Seit den Angriffen der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 herrscht Krieg in der Region. Tausende Zivilisten verloren ihr Leben, wurden entführt und hingerichtet. Inmitten dieser verheerenden humanitären Krise kämpfen Tierschützer um die Leben der hilflosen Tiere. Ihre Arbeit ist lebensgefährlich.

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Die Menschen im Gazastreifen und in Israel leiden extrem unter dem Krieg, der seit wenigen Wochen zwischen den beiden Parteien eskaliert und tausende Todesopfer fordert. Die Bewohner sind zur Flucht gezwungen, ihre Häuser werden durch Luftangriffe zerstört. Wer sich in Sicherheit bringen muss, hat meist keine Zeit, Hab und Gut zu packen. Für Haustiere ist auf der Flucht häufig auch kein Platz.

Das führt dazu, dass sowohl im Gazastreifen, als auch in den Grenzgebieten Israels etliche Hunde, Katzen, Esel und andere Tiere ohne Hilfe zurückgelassen werden. Tierschützer auf beiden Seiten kämpfen seit Beginn des Kriegs unermüdlich gegen das Tierleid an und retten unter Einsatz ihres eigenen Lebens so viele Tiere wie möglich.

Dieser Artikel soll keinesfalls den Fokus vom schrecklichen menschlichen Leid im Kriegsgebiet nehmen. Er soll lediglich einen weiteren Aspekt der grausamen Geschehnisse beleuchten und über die Arbeit der Tierschützer in Israel und im Gazastreifen berichten.

Israel-Gaza-Krieg fordert Menschen- und Tierleben

Tag für Tag schlagen Raketen im dicht besiedelten Gazastreifen und in den Grenzgebieten Israels ein. Ganze Wohngebiete zerfallen zu Staub, die Menschen sind auf der Flucht, sterben in den Trümmern oder durch die Explosionen.

Der Krieg zwischen Israel und der Hamas ist rasend schnell zur humanitären Krise herangewachsen. Im Gazastreifen hat Israel den Zugang zu Wasser, Elektrizität und medizinischer Versorgung extrem eingeschränkt – aus Angst, die Hilfsgüter könnten in die Hände der Hamas fallen, berichtet unter anderem die "Tagesschau".

Die Todeszahlen auf beiden Seiten steigen kontinuierlich an. Mehrere Tausend Menschen verloren bereits ihr Leben. Die Hamas-Behörden meldeten zuletzt mehr als 8.500 Tote auf ihrer Seite, die israelische Regierung gab 1.400 Todesopfer an, berichtet "Statista". Die Verlässlichkeit dieser Zahlen wird immer wieder hinterfragt, schließlich wird sie von den Kriegsparteien selbst abgegeben. Eine unabhängige Zählung ist nicht möglich.

Tierschützer riskieren alles

Inmitten des Krieges und der detonierenden Raketen haben sich einige Tierschützer dazu entschlossen, nicht zu fliehen. Sie sind geblieben, um Tiere zu retten, die unter dem Krieg leiden. Auf israelischer Seite sind die Mitglieder der Organisation "Let The Animals Live" unermüdlich im Einsatz. Sie kümmern sich in ihrer Einrichtung in Kfar Ruth momentan um mehr als 250 Hunde und Katzen, erklärt "Times of Isreal".

Auf Gaza-Seite operiert währenddessen die Organisation "Sulala Animal Rescue". Die Helfer mussten nach Ausbruch des Krieges ihre rund 400 Hunde und 130 Katzen evakuieren und in Sicherheit bringen. Täglich nehmen sie weitere Tiere auf und retten Zurückgelassene aus den Trümmern und von den Straßen. In Sicherheit befinden sich Helfer und Tiere aber trotzdem nicht. Jederzeit könnte ein Luftangriff ihr Leben beenden, berichtet "Animals 24-7".

Die Versorgung der Hunde und Katzen gestaltet sich zudem extrem schwierig. Helfer müssen täglich Wasser kaufen und die Futterreserven gut dosieren, um genug für alle zu haben. Auf israelischer Seite richteten die Helfer währenddessen Spendenstellen in der Nähe der Grenze zu Gaza ein, an denen sich Halter Futter für ihre Tiere kostenlos abholen können.

Hotline für verzweifelte Halter in Israel eingerichtet

Dort wurde auch eine Hotline eingerichtet, bei der sich Halter melden können, die ihre Haustiere auf der Flucht zurücklassen mussten. Am Telefon können die Fliehenden den letzten Standort ihres Tiers angeben. Die freiwilligen Helfer fahren dann zu der Adresse und versuchen, die Tiere zu finden und mitzunehmen. Dabei riskieren sie ihr eigenes Leben, denn nicht selten fahren sie unmittelbar nach einem Angriff in das Kriegsgebiet.

In Gaza sieht die Lage nicht anders aus. Auch dort setzen die freiwilligen Helfer ihr Leben aufs Spiel, um Hunde und Katzen aus den zerstörten Gebieten zu retten. Ihr Mitarbeiter Loay Rami Al Wadi (19) starb bereits im Krieg. Wie lange sie der Situation noch standhalten können, ist ungewiss. Klar ist jedoch, dass die Tierschützer auf beiden Seiten dringend auf Hilfe angewiesen sind, um ihre Arbeit fortsetzen zu können.

So kannst Du helfen

Eine direkte Hilfe von ausländischen Freiwilligen im Kriegsgebiet ist jedoch viel zu gefährlich. Was den Tierschützern momentan am meisten hilft, sind Geldspenden. Dafür haben die beiden großen Organisation im Gazastreifen und Israel Spendenlinks eingerichtet. "Sulala Animal Rescue" nimmt Spenden via Paypal entgegen und erklärt in einem Instagram-Post, dass das Geld zu 100 Prozent direkt in die Arbeit der Helfer fließt und den Tieren zugutekommt.

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"Let The Animals Live" in Israel hat auf ihrer Homepage eine eigene Spendenseite eingerichtet. Auch diese Gelder würden unmittelbar die geretteten Tiere in der Einrichtung und weitere Rettungseinsätze unterstützen. Währenddessen geht der Krieg weiter.  © Deine Tierwelt

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