Hunde sind in Dänemark genauso beliebt, wie in Deutschland und anderen Ländern. Während vielerorts die Beißvorfälle zunehmen, sind sie in dem skandinavischen Land aber rückläufig. Und das, obwohl es immer mehr Hunde gibt. Experten haben dafür unterschiedliche Erklärungen.
Dänemark gilt als besonders hundefreundliches Urlaubsland, die Einreise mit der Fellnase ist unkompliziert und im Ferienhaus sind die Vierbeiner in der Regel auch erlaubt. Die Dänen selbst lieben Hunde und schaffen sich immer mehr davon an.
Im Jahr 2000 gab es rund 550.000 Hunde in dem Land, 2021 waren es bereits 810.000. Dabei leben nur rund sechs Millionen Menschen in dem Land. Hunde sind somit beliebter als Katzen in Dänemark. Trotz der steigenden Hundebevölkerung sinken aber die Beißvorfälle.
Mehr Hunde – weniger Beißvorfälle in Dänemark
In der Vergangenheit wurden die Meldungen über Hundebisse in Dänemark immer seltener. Auch die von Hunden verursachten Schäden nahmen im gesamten Land ab, berichtet der dänische Sender "Nyheder".
Im Jahr 2003 mussten dänische Versicherungen insgesamt 13.258 von Hunden verursachte Schadensfälle behandeln. 2013 waren es noch 9.500 und im Jahr 2023 wurden nur noch 8.013 Fälle gemeldet.
Eine sofortige und einfache Erklärung für den Rückgang der Schäden und Beißvorfälle in Dänemark liegt allerdings nicht auf der Hand. Zunächst einmal ist es verwunderlich, dass trotz steigender Hundehaltungen weniger Probleme entstehen. Die dänische Versicherungsexpertin Anne Garde Slothuus hat gegenüber dem lokalen Sender mehrere Erklärungen für die positive Entwicklung parat.
Drei mögliche Gründe
Zum einen hat Dänemark im Jahr 2010 das Hundegesetz geändert und mehrere Rassen verboten, darunter in erster Linie Hunde, die in Deutschland vielerorts als Listenhunde gelten. American Staffordshire Terrier, Pitbull Terrier oder Kangals dürfen in Dänemark nicht gehalten und gezüchtet werden. Zwar haben Studien und Erhebungen mehrfach gezeigt, dass Rasselisten keinen Rückgang der Vorfälle zur Folge haben, in den Köpfen der Menschen bewirken die Verbote aber offenbar doch etwas.
Die Versicherungsexpertin berichtet nämlich, dass die Dänen mittlerweile viel eher kleine Hunde bevorzugen und sich keine großen Fellnasen anschaffen würden. Das könnte zur Folge haben, dass Schäden und Bisse durch kleine Hunde weniger gravierend sind und eventuell gar nicht erst gemeldet werden. Als dritten Grund für den Rückgang der Beißvorfälle sieht Slothuus die über die Jahre geleistete Aufklärung und Erziehung der Halter.
Aufklärung der Halter wirkt
Das Wesen der Hunde ist mittlerweile besser untersucht und die Körpersprache kann besser verstanden werden. Informationen über Training und Erziehung sind dank des Internets, vor allem dank sozialer Medien, leichter zugänglich und erreichen immer mehr Halter. Diese sind scheinbar auch gewillt, ihre Vierbeiner gut zu erziehen, um unangenehme Zwischenfälle zu vermeiden. © Deine Tierwelt
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