Tierschützer aus Alaska retteten kürzlich ein Walrossbaby. Das Jungtier lag frierend und ganz alleine an Land. In der Auffangstation gewöhnte es sich schnell an seine Retter und wollte von morgens bis abends nur kuscheln. Jetzt mussten die Tierschützer eine traurige Nachricht verkünden.

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Etwa vier Meilen landeinwärts von der Beaufortsee entdeckte ein Arbeiter vor Kurzem ein rund 70 Kilogramm schweres Walrossbaby in der Tundra des North Slope in der Nähe einer Straße, die durch ein Ölfeld in Alaska führt. Das junge Pazifik-Walross war allein und es waren keine erwachsenen Walrosse in Sicht.

Der Angestellte des Ölkonzerns meldete die Sichtung umgehend den Tierschützern der Organisation "Alaska SeaLife Center". Die Wildtierexperten waren jedoch rund 1.100 Kilometer entfernt und konnten das Kalb nicht abholen. Der Konzern erklärte sich deshalb bereit, den Transport des Tiers zu übernehmen.

Walrossbaby war ganz allein

Das Unternehmen sorgte in Absprache mit der Tierschutzorganisation dafür, dass das Jungtier per Flugzeug schnellstmöglich in das 1.100 Kilometer Seward gebracht wurde. Dort nahmen die Tierschützer es in Empfang und brachten es schnell in ihre Einrichtung. Walrossbabys sind in freier Wildbahn in ihren ersten beiden Lebensjahren auf nahezu ständige mütterliche Fürsorge angewiesen, berichtet "The Washington Post".

Den Tierschützern war deshalb sofort klar, dass das gefundene Kalb eindeutig in Schwierigkeiten war. Für die Mitarbeiter war das Walrossbaby eine absolute Seltenheit. In den vergangenen 25 Jahren landeten nur zehn Exemplare bei den Tierfreunden. "Wir wissen nicht, wie dieses Baby von seiner Mutter getrennt wurde, aber wir wussten, dass es ohne sofortiges Eingreifen nicht überleben würde", so die Leiterin des Rettungszentrums gegenüber der US-Zeitung.

Trauriges Ende einer Rettung

Nach einer Erstversorgung und einigen Untersuchungen stellte sich schnell heraus, dass das Walrossbaby nur eines wirklich dringend benötigte. Das Jungtier wollte einfach nur kuscheln und schmiegte sich rund um die Uhr an seine Pfleger an. Sein Zustand war jedoch besorgniserregend. Das Tier war stark unterernährt und dehydriert, brauchte Antibiotika und musste alle drei Stunden mit Spezialfutter versorgt werden.

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Trotz der intensiven Vollzeitpflege der Experten mussten die Retter jetzt eine traurige Nachricht verkünden. Das Walrossbaby hat seinen Überlebenskampf verloren und verstarb in der Obhut der Tierschützer. Zuvor hatte das Jungtier mit zahlreichen Komplikationen zu kämpfen, litt plötzlich unter Magen-Darm-Problemen und konnte keine Nahrung mehr aufnehmen. Die Retter trauern um ihren Schützling.  © Deine Tierwelt

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