Sitzt Dein Hund vor der Haustür und jault und winselt herzerweichend? Dann weißt Du, dass seine Blase drückt und er schnell Pipi machen muss. Doch wie oft muss ein Hund raus und wie lange kann er seinen Harndrang kontrollieren, ohne dass ein nasses Malheur passiert?

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Auch wenn der Vierbeiner seinen Harndrang für eine Weile kontrollieren kann, zu lange sollten die Hundeeltern nicht warten, damit in den gemeinsamen vier Wänden kein nasses Unglück passiert. Denn kaum anders als bei uns Zweibeinern ist auch bei Hunden das Urinieren ein Grundbedürfnis, das zwar für eine Weile unterdrückt, aber niemals gänzlich aufgehoben werden kann.

Dieses Grundbedürfnis grenzt auch die Zeit ein, in der der Vierbeiner alleine zu Hause bleiben kann, ohne eine erleichternde Gassi-Runde drehen zu müssen. Doch es gibt beim Pinkeln gravierende Unterschiede zum Menschen. Wir verraten, wie oft Hunde normalerweise Gassi gehen sollten und wie lange sie ihren Harndrang anhalten können.

Mindestens drei- bis fünfmal täglich Gassi gehen

In der Regel müssen Hunde etwa drei- bis fünfmal täglich Gassi gehen. Allerdings spielen dabei auch Faktoren wie das Alter, die Rasse, der Gesundheitszustand und der Energielevel Deines Vierbeiners eine entscheidende Rolle. Auf alle Fälle morgens und abends solltest Du mit Deinem pelzigen Freund vor die Tür. Und dann noch zwei- bis dreimal über den Tag verteilt. Je nach Alter und Fitness solltest Du jeweils 20- bis 30-minütige Pipi-Runden für Deinen Hund einplanen.

Bei jeder Gassi-Runde setzt Dein Hund Urin ab. Die ersten beide Male an der frischen Luft dienen wirklich dem Entleeren der Blase, das erkennst Du daran, dass sich der Vierbeiner dabei ein wenig Zeit lässt. Alles, was danach kommt, ist reines "Markieren". Diese "nassen Duftmarken" dienen der sozialen Interaktion mit Artgenossen und der Orientierung. Manch ein Hund markiert zum Beispiel auch, um sicher den Weg nach Hause zu finden.

Mit einem Welpen hingegen solltest Du circa jede Stunde vor die Tür gehen und diese zeitlichen Intervalle mit zunehmenden Alter vergrößern. Auch Senioren-Hunde müssen öfters ihre Blasen entleeren und können bis zu viermal pro Tag hinauswollen. Eine allgemein gültige Formel gibt es jedoch nicht, achte unbedingt auf die Bedürfnisse und die Vorlieben Deines pelzigen Lieblings.

Wie lange können Hunde anhalten?

Der Blog "Rover" beschäftigt sich unter anderem damit, wie lange Hunde maximal alleine bleiben können, ohne dass sie pinkeln müssen. Dafür gelten die folgenden Faustregeln:

  • Welpen können circa eine Stunde pro Lebensmonat zwischen Pipi-Pausen anhalten. Erst mit acht bis neun Wochen besitzen Welpen die Kontrolle über die dazugehörigen Muskelgruppen.
  • Erwachsene Hunde (älter als ein Jahr und aufwärts) schaffen zwar maximal acht Stunden, den Harndrang zu kontrollieren, jedoch sollten es idealerweise nicht mehr als sechs Stunden sein.
  • Senioren-Hunde (acht Jahre und älter) sollten alle zwei bis sechs Stunden pinkeln können, abhängig von der Größe und dem Gesundheitszustand.
Mit Welpen sollte man stündlich raus.
Mit Welpen sollte man stündlich raus. © Foto: unsplash.com/Ayla Verschueren (Symbolfoto)

Muss Dein tierischer Mitbewohner zu lange anhalten, kann nicht nur ein nasses Malheur in der Wohnung passieren. Noch schlimmer sind mögliche Harnweginfektionen oder Nierensteine. Denn der Verbleib von altem Urin in der Blase ist nicht nur bei uns Menschen schädlich, sondern auch bei Vierbeinern.

Kann ein Hund zu viel oder zu wenig Pipi machen?

Macht Dein Hund nur einmal am Tag Pipi, ist das zu wenig. Doch nicht immer muss gleich eine Krankheit dahinterstecken. Vor allem dann, wenn der Zustand noch nicht lange anhält. Häufig hat der Vierbeiner einfach nicht genügend getrunken. Uriniert der Hund jedoch etwa nur alle zwei Tage, besteht definitiv Anlass zur Sorge. Ursache dafür könnte zwar auch eine Futterumstellung oder ein dominanter Hund am Wassernapf sein. Trifft beides aber nicht zu, steckt womöglich eine Krankheit dahinter, suche dann unbedingt einen Tierarzt auf.

Doch auch das Gegenteil kann eintreten. "Polyurie" nennt die Medizin das Phänomen, wenn Hunde häufiger als gewöhnlich pinkeln. Dahinter steckt oft eine Entzündung der Blase oder der Harnröhre, Blasensteine, eine Entzündung des unteren Genitaltraktes oder eine Erkrankung der Prostata. Bei diesen Krankheiten muss Dein Hund zwar öfters, die Menge an Urin ändert sich jedoch nicht. Entzündungen sind oftmals von Jaulen oder anderen Schmerzreaktionen begleitet.

Niemand kennt Deinen Hund besser als Du. Beobachte daher das Verhalten Deines pelzigen Freundes beim Gassi gehen und auch, wie oft und wie viel Dein Vierbeiner trinkt. Versuche abzuschätzen, ob die Menge der aufgenommenen Flüssigkeit der Menge an ausgeschiedenem Urin entspricht. Hast Du das Gefühl, Dein Hund trinkt wesentlich mehr oder weniger, als er uriniert, dann geh mit ihm zum Tierarzt.

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Wichtiger Hinweis: Unsere Ratgeber ersetzen nicht die veterinärmedizinische Beratung bei Deinem Tierarzt. Sie dienen lediglich der Information und sollen einen Überblick über Krankheiten, Verletzungen und deren Behandlung liefern. Wenn Dein Tier Symptome zeigt, die auf Verletzungen, Krankheiten oder Unwohlsein hinweisen, solltest Du unbedingt eine Tierarztpraxis oder eine Tierklinik aufsuchen.  © Deine Tierwelt

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