Man kennt ihn kaum, trotzdem ist er das meist geschmuggelte Tier der Welt: der Pangolin. Engagierte Tierschützende helfen den faszinierenden Schuppentieren in ihrem Kampf ums Überleben.

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Der Pangolin – wohl die Wenigsten wissen, welch seltsames und zauberhaftes Tierchen sich hinter diesem Namen verbirgt. Beim Namen "Schuppentier" klingeln jedoch bei dem einen oder anderen die Glocken der Erkenntnis. Denn der Pangolin wird als Schuppentier bezeichnet. Der Name Pangolin stammt vom Malaysischen Wort "pengguling". Das bedeutet soviel wie: "Etwas, das sich aufrollt." Und das passt genau zu dem kleinen Kerlchen. Denn fühlt sich der Pangolin bedroht, rollt er sich zu einer Kugel zusammen und verharrt so lange regungslos, bis die Gefahr vorbei ist. Der Pangolin ist ein scheuer und nachtaktiver Insektenfresser. Die lange, klebrige Chamäleon-Zunge des kleinen Säugetiers schießt weit hervor, um Ameisen und Termiten aufzuschlecken. Die Schuppentiere kommen in acht Arten in Asien und in Afrika vor. Sie leben vorwiegend in Wäldern, Buschland und der Savanne.

Doch ein aufgerollter Pangolin hat keine Chance gegen seinen größten Feind: den Menschen. Er ist eine einfache und hilflose Beute. Kein anderes Tier wird häufiger von Wilderern gefangen, geschmuggelt oder getötet. Allein in den letzten 16 Jahren sind 1,1 Millionen Schuppentiere illegal gehandelt worden. Und ein Ende ist nicht absehbar. In China und Vietnam gilt ihr Fleisch als Delikatesse. Ihre Häute finden Verwendung in Lederprodukten. Ihre Schuppen sollen Krankheiten heilen und Geister vertreiben. Dabei bestehen sie lediglich aus Keratin, so wie menschliche Fingernägel. So könnte der Pangolin aussterben, noch bevor die meisten Menschen von ihm gehört oder ihn sogar gesehen haben. Und wieder einmal droht unseren tierischen Mitbewohnern wegen Aberglaube, falschen Hoffnungen und Tradition eine ungewisse Zukunft.

Engagierte Tierschützende helfen dem Pangolin

Doch zum Glück gibt es das "Umoyal Khulala Wildlife Centre" in Südafrika. Das Schutzzentrum rettet Wildtiere, versorgt diese medizinisch und wildert sie nach vollständiger Genesung wieder aus. Das Zentrum ist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, die Pangoline sind sogar an einem geheimen Ort auf dem Gelände untergebracht. Zu groß ist die Angst um die scheuen Tiere, denn der illegale Handel mit ihnen hat mafiöse Strukturen.

Im letzten Monat konnte ein großer Erfolg gefeiert werden: Der Polizei war ein Mann aufgefallen, der einen Eimer mit Löchern trug. Bei der Kontrolle stellten sie fest, dass der Mann auf dem Weg zu einem illegalen Wildtierhandelsmarkt gewesen ist und in dem Eimer befand sich ein Pangolin. Die Polizei beschlagnahmte das völlig veränstigste Schuppentier und brachte es zum Schutzzentrum. Es war dehydriert, lag in seinen eigenen Exkrementen und völlig abgemagert. Doch dank der Hilfe des Teams des "Umoyal Kulala Wildlife Centre" konnte der kleine Kerl schnell aufgepäppelt und nach seiner Reha wieder ausgewildert werden. Der Pangolin ist wieder frei – den Wilderer hingegen erwarten 6 Jahre Gefängnis. Manchmal siegt die Gerechtigkeit doch.

Virtuelle Patenschaften für bedrohte Wildtieren

Das Schutzzentrum bietet virtuelle Patenschaften für seine Wildtiere an. So kannst Du bereits für £ 25,00 Pate eines Mungos und für £ 50,00 Pate eines Pangolins werden. Und für £ 100,00 bist Du virtuelle Adoptiv-Mama oder virtueller Adoptiv-Papa für ein Hippo. Damit unterstützt Du für ein Jahr das "Umoyal Kulala Wildlife Centre" beim Kauf von Futtermittel, gewährleistest medizinische Versorgung oder sonstige, dringend benötigte Materialien für die Tierpflege. Dein Adoptiv-Tier bedankt sich dann bei Dir als Elternteil mit einem persönlichen Foto, einem "Lebenslauf" sowie einer Adoptiv-Urkunde.

Und auch der WWF schützt die Schuppentiere mit einer Vielzahl von Projekten. In Vietnam zum Beispiel wurde ein Programm gestartet, um Schuppentiere wieder auszuwildern. Meist handelt es sich um von den Behörden beschlagnahmte Tiere. Unter dem folgenden Link ist die Freilassung eines Schuppentieres zu beobachten. Zusätzlich setzt sich der WWF für wirksamere, nationale Gesetze und Anti-Wilderei-Programme ein.

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Und schauen wir uns diese kleinen und faszinierenden "Tannenzapfen" auf vier Pfoten mal genauer an, können wir nur Emma De Jager, Mitbegründerin der Schutzzentrums, zustimmen: "Sie machen so viel durch wegen der Menschen. Aber trotzdem vertrauen sie uns immer wieder. Sie erobern einfach Dein Herz. Sie haben etwas an sich, das Dich absolut berührt." Dem ist nichts hinzuzufügen.  © Deine Tierwelt

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