Die Fahrt mit einer Kutsche – für viele Brautpaare gehört sie zum Höhepunkt ihrer Hochzeit. Doch in Sachsen endete die Tour mit Hochzeitskutsche in einem Unfall…

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Das Paar hatte sich an dem Samstagnachmittag Ende September gerade das Ja-Wort gegeben, fuhr danach mit der Kutsche zur Hochzeitsfeier in Langenbernsdorf (Landkreis Zwickau). Doch kaum hatten Braut und Bräutigam die Kutsche verlassen, passierte es: Ein Geräusch erschreckte die Pferde – und sie gingen durch.

Der 45-jährige Kutscher merkte, dass er seine Pferde nicht mehr beruhigen konnte. "Er lenkte das Fuhrwerk gegen einen Baum, um einen Unfall an anderer Stelle zu verhindern und sprang vorher ab", teilte die Polizeidirektion Zwickau mit. "Die Kutsche wurde beschädigt und die Pferde ergriffen die Flucht. Dabei demolierten sie ein Brückengeländer."

Kutschpferde können sich schnell erschrecken.
Kutschpferde können sich schnell erschrecken. © Foto: pixabay.de/Neelam279 (Symbolfoto)

Hochzeit mit Kutsche: Niemand verletzt

Der Gesamtsachschaden beläuft sich auf circa 5.500 Euro. "Glücklicherweise wurden weder Mensch noch Tier verletzt", so die Polizei.

Leider gibt es nicht immer ein Happy End, wenn ein Kutschpferd durchgeht. In Nordrhein-Westfalen wurde ein Kutscher bei einem Unfall schwer verletzt. Der 52-Jährige wollte abends noch eine kleine Ausfahrt machen. Doch dann flatterte offenbar eine Siloplane durch einen Windstoß auf. Das Kutschpferd erschrak, ging durch. Dabei verkeilte sich die Plane.

Nach rund 70 Metern prallte die Kutsche gegen einen gemauerten Zaunpfosten "und der 52-jährige Versmolder wurde gegen ein parkendes Auto geschleudert", teilte die Polizei Gütersloh mit. Der Kutscher kam mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus. Das Pferd blieb unverletzt.

Kutschen dürfen vorsichtig überholt werden.
Kutschen dürfen vorsichtig überholt werden. © Foto: pixabay.com/pcdazero (Symbolfoto)

Autofahrer: Richtiges Verhalten bei Kutschen

Da Pferde Fluchttiere sind, können auch Kutschpferde durchgehen, wenn sie sich erschrecken. Doch so manche gefährliche Situation im Straßenverkehr wäre vermeidbar – bei gegenseitiger Rücksichtnahme. "Wenn Autofahrende eine Kutsche von Weitem sehen, gelten im Grunde dieselben Verhaltenstipps wie bei der Begegnung mit Reitenden", rät der "ADAC".

Kutschen seien in der Regel mit nur fünf bis sieben Kilometer pro Stunde unterwegs und dürften überholt werden. Dabei sollte das Auto mit einem Seitenabstand von rund zwei Metern in ruhigem und gleichmäßigem Tempo überholen. "Und erst wieder einscheren, wenn das gesamte Gespann im Rückspiegel zu sehen ist."

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Und: Das Abbiegen einer Kutsche kann Autofahrer "überraschen". "Besondere Aufmerksamkeit ist gefragt,wenn der Kutscher oder die Kutscherin abbiegen wollen. Diese zeigen Richtungswechsel häufig durch Handzeichen an", so der "ADAC". Wichtig: "Ordnet sich das Gespann links ein zum Abbiegen: Auf keinen Fall mehr überholen!" Und: "Kommt eine Kutsche auf einer engen Straße entgegen, ist besondere Rücksichtnahme gefragt. Lässt es der nachfolgende Verkehr zu, vorsichtshalber rechts ranfahren, bis die Kutsche vorüber ist."  © Pferde.de

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