, berichtet die "HAZ". Eine Übertragung der Babesiose auf den Menschen ist übrigens auch möglich, allerdings eher selten.  © Deine Tierwelt

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