In Göttingen wurden kürzlich die beiden Löwenkopf-Zwergkaninchen Timi und Rocky aus ihrem Gehege gestohlen. Die Besitzerin erstattete Strafanzeige. Am nächsten Tag wurden die Tiere gefunden und nach Hause gebracht.
Für die Halterin muss es ein riesiger Schock gewesen sein, als sie ihren fast leeren Kaninchenstall vorfand. Ihre beiden Löwenkopfkaninchen Timi und Rocky verschwanden am Abend des 30. März spurlos aus ihrem Gehege. Ein drittes Kaninchen wurde zurückgelassen. Umgehend erstattete die Besitzerin Strafanzeige und lobte einen Finderlohn von 200 Euro aus.
Nach etwa 24 Stunden meldete sich eine Frau aus Göttingen telefonisch bei der Polizei und erklärte, Timi und Rocky gefunden zu haben. Die beiden Langohren sind mittlerweile wieder gesund und munter in ihrem Zuhause angekommen. Sie würden jetzt aber besonders viel Zuneigung brauchen, so ihre Halterin. Die Polizei geht von Diebstahl mit Vorsatz aus und ermittelt weiter.
Die traurige Wahrheit der Qualzuchten
Löwenkopfkaninchen sind eine Rasse der Zwergkaninchen. Sie zählen zu den überaus beliebten Arten bei der Haustierwahl. Hier spielen auch ästhetische Idealvorstellungen eine große Rolle. Um diesen gerecht zu werden und auch Auszeichnungen bei Zuchtausstellungen zu bekommen, werden den Tieren laut der Tierschutzorganisation "Peta" "zunehmend unnatürliche Merkmale angezüchtet".
Neben Zwergkaninchen sind auch Widderkaninchen, Teddykaninchen und Albino-Kaninchen nach §11 des Tierschutzgesetzes als sogenannte Qualzuchten einzustufen. Diese sind mit großem Tierleid verbunden. Je nach Rasse äußert sich das Leid auf andere Weise.
Zwergkaninchen beispielsweise, haben ein Gewicht von maximal 2 Kilogramm. Ihr stark verkürzter Kopf (Brachyzephalie) führe laut "Peta" und "Planet Wissen" oft zu Zahnproblemen und sogar zu Zahnausfall. Die Folge der notwendigen Zahnbehandlungen sind wiederkehrende Schmerzen und Stress. Zahnfehlstellungen führen wiederum zu verminderter Nahrungsaufnahme. Außerdem sei der Bereich des Tränennasenkanals verengt. Dadurch leiden die Tiere unter chronischem Schnupfen, Augenentzündungen und Atembeschwerden. "Planet Wissen" zufolge können die Eiterbeulen (Abszessen) sogar die Augen herausdrücken. © Deine Tierwelt
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.