Johanna Katharina Lungwitz wanderte mit zwei Rüden, drei Mulis und einer Katze mehr als 3.100 Kilometer. Gemeinsam bestritten sie den Jakobsweg von Chemnitz bis nach Santiago de Compostela in Spanien.

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Nicht selten beschließen Menschen, gemeinsam, mit ihren Haustieren, Wanderungen oder längere Reisen zu unternehmen. Einige bahnen sich ihren Weg um die ganze Welt. Andere möchten ihrem treuen vierbeinigen Begleiter die letzten Lebenstage so besonders wie möglich gestalten.

Im Mai vergangenen Jahres startete auch Johanna Katharina Lungwitz, gemeinsam mit ihrer Freundin Miriam, in ein Abenteuer: Eine große Pilgerreise nach Santiago de Compostela im spanischen Nordwesten. Jede von ihnen hatte zwei Packtiere und zwei Hunde im Schlepptau. Los ging ihr Jakobsweg an der Jakobikirche in Chemnitz. Auf ihrem Blog DOPPELT PILGERT BESSER berichteten die beiden über tolle Begegnungen und zollten ihren treuen Fellnasen Dankbarkeit und Respekt.

Johanna und Freundin Miriam gehen den Weg.
Johanna und Freundin Miriam gehen den Weg. © Foto: Johanna Katharina Lungwitz

Getrennte aber zufriedene Wege

Das mdr-Format "Der starke Osten" berichtete bereits im Februar über die Pilgerreise der jungen Frauen. Hier erfahren Interessierte unter anderem, dass die Gruppe sich nach knapp fünf Monaten trennte. Miriams Eselstute Naomi lahmte und sie plante von Anfang an, früher nach Deutschland zurückzukehren. So zog Johanna mit ihrem tierischen Gespann alleine weiter.

In ihrem Blog erfahren wir, dass der Rüde Taemin, kurz Tammi, schon seit einigen Jahren an der Seite von Johanna ist. Der energiegeladene Aussie-Mix ist, gemeinsam mit der 24-Jährigen, bereits für ein Jahr durch Südkorea gereist. Noch nicht so lange bei Johanna ist der entspannte und wachsame Hotaru, auch Tari genannt. Tari ist eine bunte Mischung aus Germanischem Bärenhund und einem Bernhardiner-Labrador-Mix. Unterwegs feierte die Truppe sogar den ersten Geburtstag des Rüden. "Mein sicheres Durchkommen lag sicher auch an den Hunden!", erklärte Johanna in einem Interview mit uns.

Die Reisegruppe wurde immer größer.
Die Reisegruppe wurde immer größer. © Foto: Johanna Katharina Lungwitz

Die Reisegruppe wuchs und wuchs

Johannas Budget für die Pilgerreise war begrenzt. So war von Anfang an klar, dass sie die Nächte im Zelt verbringen würde. Um die Ausrüstung und das übrige Gepäck stemmen zu können, holte sich die Chemnitzerin vor ihrer Reise ein Muli mit ins Boot. Aus einem, wurden dann schnell zwei – Sam und Merlin. Das dritte sei erst später, in Frankreich dazu gekommen: "Ich habe sie Totoro genannt", erklärt Johanna, "wir sind auf sie gestoßen und sie wirkte wie eine stimmige Addition zu unserem Team".

Zuletzt schloss sich Katze Nami der Reisegruppe an. Die Wanderungen tagsüber verbrachte die Samtpfote meist in dem warmen und kuscheligen Rucksack von Johanna. Bei Nacht erlebte Nami dann ihre ganz eigenen Abenteuer.

Mehr als 3.100 Kilometer hat die 24-Jährige mit ihrer tierischen Bande zurückgelegt. In 190 Tagen, also etwas mehr als sechs Monaten, wanderte sie mit den Vierbeinern von Chemnitz nach Santiago de Compostela in Spanien. Am 18. November vergangenen Jahres war es dann so weit. Ihre Familie verfolgte die Ankunft von Johanna und ihrem "Minizoo" per Life-Webcam.

Für Johanna und ihre tierischen Begleiter war das aber noch nicht das endgültige Ziel. Das Gespann pilgerte noch am selben Tag weiter. Richtung Fisterra und Muxia, zwei kleine Orte an der galizischen Küste.

"Ich würde alles wieder so machen!"

Nachdem die bunte Truppe wieder in Johannas sächsischer Heimat angekommen war, überwinterten die Mulis "in einem Offenstall, bis es am 1. März wieder los ging", so die Chemnitzerin. Seither sind sie gemeinsam Richtung Elsass unterwegs. Dort möchte Johanna mit ihren Vierbeinern bei einer bekannten Wanderreiterin für Kost und Logie arbeiten.

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Auf die Frage, ob sie beim nächsten Mal etwas anders machen würde, antwortete die Wanderin: "Ich würde alles wieder so machen! Vielleicht würde ich es ein bisschen langsamer angehen". Der Ehrgeiz noch anzukommen, sei am Ende sehr groß gewesen, erklärt sie. "Das war für uns alle anstrengend, aber auch schön zu sehen, wie gut die Tiere mitmachen!".

Vielleicht erfahren wir ja bald noch mehr über die Abenteuer von Johanna und ihren treuen Vierbeinern.  © Deine Tierwelt

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