Ein britischer Tierarzt hat in einem Video verraten, welche fünf Hunderassen er selbst guten Gewissens halten würde. Für seine Wahl nennt er gute Gründe. Mit dabei sind auch Listenhunde und trendige Züchtungen, die oft mit falschen Vorurteilen zu kämpfen haben.
Wer sich zum ersten Mal einen Hund zulegen möchte, hat mittlerweile die Qual der Wahl. Jahr für Jahr erscheinen neue Züchtungen auf dem Markt, die Tierheime sind voller Fellnasen und Rettungen aus dem Ausland stellen ebenfalls eine tolle Möglichkeit dar, einen Vierbeiner nach Hause zu holen.
Tierarzt Ben aus England kennt das Problem und veröffentlicht deshalb immer wieder Videos auf seinem TikTok-Account, in denen er verrät, welche Rassen er sich selbst zulegen würde und welche nicht. Seine Fans vertrauen auf seine Expertise als Tierarzt, schließlich hat er täglich mit den unterschiedlichsten Fellnasen zu tun und kennt deren Probleme und Vorzüge. In einem aktuellen Video stellt er fünf seiner Lieblingsrassen vor. Die Reihenfolge der Hunde hat nichts zu bedeuten, betont er.
1. Staffordshire Bull Terrier
Schon als Kind hatte Ben selbst einen Staffordshire Bull Terrier, den er liebte. Die Hunde sind toll mit Menschen, zeigen sich in der Regel sehr anhänglich und liebevoll und lieben es, ihre Halter abzuschlecken. Mit anderen Hunden verstehen sie sich aber nicht immer gut. Leider hat die Rasse mit vielen Vorurteilen zu kämpfen und gilt in Deutschland vielerorts als Listenhund.
Der Tierarzt findet das schade und ist der Meinung, dass die Staffordshire Bull Terrier in ihrem Temperament oftmals falsch verstanden werden. Genau deswegen sitzen viele Vertreter der Rasse auch in Tierheimen und warten dort auf neue Halter. Ben empfiehlt daher eine Adoption der kräftigen Hunde.
2. Cocker Spaniel
Der Cocker Spaniel ist ein toller Begleiter für aktive Menschen, weiß der Tierarzt. Die Fellnasen haben viel Energie und brauchen dementsprechend viel Bewegung und Beschäftigung. Ein bis zwei Stunden am Tag sollten Halter definitiv für ihren Hund übrig haben, um ihn auszupowern.
Die hübsche Rasse mit dem seidigen Fell ist allerdings anfällig für Ohrenentzündungen. Der Tierarzt empfiehlt deshalb, den eigenen Vierbeiner von Anfang an an die regelmäßige Reinigung der Ohren zu gewöhnen. Dann sollten die großen Lauscher keine Probleme bereiten.
3. Mini-Schnauzer
Den Mini-Schnauzer hat der Tierarzt ganz bewusst in sein Ranking aufgenommen. Er möchte damit nämlich eine gesunde Alternative zu anderen kleinen Rassen, wie der Französischen Bulldogge oder dem Mops vorstellen. Der Mini-Schnauzer hat, im Gegensatz zu kurzschnäuzigen Rassen wie Frenchie und Mops, nämlich keine angezüchteten körperlichen Probleme.
Die Rasse gilt als sehr intelligent und besticht mit dem charakteristischen Schnauzer im Gesicht. Die Fellnasen sind jedoch etwas anfällig für Bauchspeicheldrüsenentzündungen. Deshalb sollten Halter stets darauf achten, dass sie nicht zu fettig essen.
4. Golden Retriever
Der Golden Retriever ist ein echter Klassiker unter den Hunderassen und auch Tierarzt Ben hat ein großes Herz für die Vierbeiner mit dem goldenen Fell. Für ihn sind die Fellnasen wie ein großer, kuscheliger Teddybär. Sie verstehen sich außerdem in der Regel toll mit Kindern.
Leider sind Golden Retriever relativ anfällig für Krebserkrankungen. Halter sollten deshalb regelmäßige Checks beim Tierarzt durchführen lassen. Ein weiteres Manko ist ihre Neigung, äußerst viel zu sabbern. Wer Hunde liebt, kann darüber aber mit Sicherheit hinwegsehen.
5. Cockapoo
Der Cockapoo und andere Doodle-Züchtungen stellen eine kleine Überraschung im Ranking von Ben dar. Die trendigen Zuchthunde haben nämlich mit vielen Vorurteilen zu kämpfen und gelten oft als "Modehunde". Das sei aber nicht der Fall, so der Tierarzt. Solange die Zucht verantwortungsvoll und legal ablaufe, sei gegen die Rassen nichts einzuwenden.
Beim Cockapoo werden beispielsweise Cocker Spaniel und Pudel miteinander gekreuzt. Das Ergebnis sind wunderschöne Hunde mit tollem Fell und einem intelligenten Wesen. Obwohl die Fellnasen meist eher klein sind, sind sie aber keinesfalls Schoßhunde. Rassetypisch brauchen sie viel Beschäftigung. Wenn sie unterfordert sind, können sie auch Verhaltensauffälligkeiten wie Angststörungen entwickeln.
In einem vorherigen Video hatte der Tierarzt übrigens bereits fünf weitere Hunderassen genannt, die er sich als Haustier vorstellen könnte. Mit dabei: Windhund, Border Terrier, Drahthaariger Ungarischer Vorstehhund, Labrador und die Lieblings-"Rasse" der Deutschen – der Mischling. "Ich möchte damit auf keinen Fall sagen, dass alle da draußen jetzt loslaufen und genau diese Hunderassen adoptieren sollten", stellte er klar. Auch seien das nicht zwingend die gesündesten Hunderassen – "jede Rasse hat irgendein Problem, für das sie anfällig ist". © Deine Tierwelt
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