Seit mehr als 50 Jahren rettet die niederländische Schutzorganisation "AAP" exotische Tiere. Erst vor kurzem konnten sie vier Büschelaffen-Babys in letzter Minute aus den Fängen skrupelloser Tierschmuggler befreien.

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Sie kamen aus dem Zirkus, aus Laboren, aus Welpenfabriken in Ost-Europa oder aus privaten Haushalten. Dienten Touristen als Entertainer mit Fell. Erlitten posttraumatische Störungen durch Explosionen oder überlebten nur knapp den Bombenhagel in weltweiten Kriegen. Wurden als Babys viel zu früh ihrer Mutter entrissen und haben ihre Heimat, sei es die afrikanische Savanne oder den tropischen Regenwald, niemals kennengelernt. Eingepfercht in Käfige, wurden sie auf dubiosen Wegen nach Europa geschmuggelt und vom Zoll oder der Polizei oft unter dramatischen Bedingungen beschlagnahmt. Die Tiere bei der "Animal Advocacy Protection" (AAP) haben deprimierende Vergangenheiten.

Seit mehr als 50 Jahren rettet die niederländische Stiftung exotischer Tiere. Seit ihrer Gründung hat die Schutzorganisation mehr als 5.000 Tiere in den stiftungseigenen Auffangstationen im niederländischen Almere und im spanischen Villena aufgenommen. Allein aus Deutschland hat "AAP" in den vergangenen fünf Jahren mehr als 500 Hilferufe erhalten und bisher mehr als 200 Tiere aus nicht artgerechter Haltung gerettet.

Erst im September hat die Schutzorganisation in einer spektakulären Aktion in Berlin auf die hierzulande völlig unzureichende Gesetzeslage im Hinblick auf den Erwerb von exotischen Tieren aufmerksam gemacht. Denn die Forderung nach einer europaweit gültigen Positivliste ist ein weiteres, zentrales Thema von "AAP".

932 illegal gehandelte Tiere befreit

Mehr als 932 illegal gehandelte Tiere hat "AAP" bereits befreit und in ihren Auffangstationen aufgenommen, darunter auch erst im Oktober die Büschelaffen Giuli, Ari, Oskar und Miche.

Ari war gerade erst zwei Wochen alt, als ihn Polizisten bei einer Kontrolle auf einer italienischen Autobahn entdeckt haben. Insgesamt fand die Polizei vier Affenbabys: Ari und seinen kleinen Bruder Oskar, sowie die beiden älteren Tiere Giuli und Miche. Die kleinen Äffchen waren in viel zu engen Käfigen zwischen einem Papagei und zwei Hunden eingezwängt. Vermutlich wurden die exotischen Tiere in Osteuropa gezüchtet, um in Italien verkauft zu werden. Und wie meistens in solchen Fällen waren auch die vier winzigen Äffchen viel zu klein, um sie schon den Müttern zu trennen.

Die Tiere wurden an Ort und Stelle von der italienischen Polizei beschlagnahmt und ein Tierarzt zu Hilfe gerufen. Der Veterinär erkannte, dass sich die kleinen Äffchen in einem sehr kritischen Zustand befanden und sofort fachärztliche Hilfe benötigten. Ohne zu zögern, machte er sich daher mit seinen kleinen Patienten unverzüglich auf den Weg und brachte die Tiere in die Auffangstation nach Almere. Leider war Aris Bruder Oskar so schwach und in einem solch schlechten Zustand, dass er die lange Reise nicht überlebt hat. Zum Glück schafften es aber die drei anderen Büschelaffen Giuli, Ari und Miche in die rettenden Arme von "AAP".

Büschelaffen von liebevollen Pflegeeltern adoptiert

Inzwischen geht es den drei überlebenden Büschelaffen deutlich besser. Der kleine Miche und die kleine Giuli haben mittlerweile in ihren Artgenossen Seine und Nguyen liebevolle und fürsorgliche Pflegeeltern gefunden. Die vier bilden eine enge Büschelaffen-Familie und sind erst vor kurzem in die große und artgerechte Säugetierabteilung des Schutzzentrums umgezogen.

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Auch das kleine Männchen Ari bekam gleich nach seiner Ankunft die notwendige Pflege und erholte sich langsam von seinem schlimmen Start ins Leben. Leider hat er von klein auf mit verschiedenen Behinderungen zu kämpfen. Zum Beispiel bewegt er den Kopf auf seltsame Art und Weise. Auch Ari hat in Samba und Coin zwei Büschelaffen-Pflegeeltern gefunden. Mama und Papa Büschelaffe haben jedoch ein paar Schwierigkeiten, sich um das quirlige Jungtier zu kümmern. Sie sind froh, wenn Mitarbeiter von "AAP" den kleinen Ari mit Insekten füttern und ihn somit ablenken. Denn dann haben sie mal ein paar Augenblicke ihre Ruhe.  © Deine Tierwelt

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