Sie ist die Nummer Eins der beliebtesten Küchenkräuter: Petersilie! Dabei hatte sie vor ihrer Gewürz-Karriere eine andere Aufgabe: Sie wurde bereits in der Antike als gesunder Helfer genutzt. pferde.de hat sieben Fakten zu der unterschätzten Heilpflanze.

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Ursprünglich stammt Petersilie aus dem Mittelmeerraum und wurde bereits in der Antike als heilende Pflanze genutzt. Im alten Griechenland wurde sie sogar als heilig verehrt. Damals wurden aus Petersilie Kränze geflochten – als Symbol für Kraft. Sie wurden nach Wettkämpfen dem Sieger überreicht. Später, im Mittelalter, war es damit jedoch vorbei. Denn da galt Petersilie als Hexenkraut. Aber nicht das ganze Kraut. Bei Hochzeiten wurden damals die getrockneten Blätter verbrannt. Das sollte dem Brautpaar Glück bringen…

Heute ist die Petersilie vor allem in der Küche im Einsatz. Als Heilpflanze hat sie es auch in den Stall geschafft. Kein Wunder: Ihre Inhaltsstoffe sind sehr gesund und helfen auch unseren Partnern auf vier Hufen.

1. Petersilie hilft der Verdauung

Für Magen und Darm ist die Petersilie ein richtiges Allroundkraut. Denn ihre Powerstoffe wirken krampflösend und hemmen Blähungen. Dazu regt sie den Appetit an und unterstützt die Verdauung. Und: Ihre Flavonoide wirken im Magen-Darmtrakt antioxidativ und entzündungshemmend. Daher soll Petersilie sogar Magengeschwüre vorbeugen.

2. Das Kraut fürs Immunsystem

Petersilie enthält mehr abwehrstärkendes Vitamin C als Zitrusfrüchte. Dieses Powervitamin gehört zu den wasserlöslichen Vitaminen und ist bei Pferden an etwa 15.000 Stoffwechselabläufen beteiligt. Vor allem fürs Immunsystem ist Vitamin C wichtig: Es stimuliert die körpereigene Abwehr beim Kampf gegen Viren und Bakterien. Zwar produziert der Pferdekörper im Normalfall ausreichend Vitamin C. Aber: bei Stress, hohen Leistungsanforderungen, bei Infektionen oder bei alten Pferden kann eine Extra-Portion Vitamin C notwendig werden.

Petersilie ist gut fürs Immunsystem von Pferden.
Petersilie ist gut fürs Immunsystem von Pferden. © Foto: unsplash.com/pintando la luz (Symbolfoto)

3. Petersilie für die Blutbildung

In Sachen Mineralstoffe ist Petersilie ein echtes Multi-Talent. In ihr stecken Eisen, Zink, Magnesium, Calcium und Kalium. Eisen ist zum Beispiel unentbehrlich für die Bildung des roten Blut- beziehungsweise Muskelfarbstoffes – dieser ist wichtig für den Transport des Sauerstoffs zu den Zellen. Ein höherer Bedarf kann durch Blutverluste oder starkes Schwitzen entstehen. Und Magnesium wird für den Knochenaufbau und die Zähne benötigt. Dazu versorgt es die Nerven und Muskeln – und aktiviert wichtige Enzyme.

4. Für die natürliche Entgiftung

Wenn Du Deinem Pferd eine natürliche Detox-Kur gönnen möchtest, kann Petersilie helfen. Sie wirkt abführend, unterstützt die Leber und Nieren bei der Entgiftung. Und: Die Petersilie hat auch eine sogenannte vermifuge Wirkung. Das heißt: Sie fördert die Ausscheidung von Wurmeiern und -larven aus dem Darm. Daher kann sie zur Vorbeugung genutzt werden.

5. Wichtig: Nicht an tragende Stuten füttern

Der Volksmund sagt: Petersilie hilft dem Mann aufs Pferd, der Frau unter die Erd. Der Grund ist simpel: Bereits in der Antike galt die Pflanze als Aphrodisiakum für Männer. So verboten die Athener ihren Soldaten früher in Kriegszeiten das Kraut zu essen. Und: Sie enthält auch pflanzliche Hormone, darunter eine pflanzliche Variante des weiblichen Sexualhormons Östrogen, ein sogenanntes Phytoöstrogen. Deshalb wurde Petersiliensud schon im Mittelalter in der Gynäkologie und Geburtshilfe genutzt. Er wurde zum Beispiel zur Abtreibung genutzt, denn die Inhaltsstoffe wirken wehenfördernd. Daher soll Petersilie nicht an tragende Stuten verfüttert werden.

Petersilie nicht an tragende Stuten geben.
Petersilie nicht an tragende Stuten geben. © Foto: unsplash.com/Ella Baxter (Symbolfoto)

Diese Nebenwirkungen kennen auch die Mitarbeiter vom Botanischen Garten in Hamburg. Um darauf aufmerksam zu machen, haben sie die Petersilie trotz ihrer Heilwirkung zur Giftpflanze 2023 ernannt. Grund ist das Apiol, ein Bestandteil des ätherischen Öls der Petersilie. Nach der Blüte, im zweiten Jahr ihres Anbaus, steigt der Apiol-Gehalt auf das Zehnfache und reichert sich auch in Stängeln und Blättern an. Deshalb sollte man keine Petersilie nach ihrer Blüte ernten.

6. Fütterung – nicht zu viel nehmen

Petersilie gibt es mittlerweile in vielen Kräuter- und Futtermischungen. Du kannst sie aber auch direkt füttern. Dabei gilt: Große Pferde können 20 bis 30 Gramm am Tag futtern. Kleinpferde und Ponys können 10 bis 20 Gramm am Tag kriegen.

Du kannst aber auch einen Tee zubereiten und ihn dann zum Trinken oder übers Futter geben. Für einen Tee 1 bis 2 Esslöffel Blätter mit 200 ml heißem Wasser übergießen und 15 Minuten ziehen lassen. Abseihen und abkühlen lassen.

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7. Petersilie als Sud bei Hautkrankheiten

Als Sud kann die Pflanze bei Hauterkrankungen wie Ekzemen, Hautpilz, Parasitenbefall oder Insektenstichen helfen. Der Grund: sie lindert den lästigen Juckreiz und trägt zur Wundheilung bei. Für einen Sud brauchst Du eine gute Handvoll frischer Blätter oder frischer Wurzeln pro Liter Wasser. Dann den Sud einfach auf die betroffenen Stellen auftragen.  © Pferde.de

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