Eine Masterstudentin aus den USA will mithilfe einer interessanten Methode mehr über das Zusammenleben von Schlittenhunden und Menschen herausfinden. Dabei untersucht sie Knochen heutiger Hunde auf mögliche Veränderungen im Laufe der Zeit.

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Dass Hundeschlitten bei amerikanischen Ureinwohner ein wichtiges Fortbewegungsmittel waren, ist hinlänglich bekannt.

Wenig erforscht sind aber die Entwicklung und Geschichte der sibirischen Schlittenhunde. Eine Archäologiestudentin der University of Saskatchewan (USask) will mittels moderner Hundeproben neue Erkenntnisse über die Hundeschlitten-Praktiken der Ureinwohner gewinnen.

"Wir wissen, dass Hundeschlitten-Fahrten während der Thule-Periode vor etwa 700 Jahren einen schnellen Transport durch Nordkanada und Grönland ermöglichten, aber die materiellen Aufzeichnungen sind begrenzt", sagte Jessica Sick, die sich diesem Thema unter der Leitung von Tatiana Nomokonova und Angela Lieverse in der Abteilung für Archäologie und Anthropologie widmet.

"In Anbetracht der Tatsache, dass Canis familiaris die am längsten bekannte domestizierte Tierart ist, ist die Untersuchung von Entheseveränderungen bei Hunden zur Identifizierung von Arbeitstätigkeiten eine hervorragende Gelegenheit, um zu untersuchen, wie sich die täglichen Mensch-Tier-Beziehungen auf die Skelettmorphologie während des Lebens und über langfristige evolutionäre Prozesse auswirken", erklärt die Forscherin.

Es geht um die Geschichte von Mensch und Hund.
Es geht um die Geschichte von Mensch und Hund. © Foto: unsplash.com/Fredrik Solli (Symbolfoto)

Es geht auch um die Geschichte von Mensch und Hund

Das heißt vereinfacht: Wiederholte und anstrengende körperliche Aktivitäten im Laufe des Lebens eines Tieres – wie die Teilnahme am Schlittenziehen – können die Struktur an den Muskel- und Bandansätzen im Laufe der Zeit verändern. Durch die Untersuchung dieser Veränderungen an modernen nordamerikanischen Hundeknochen will Sick das Leben der Schlittenhunde in der Vergangenheit besser verstehen.

Dabei geht es nicht nur um die Aktivität des Schlittenfahrens selbst. Die Masterstudentin ist auch daran interessiert, mehr über die Beziehung zwischen Mensch und Hund, die Geschichte der Domestizierung sowie die gemeinsame Entwicklung von Mensch und Hund zu erfahren.

Bringen die Forschungen ein neues Bewertungssystem?

Sick hofft, dass ihre Studie zu einem neuen standardisierten Bewertungssystem für Hundeskelette führt, das von anderen Forschern in Zukunft verwendet werden kann. "Diese Arbeit wird nicht nur dem größeren Projekt zugutekommen, indem sie neue Wege zur Erforschung der Geschichte und Entwicklung des indigenen Hundeschlittensports eröffnet", sagt die Studentin.

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"Sie wird auch die Forschung zu den Veränderungen der Hüftknochen über ihre derzeitigen Grenzen hinaus erweitern und weitere Untersuchungen zur Verwendung von Skelettresten zur Rekonstruktion von Lebensgeschichten ermöglichen", erklärt sie.  © Deine Tierwelt

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