In einer Gemeinde in Niedersachsen sorgt ein freilaufendes Hängebauchschwein für Aufregung. Es soll sogar Pferde gejagt und angegriffen haben.

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Es gab zeiten, da waren Ostfriesenwitze sehr angesagt. Doch was gerade in Ostfriesland passiert, ist kein Witz: Freilaufende Hängebauchschweine sorgen in der Gemeinde Rhauderfehn für Aufregung. Der Grund: Die Tiere streifen nicht nur über die Felder, sondern kommen auch auf die Weiden von Rindern und Pferden. Dabei hat ein Schwein sogar zwei Pferde gejagt.

Bilder einer Überwachungskamera zeigen, wie das Hängebauchschwein auf die Koppel an der 1. Südwieke zu zwei Pferden läuft. Als die Pferde flüchten, jagt es hinterher. Kurz darauf findet die Besitzerin ihre Pferde total aufgeregt vor. Das Schlimme: Ein Wallach hat eine schwere Verletzung nahe der Nüstern, muss genäht werden. Für die Besitzerin steht fest: Das war das Schwein.

Hängebauchschweine lassen sich nicht einfangen

Anfang Oktober berichtete die "Neue Osnabrücker Zeitung" vom ersten herumstromernden Hängebauchschwein in Rhauderfehn. Mittlerweile sollen es aber schon drei sein. Und sie sind mittlerweile ein Politikum. Denn Gemeindebürgermeister Geert Müller (parteilos) sorgt sich um seine Bürger. Und erteilte eine Abschussgenehmigung, wie der "NDR" berichtet. Doch der Landkreis Leer entschied: Die Genehmigung wird widerrufen. Begründung: Haustiere dürfen nicht geschossen werden.

Schweine können gefährlich werden.
Schweine können gefährlich werden. © Foto: pixabay.com/AStoKo (Symbolfoto)

Stattdessen sollen das Hängebauchschwein und seine Artgenossen eingefangen werden. Doch eine Lebendfalle, die die Pferdebesitzerin aufgestellt hatte, blieb unberührt. Stattdessen liefen die Schweine einfach drumherum…

Nachdem ihr Wallach verletzt wurde, ließ die Besitzerin ihre Pferde nur noch unter Beobachtung auf die Weide. Mit einer Mistgabel stand sie daneben und passte auf, ob sich ein Schwein blicken lässt. Mittlerweile lässt sie die Tiere laut "NDR" ganz im Stall – aus Angst, dass die Hängebauchschweine wieder kommen. Auch ihren Urlaub hat die Pferdehalterin abgesagt, damit sie sich weiter um ihre verschreckten Pferde kümmern kann, solange die Schweine noch immer frei herum laufen.

Der Besitzer der Schweine soll übrigens bekannt sein und insgesamt sechs der Borstentiere halten, von denen drei derzeit die Pferde- und Rinderhalter in der Region auf Trab halten. Er bestreitet jedoch überhaupt noch Schweine zu halten, und will nicht namentlich genannt werden.

Bei Treffen Ruhe bewahren…

Dass Schweine auch auf Pferde losgehen, ist tatsächlich kein Einzelfall. Zumindest, wenn es um Wildschweine geht. Immer wieder mal gibt es Berichte, dass Reiter bei einem Ausritt von Wildschweinen attackiert wurden. Doch dabei handelt es sich um Ausnahmen. Denn: "In der Regel geht von Wildschweinen keine direkte Gefahr aus", so das Wildtierportal Baden-Württemberg. "Meist nehmen sie den Menschen wahr bevor dieser sie bemerkt und flüchten."

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Dennoch kann es auch mal gefährlich werden, wenn die Schweine unter Stress geraten. "Wenn sie sich beispielsweise in die Enge gedrängt fühlen, keinen Fluchtweg finden, vom Menschen überrascht werden oder verletzt sind, können sie zum Angriff übergehen." Keiler greifen dabei meist mit ihren großen Hauern an während die Bachen beißen. Beides kann zu lebensbedrohlichen Verletzungen führen. "Eine erhöhte Gefahr eines Angriffs besteht auch während der Jungenaufzucht, da die Bache dann die Frischlinge vor möglichen Feinden verteidigt."

Die Experten raten bei einer Begegnung mit Wildschweinen:

  • Ruhe bewahren und keine hektischen Bewegungen machen.
  • Langsam zurückziehen.
  • Laut sprechen, um die Tiere zu verscheuchen.

  © Pferde.de

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