Du willst ein Pferd kaufen? Dann solltest Du auf das Exterieur achten. Doch was heißt das eigentlich? Was hat der Körperbau eines Pferdes damit zu tun? Und was ist ein gutes Exterieur? Hier die wichtigsten Fakten…

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Als Exterieur bezeichnet man das Äußere, die Außenseite oder die äußere Erscheinung. Das Wort kommt vom lateinischen "exterior", übersetzt "der äußere" beziehungsweise "außen befindlich". Zu Zeiten von Johann Wolfgang von Goethe kam es auch in der deutschen Sprache an. Genutzt wird der Begriff zum Beispiel in der Automobilbranche: Bei Fahrzeugen wird das äußere Erscheinungsbild, insbesondere die Karosserie, als Exterieur bezeichnet.

Was ist das Exterieur bei Pferden?

Einfach gesagt: Es ist das Äußere, also der Körperbau und das äußere Erscheinungsbild des Pferdes. Dabei werden die "äußeren Merkmale" in drei Kategorien eingeteilt:

  • Vorhand – Kopf bis Schulter
  • Mittelhand – Rücken und Rumpf
  • Hinterhand – Kruppe und Hintergliedmaßen
Die Hufe sollen einen guten Winkel zum Fuß bilden
Die Hufe sollen einen guten Winkel zum Fuß bilden © Foto: pixabay.de/Ceskyfreund36 (Symbolbild)

Was ist ein gutes Exterieur beim Pferd?

Eins vorweg: Es gibt nicht das eine, für alle Pferde passende perfekte Exterieur. Tatsächlich unterscheiden sich die Beurteilungen und Anforderungen für Körperbau und Co. von Rasse zu Rasse. Friesen sind zum Beispiel großrahmige Pferde mit einem gewölbten, oft hoch angesetzten und meist sehr kräftigen Hals, einer gut gewinkelten und bemuskelten Hinterhand und einer ausgeprägten Rippenwölbung.

Der Körperbau beim Shetland Pony zeichnet sich dagegen durch einen gut proportionierten, kleinen Kopf mit großen Nüstern aus. Erwünscht sind eine breite Stirn, nicht zu eng stehende und kleine Ohren sowie freundlich erscheinende, große und dunkle Augen.

Wie erkenne ich ein Pferd mit gutem Körperbau?

Das Exterieur eines Pferdes vollständig zu beurteilen – das ist eine Wissenschaft für sich. Denn dabei wird wirklich auf alles geachtet – von den Ganaschen über den Schweif bis zur Beinstellung. Die Vorderbeinstellung ist zum Beispiel regelmäßig, wenn ein vom Buggelenk aus gefälltes Lot Gelenke und Huf halbiert. Dabei soll der Abstand zwischen beiden Hufen etwa eine Hufbreite betragen.

Beim Hirschhals ist die Halsmuskulatur falsch
Beim Hirschhals ist die Halsmuskulatur falsch © Foto: Adobe Stock/Luckyshots (Symbolfoto)

Nun ist nicht jeder, der sich ein Pferd kaufen möchte, ein Experte in diesem Bereich. Worauf Du bei der Anatomie eines Pferdes achten solltest? Zum Beispiel sollten die Proportionen stimmen und das Pferd ausbalanciert wirken. Die Schultern sollten nicht zu steil sein. Der Brustkasten muss genügend Platz für Herz und Lunge bieten. Die Beine sollten gerade mit flachen Gelenken sein. Denn: Pferde mit kurzen, steilen Fesseln sind anfällig für Gelenkerkrankungen.

Die Sehnen sollen hart und fest sein. Achte auch auf die Hufe: Sie sollten einen guten Winkel zum Fuß bilden, der Strahl gut ausgebildet sein. Wichtig ist auch der Rücken. Bei einem Senkrücken haben die Pferde es zum Beispiel schwerer ihre Hinterhand unter den Körperschwerpunkt zu setzen.

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Gibt es "No Gos" beim Exterieur?

Grundsätzlich gilt bei Pferden: Leistungsbereitschaft wiegt viele körperliche Schwächen auf. Aber tatsächlich gibt es einige "No Gos" – je nachdem wo ein Pferd eingesetzt werden soll. Dazu gehört zum Beispiel ein so genannter Hirschhals für Dressurpferde. Denn: Beim Hirschhals ist die Muskulatur des Halses falsch angesetzt. Genauer: Der Unterhals ist stärker ausgeprägt als die obere Halsmuskulatur. Das führt dazu, das Pferde mit einem Hirschhals es sehr schwer haben, korrekt an den Zügel zu treten.  © Pferde.de

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