Die Behörden aus Österreich konnten vor wenigen Wochen einen Babyaffen aus einem Privathaushalt retten. Das exotische Tier wurde unter widrigsten Bedingungen gehalten und musste in einem Vogelkäfig leben. Tierschützer aus Wien nahmen das Tier bei sich auf und stehen vor Problemen.
Die Haltung von exotischen Tieren ist in Österreich nicht grundsätzlich verboten. Die genauen Regelungen können die einzelnen Städte und Bundesländer festlegen. Auch die Haltung unterschiedlicher Affenarten ist nicht untersagt, allerdings an ganz bestimmte Vorschriften gebunden. Ein Babyaffe aus Oberösterreich musste jedoch unter schlimmen Bedingungen leben.
Die Halter des jungen Berberaffen setzten kaum eine der gesetzlichen Vorschriften für die Haltung eines solchen Affen um. Sie sperrten das Tier in ihrem Haushalt in einen Vogelkäfig, legten ihm ein Brustgeschirr und eine Windel an und hielten ihn ohne weitere Artgenossen.
Babyaffe aus Vogelkäfig beschlagnahmt
Der erst ein Jahr alte Babyaffe wurde offenbar äußerst früh von seiner Mutter getrennt und an die privaten Halter verkauft. Wo genau sie das Tier erstanden haben, wie viel das Äffchen gekostet hat und unter welchen Umständen der Kauf stattfand, ist nicht bekannt. Klar ist aber, dass der Affe unter schlimmen Bedingungen leben musste und vor wenigen Wochen von den Behörden beschlagnahmt wurde, berichtet "OE24".
Nach der Beschlagnahmung in Oberösterreich, bei der Angestellte unterschiedlicher Behörden und Mitglieder des Vereins "Tierschutz Austria" vertreten waren, erklärten sich die Tierschützer aus Vösendorf bei Wien dazu bereit, den Affen bei sich aufzunehmen. In einer Transportbox brachten sie ihn sicher in ihr Tierschutzhaus und ließen ihn gründlich vom Tierarzt untersuchen.
Äffchen kennt keine Artgenossen
Nach einer ersten notwendigen medizinischen Versorgung konnte der Babyaffe dann sein neues Gehege kennenlernen. Die Tierschützer erklärten gegenüber dem österreichischen Sender, dass das junge Tier nun ganz viel Zeit und Ruhe benötigt, um sich an seine neue Umgebung und die neuen Menschen zu gewöhnen. Eines Tages soll das Äffchen dann mit anderen Artgenossen zusammengebracht werden und ein Leben in Gesellschaft führen dürfen.
Dieses Vorhaben bedeutet aber leider auch ein Problem für die Tierschützer. Denn bislang hat der Affe keinerlei Kontakt zu Artgenossen gehabt, kennt nur seine ehemaligen Halter und seinen viel zu kleinen Vogelkäfig. Arttypisches Verhalten muss er im Laufe der Zeit noch lernen. Die Tierfreunde aus Österreich nehmen die Herausforderung aber an und wollen alles tun, damit sich der Affe bei ihnen wohlfühlt und sich auf ein besseres Leben freuen kann. © Deine Tierwelt
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