Besucher des Allwetterzoos Münster mussten vor wenigen Tagen mit ansehen, wie ein junger Storch auf einer Voliere im Zoo qualvoll verendete. Mitarbeiter griffen nicht ein. Tierfreunde sind empört über das Verhalten der Mitarbeiter. Das Zoo-Team nahm jetzt Stellung zur Situation.
Der Allwetterzoo in Münster ist bei Besuchern beliebt. Zahlreiche Tierarten können dort bestaunt werden. Jetzt kehren etliche Zoo-Fans und Tierfreunde dem Park aber den Rücken.
Der Grund: Auf der Voliere der Gänsegeier hatte sich ein junger Storch im Draht verfangen und starb qualvoll. Tierschützer forderten ein Eingreifen der Mitarbeiter, doch die ließen den Jungvogel verenden.
Zoo lässt Storch sterben
Oberhalb der Voliere der Gänsegeier im Zoo in Münster befand sich seit einiger Zeit ein Storchennest. Als einer der jungen Vögel vor wenigen Tagen aus dem Nest kletterte, verhedderte er sich in dem Draht der Voliere und war gefangen. Obwohl die Mitarbeiter des Zoos von der Situation wussten, griffen sie nicht ein und ließen den Jungvogel sterben. Auf Facebook machte sich Empörung breit.
Dort verurteilen zahlreiche Tierfreunde das Verhalten der Angestellten und können nicht nachvollziehen, wie sie ein Wildtier einfach dem Tod überlassen könnten. Viele ehemalige Besucher kündigen in den Kommentaren an, den Zoo nie wieder besuchen zu wollen. Eine so skrupellose Einrichtung wolle man nicht weiter mit Eintrittsgeldern unterstützen, schrieben einige unter dem Post, auf dem der Storch zu sehen ist.
Betreiber nehmen Stellung
Der tragische Vorfall ging an den Zoo-Mitarbeitern natürlich nicht vorbei. Sie wussten genau, was auf der Voliere ihrer Gänsegeier passiert war und hatten sich bewusst dazu entschieden, nicht einzugreifen. In einer Stellungnahme auf ihrer Facebook-Seite erklären sie ihr Handeln. Darin schreiben sie, dass die Geier ebenfalls Nachwuchs bekommen hatten. Ein Rettungseinsatz für den Storch auf der Voliere hätte die jungen Gänsegeier in Panik versetzen und einen tödlichen Sturz aus dem Nest zur Folge haben können.
Die Mitarbeiter mussten deshalb zwischen dem Wohl eines jungen Storchs und dem mehrerer junger Gänsegeier, die in Bulgarien ausgewildert werden sollen, entscheiden. Ihren Entschluss erklären sie so: "So ist die Population brütender Geier in ganz Bulgarien kleiner als allein die Anzahl der brütenden Störche nur im Allwetterzoo." Die Betreiber hoffen auf Verständnis ihrer Besucher und machen klar, dass ihnen die Entscheidung keinesfalls leicht fiel und ihnen der Tod des Storchs sehr nahe ging. © Deine Tierwelt
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