Drei junge Fischotter werden derzeit im Wildtier- und Artenschutzzentrum in Klein Offenseth-Sparrieshoop in Schleswig-Holstein aufgepäppelt. Henry, Henriette und Heather sollen dann voraussichtlich im Sommer gesund ausgewildert werden.

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Als das Fischotter-Baby Henry im Herbst vergangenen Jahres in die Wildtierauffangstation in der Nähe von Hamburg kam, war es unterkühlt und schwach. "Er lag ganz alleine an einem Flussufer und hätte nicht mehr lange überlebt, wenn er nicht gefunden worden wäre. Wir haben ihn aufgenommen und gepflegt, uns aber gleichzeitig auf die Suche nach einem zweiten Otter gemacht", so Christian Erdmann, Betriebsleiter des Wildtier- und Artenschutzzentrums in Klein Offenseth-Sparrieshoop, Schleswig-Holstein. Der Kontakt zu Artgenossen sei sehr wichtig, denn ohne, würden sich die Wassermarder zu sehr an Menschen gewöhnen. Dies würde die Auswilderung erheblich erschweren.

Aus einem Fischotter-Baby wurden schnell drei

Pünktlich zu Weihnachten fand auch das kleine Ottermädchen Henriette den Weg in das Wildtier- und Artenschutzzentrum. Völlig dehydriert, suchte sie Schutz bei einem Angler. "Es war der 23. Dezember, also ein Tag vor Weihnachten, und andere Tierschutzeinrichtungen hatten Hilfe abgelehnt. Für uns war sofort klar: Henriette kommt zu uns!", erklärte Erdmann in einer Pressemitteilung. Im Januar dieses Jahres gesellte sich dann schließlich noch ein weiteres Ottermädchen aus dem Tierpark in Stralsund dazu. Heather und Henriette haben sich auf Anhieb verstanden. Mittlerweile kommen die beiden nur noch sehr selten mit Menschen in Berührung – wenn ärztliche Versorgung nötig ist.

Der kleine Henry stellt sich da leider etwas quer. Da er als Waise in die Wildtierauffangstation kam, wurde er längere Zeit von Menschen mit der Flasche aufgezogen. Während sich die beiden Ottermädchen prächtig verstehen, ist der kleine Henry, laut Erdmann, nicht sonderlich nett zu seinen beiden weiblichen Artgenossen. Dennoch fände er immer mehr zu seiner wilden Natur zurück.

Wenn sich weiterhin alles gut entwickelt und auch Henry seine wilde Seite findet, soll er gemeinsam mit Heather und Henriette im August ausgewildert werden.

Mehr als 2.500 Tiere jährlich werden versorgt

In dem Wildtier- und Artenschutzzentrum kümmern sich vorrangig ehrenamtliche Mitarbeitende, auf einem 2,6 Hektar großen Gelände, um Tiere, die der Auswirkung menschlichen Handelns zum Opfer gefallen sind. Waisenkinder werden auf ein eigenständiges Leben vorbereitet. Dabei stehen die artgerechte Unterbringung in speziellen Gehegen und die spätere Auswilderung, nach erfolgreicher Rehabilitation, stets im Fokus. Mehr als 2.500 heimische und exotische Wildtiere pro Jahr finden hier ein (vorübergehendes) Zuhause.

Die gemeinnützige Arbeit zeichnet sich durch mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Wildtierpflege, ständigem Austausch und enger Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen, aus. Das langjährige Bestehen der Station ist durch die Finanzierung von Spenden möglich.

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Die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN unterstützt die Wildtierauffangstation in der Nähe von Hamburg jährlich mit mehr als 100.000 Euro. Seit 1988 leistet VIER PFOTEN wertvolle Tierschutz-Arbeit. Sie deckt Leiden auf, rettet Tiere in Not und bietet ihnen Schutz.  © Deine Tierwelt

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