Zu einem dramatischen Reitunfall ist es am Samstag bei einer Schleppjagd in Niedersachsen gekommen. Beim Sprung über ein Hindernis überschlug sich das Pferd und fiel auf die Reiterin. Diese verstarb noch an der Unfallstelle.
Es war ein tragischer Unfall, der eine 49-jährige Reiterin das Leben kostete: Am Samstag, den 21. Oktober, war sie im Rahmen einer Schleppjagd in der Gemeinde Südheide bei Hermannsburg/Misselhorn unterwegs, als sie gegen 13.45 Uhr ein knapp ein Meter hohes Hindernis überwinden wollte. "Dabei blieb das Pferd mit den Vorderbeinen an dem Hindernis hängen und überschlug sich", teilte die Polizei mit. Die Reiterin stürzte zu Boden und das Pferd fiel auf die Reiterin.
"Durch die Wucht des Aufpralls und wegen des erheblichen Gewichts des Pferdes zog sich die Reiterin schwere Verletzungen zu und konnte durch den hinzugerufenen Notarzt und die Rettungswagenbesatzungen nicht mehr reanimiert werden", so die Polizei. Die Frau verstarb noch an der Unfallstelle.
Frau stirbt bei ihrer 300. Jagd
Dem Portal "Schleppjagd24" zufolge handele es sich bei der Verstorbenen um eine "erfahrene und sehr gute Jagdreiterin". Es sei ihre 300. Jagd gewesen, die sie eigentlich feiern wollte. Offenbar sei ihr Pferd Bluna, mit dem sie bereits seit vielen Saisons zusammen auf Jagd gehe, am Hindernis gar nicht abgesprungen. Das Tier habe sich daraufhin überschlagen und sei auf der Reiterin zum Liegen gekommen, wie auch die Polizeimeldung bestätigt. Das Pferd sei nach dem Sturz unverletzt wieder aufgestanden.
Das verheerende Hindernis sei etwa 90 Zentimeter hoch, massiv, fest verankert und für diese Saison renoviert worden. Die örtliche Ordnungsbehörde habe das Hindernis ebenfalls abgenommen, so "Schleppjagd24”.
Trauer um verstorbene Reiterin
"Vorstand und Equipage der Taunusmeute sind tief bestürzt, ebenso alle anderen Teilnehmer der Jagd, die unmittelbar nach dem Vorfall abgebrochen worden ist", heißt es in einem Facebook-Post des Schleppjagd-Vereins "Taunusmeute”. Der Verein hat seine ausstehenden beiden Jagden abgesagt, ebenso wie den Ball zum Saisonabschluss.
In einem Nachruf auf die Reiterin heißt es: "Brigitte war das Herz der Meute, zugleich immer zuerst besorgt um ihren Sohn Philipp, auf den sie so stolz war, auch weil er begann, ihre Passion, das Jagdreiten zu teilen." Die Erzieherin bleibe "als eine leidenschaftliche Jagdreiterin, eine Meisterin ihres Fachs und eine liebevolle Freundin für immer in Erinnerung".
Was ist eine Schleppjagd?
Bei einer Schleppjagd reiten die Jäger hinter einer Hundemeute, die eine künstliche, im Vorfeld von einem Reiter gelegte Fährte verfolgt. Der sogenannte Schleppenleger reitet vor dem Jagdfeld. Aus einem am Sattel befestigten Kanister tröpfelt ein bestimmter Duftstoff auf den Boden, der zur Fährte für die Jagdhunde wird. Wie der "Verdener Schleppjagd-Reitverein" informiert, sollte die Fährte möglichst ähnlich zum natürlichen Verlauf einer Wildfährte gelegt werden. So könne zum Beispiel eine Teilstrecke auch durch einen Wasserlauf führen. © Pferde.de
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