In der Corona-Isolierung haben sich viele ein Haustier angeschafft. Wo nun langsam wieder Normalität einkehrt, kommen viele Fragen auf: Wohin mit dem Vierbeiner, wenn man ins Büro muss?

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Die Coronakrise war für viele der perfekte Zeitpunkt, sich ein Haustier anzuschaffen. Auch vielen einsamen Menschen hat es geholfen, sich aus dem Tierheim oder vom Züchter einen neuen Gefährten zu besorgen. Doch nun steht der Alltag wieder vor der Tür und für neue Tierbesitzer stehen viele offene Fragen im Raum.

Wie lange können Hunde alleine bleiben?

Da gibt es verschiedene Auffassungen. "Maximal sechs Stunden", sagt Lea Schmitz vom Deutschen Tierschutzbund. Laut der Hundetrainerin Franziska Herre aus Erfurt können Hunde jedoch auch länger alleine sein, Eignung und Gewöhnung vorausgesetzt.

"Wenn man weiß, dass man demnächst jeden Tag von 9:00 bis 15:00 Uhr arbeiten muss, sollte man in dieser Zeit auch jetzt schon kein Entertainment anbieten", rät Herre.

Doch was tun, wenn der Hund noch nie oder nur kurz alleine war und er es nun arbeitsbedingt bleiben muss? In diesen Fällen hilft nur ein Hundesitter, eine Tagesstätte oder die Mitnahme zur Arbeit.

Woran ist eine gute Hundetagesstätte zu erkennen?

Hier ist Vorsicht geboten, damit der Aufenthalt für das Tier nicht in Stress ausartet. "Empfehlenswert sind kleine Gruppen in einer beständigen Zusammensetzung", sagt Hundetrainerin Herre.

Darf der Hund mit ins Büro?

"Der Hund sollte möglichst bereits in jungem Alter und regelmäßig mit ins Büro genommen werden, damit dies für ihn zur Routine wird", rät Lea Schmitz. Im Büro sollte man ihm an einer ruhigen Stelle einen Rückzugsort einrichten, etwa ein Körbchen oder eine Box mit seiner vertrauten Decke. Der Hund soll lernen, dass im Büro nichts Spannendes passiert. Mittags ist natürlich ein Gassigang angesagt.

Haustier auf Urlaubsreise: Wie oft braucht der Hund Pause?

Auch hier gibt es verschiedene Empfehlungen. Der Tierschutzbund rät zu Pausen alle drei bis vier Stunden, in denen das Tier etwas trinken und sich bewegen kann. Laut Hundetrainerin Herre ist dagegen eine Zeitvorgabe bei unkomplizierten Tieren nicht nötig: "Man macht eine Pause, wenn sie unruhig werden." Bei Autofahrten sollte beachtet werden, dass der Hund nicht im Zug oder vor der Klimaanlage sitzt. Sonst kann er sich erkälten oder eine Bindehautentzündung bekommen.

Hohe Nachfrage nach Hund, Katze und Kaninchen in Tierheimen

Die Corona-Krise ließ offenbar viele Menschen ihr Herz für Tiere entdecken - jedenfalls verzeichneten zahlreiche Tierheime eine größere Nachfrage nach einem pelzigen Gesellen.

Wie lange kann eine Katze alleine zu Hause bleiben?

Bei Katzen ist die Angelegenheit in der Regel deutlich entspannter als bei Hunden. "Einen normalen Arbeitstag lang halten sie es generell alleine aus. Sie dösen und schlafen, stehen kurz zum Fressen und zum Klogang auf, dann legen sie sich wieder hin", beschreibt die Katzenexpertin Michaela Asmuß aus Bad Homburg einen typischen Tag. Für Jungtiere gelten aber andere Regeln: Sie sind viel lebhafter und sollten - auch zum Schutz der Wohnung - nicht lange alleine bleiben.

Kann eine Katze mit in den Urlaub?

Die meisten Katzen bleiben lieber daheim im vertrauten Revier. "Aber wenn das Tier offen, neugierig und selbstbewusst ist sowie keine Probleme beim Autofahren hat, kann man es probieren", so Asmuß. Transportiert werden sollte die Katze in einer ausbruchsicheren Box. Zur weiteren Sicherung kann ihr ein Geschirr angezogen werden, daran sollte sie allerdings schon vor Reiseantritt gewöhnt werden.

Was ist besser: Katzenpension oder -sitter?

"Eine Pension hat den Vorteil, dass immer jemand da ist", sagt Asmuß. Je nach Temperament der Katze verbringt sie dort in einer Kleingruppe oder in einem Einzelzimmer die Ferien. Katzen, die Neuem misstrauisch gegenüber stehen oder sich gar fürchten, sollten dagegen auf jeden Fall zu Hause von einem zuverlässigen Sitter betreut werden, der ein- bis zweimal am Tag nach dem Tier schaut. (spot/dpa)

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