Die Mitarbeiter des "Nabu"-Artenschutzzentrums in Leiferde sind schockiert. Vor wenigen Tagen fanden sie einen abgetrennten Wolfskopf vor ihrer Einrichtung. Umweltminister Meyer verurteilt die Aktion. Die Polizei versucht nun, den Tierquäler und Straftäter zu finden.

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Wölfe stehen in Deutschland unter strengem Tierschutz und siedeln sich dank langjähriger Bemühungen nach und nach wieder in deutschen Wäldern an. Die Tiere sind manchen Menschen jedoch ein Dorn im Auge. Bauern beklagen immer wieder Angriffe der Wölfe auf ihre Schafe und Rinder. Seinen Unmut drückte ein vermeintlicher Wolfsgegner nun durch eine perfide Aktion aus. Er legte einen abgetrennten Wolfskopf vor das "Nabu"-Artenschutzzentrum in Leiferde.

Am vergangenen Karfreitag entdeckten Spaziergänger aus Niedersachsen den abgeschnittenen Wolfskopf vor dem Eingang des "Nabu"-Artenschutzzentrums in Leiferde. Vom Anblick schockiert, alarmierten sie die Polizei, die den Fall aufnahm. Die Tierschützer des "Nabu" und des Vereins "Wolfsschutz-Deutschland" sind wütend über die abscheuliche Tat des vermeintlichen Wolfshassers. Sie haben eine Belohnung von 15.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Erfassung des Täters führen, berichtet der "NDR".

In dem Artenschutzzentrum kümmern sich die Mitarbeiter seit Jahren um verletzte und beschlagnahmte Tiere, päppeln sie auf und geben ihnen ein Zuhause. Der Vorfall in Leiferde sorgte unterdessen für landesweite Schlagzeilen und erreichte auch die Politik. Der Umweltminister Niedersachsens, Christian Meyer von den Grünen, äußerte sich nun zu dem Fall und betitelte ihn als eine perfide Aktion.

Bis zu fünf Jahre Gefängnis für Tierquäler

Wölfe sind in Deutschland streng geschützt und dürfen nicht von Jägern getötet werden. Genau das bemängeln aber zahlreiche Wolfsgegner, die eine Bedrohung für Mensch und Tier in den Wölfen sehen. Für Tierschützer stellen die steigenden Populationen der wilden Tiere währenddessen einen Erfolg im Artenschutz dar. Die Fronten wirken verhärtet. Der abgetrennte Wolfskopf in Leiferde ist ein Zeugnis dieses Disputs.

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Die Polizei ermittelt nun gegen Unbekannt und versucht, den Täter zu fassen. Wer den vermeintlichen Wolfshasser kennt oder Hinweise hat, kann sich unterdessen auch beim Verein "Wolfsschutz-Deutschland" melden. Für die abscheuliche Tat ist in Deutschland neben einer hohen Geldbuße von bis zu 50.000 Euro auch eine maximal fünf Jahre lange Gefängnisstrafe möglich.  © Deine Tierwelt

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