Von scheu über zutraulich bis unabhängig: Katzen haben viele unterschiedliche Persönlichkeiten. Glaubt man einem Trend in Japan, kannst Du den Charakter Deiner Samtpfote an ihren Tatzen ablesen. DeineTierwelt verrät Dir, was Du dafür tun musst.

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"Nekteso", so nennen die Japaner die Kunst des Pfotenlesens. Dafür ist es hilfreich zu wissen, wie die Tatzen anatomisch aufgebaut sind.

Katzen haben eine digitigrade Gangart, was bedeutet, dass sie Zehengänger sind und sich bevorzugt auf ihren Zehenspitzen fortbewegen. Auf die Weise können sich die sogenannten "Schleichjäger" fast lautlos an ihre Beute heranschleichen.

Pfotenkunde

An der Unterseite der Tatzen befinden sich die Pfotenballen. Diese sind von einer feinen Haut bedeckt, welche über einem sehr sensiblen Nervennetz liegt.

An den Vorderpfoten hat Deine Katze vier Zehenballen, einen Daumenballen, einen Handwurzelballen und in der Mitte einen Sohlenballen. Letzterer spielt beim Pfotenlesen eine entscheidende Rolle.

Um herauszufinden, welche Persönlichkeit Deine Samtpfote hat, musst Du nur einmal einen genauen Blick darauf werfen.

Das sind die Kategorien

Im Internet geht das Pfotenlesen viral. Je nach Quelle werden fünf bis sechs Ballenformen beziehungsweise Hauptpersönlichkeiten bei Katzen unterschieden. In diesem Video von @mikiraioffical zeigt die TikTokerin, auf welche Merkmale es bei den Tatzen ankommt und was diese über den Charakter des Haustieres aussagen.

Jede Katze hat eine spezielle Pfoten-Form.
Jede Katze hat eine spezielle Pfoten-Form. © Foto: unsplash.com/Karin Kim (Symbolfoto)

Herzform: Die Kuschelbedürftige

Erkennst Du in den Sohlenballen Deiner Katze eine Herzform? Glaubt man der japanischen Interpretation, ist das ein Zeichen dafür, dass sie sehr kuschelbedürftig ist. Dein Stubentiger kommt mit fast allen Menschen klar. Wenn Du seinen Namen rufst, antwortet er Dir oft mit einem niedlichen Miau.

Reiskorn: Die Schüchterne

Wenn die Sohlenballen Deiner Katze optisch an drei längliche Reiskörner erinnern, dann deutet das auf eine zurückhaltende Persönlichkeit hin. Deine Samtpfote ist offenbar schüchtern und empfindlich gegenüber Geräuschen. Sie sucht Deine Nähe und ist Dir treu ergeben.

Reisball: Die Mutige

Anders als beim Reiskorn, ist beim Reisball der Sohlenballen rundlicher und schließt am unteren Ende einheitlicher ab. Optisch nur ein feiner Unterschied, der aber – glaubt man der TikTokerin – einen ganz anderen Charakter mit sich bringt. Katzen mit diesem Merkmal sind demzufolge so etwas wie die Schutzengel aus dem Katzenreich. Sie beschützen ihre Besitzer und verteidigen mutig ihr Revier, wenn sie eine Bedrohung wittern. Aber Vorsicht: Hin und wieder sitzt ihnen auch der Schalk im Nacken.

Berg Fuji: Die Distanzierte

Wenn die Sohlenballen oben abgeflacht beziehungsweise leicht nach innen gewölbt sind, sodass sie ein bisschen so aussehen wie die Silhouette vom Berg Fuji, dann hast Du eine distanzierte Katze. Menschen oder Artgenossen interessieren sie nicht besonders. Dein Stubentiger weiß sich zu benehmen und ist robust gegenüber Krankheiten.

Kleeblatt: Die Anhängliche

Sehen die Sohlenballen Deiner Katze aus wie Kleeblätter? Dann ist Deine Samtpfote offenbar anhänglich. Sie braucht viel Aufmerksamkeit und Zuneigung. Dein Stubentiger spielt gerne mit anderen Katzen und überrascht Dich häufig mit seinem kuriosen Verhalten.

Rakete: Die Temperamentvolle

Die Rakete erkennst Du daran, dass der Sohlenballen in der Mitte höher ist als an den Außenseiten. Diese Form steht für eine sehr temperamentvolle Katze, die menschliche Nähe nur bedingt genießt und es stattdessen vorzieht, alleine zu sein. Fällt Dein Stubentiger in diese Kategorie, dann ist das Zusammenleben mit ihm nicht ganz einfach. Mit ihm erlebst Du häufig eine Achterbahn der Gefühle.

Die Kategorien kommen auf Japan.
Die Kategorien kommen auf Japan. © Foto: unsplash.com/Vera Lee Bird (Symbolfoto)

Katzenanatomie und Persönlichkeit – ein Zusammenhang?

Grundlage für die Kategorien sind Ergebnisse japanischer Forscher, die über 2.000 Katzen untersucht haben sollen. Die Namen der Wissenschaftler werden im TikTok-Video nicht genannt.

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Marci Kosk ist zertifizierte Beraterin für Katzenverhalten und -training. Sie ist skeptisch, was die Aussagekraft des Pfotenlesens angeht, und erklärt der Internetseite "The Wildest" gegenüber: "Der Zweck der Ballen an der Pfote einer Katze ist es, Traktion und Schutz zu bieten, während sie herumläuft. Sie enthalten auch Duftdrüsen zur Markierung ihres Reviers. Die Vorstellung, dass sie etwas mit ihrer Persönlichkeit zu tun haben, ist ziemlich abwegig."

Am Ende muss wohl jeder für sich selbst entscheiden, wie viel Glauben er den aus den Katzentatzen gewonnenen Erkenntnissen schenkt. Und schließlich kennst Du Deinen Stubentiger sicherlich am besten.  © Deine Tierwelt

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