Es gibt in Deutschland etwa 50.000 Schulen und Eltern, deren Nachwuchs vor der Einschulung steht, haben oft die Qual der Wahl. Die beginnt nicht erst in der Oberschule, wenn es um die Entscheidung für Gymnasium, Real- oder Hauptschule geht, sondern bereits in der Grundschule.

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Hier gibt es Schulen mit unterschiedlichen pädagogischen oder auch konfessionellen Ausrichtungen. Für Familien, bei denen beide Elternteile voll berufstätig sind, ist die Anmeldung auf einer Ganztagsschule vermutlich sinnvoll, da die Kinder hier neben Essen und Betreuung oftmals zusätzliche Lernangebote wahrnehmen können. Beim Übergang auf eine weiterführende Schule spricht der Klassenlehrer in der Regel eine Empfehlung für eine bestimmte Schulform aus. Ebenso schätzt der Lehrer individuelle Stärken des Kindes ein. Das könnte beispielsweise ein Talent auf dem Gebiet der Naturwissenschaften oder eine sportliche Begabung sein. Die endgültige Entscheidung liegt aber natürlich bei dem betreffenden Kind und seinen Eltern.

Grundschule ist nicht gleich Grundschule – welche Schule ist die Richtige?

Die Grundschule dient der Vermittlung von Grundlagenwissen u.a. in Fächern wie Mathematik, Deutsch, Musik, Kunst, Sachkundeunterricht und Sport. Üblicherweise wird jede Schulklasse von einem Klassenlehrer betreut, der oftmals auch einen Großteil der Fächer unterrichtet und als Bezugsperson fungiert. Die Grundschulzeit beträgt vier Jahre, in Berlin und Brandenburg sechs Jahre. Zumeist ist die Wahl der Grundschulen wohnortgebunden, es sei denn, es besteht ein triftiger Grund, das Kind auf eine weiter entfernte Schule zu schicken. Da die Kinder bei ihrer Einschulung noch recht jung sind, ist es oft das Sinnvollste, eine Grundschule in der Nähe der Wohnung zu wählen, damit Schule und später auch Schulfreunde in unmittelbarer Nähe sind. Bei der Entscheidung, welche Schule die beste ist, sollte auch immer das Kind einbezogen werden.

Bei der Frage "Welche Schulform ist die richtige für mein Kind?" scheiden sich die Geister. Neben der normalen Grundschule gibt es natürlich noch Privatschulen mit speziellen pädagogischen Konzepten. In der Montessori-Schule sollen Kinder, eingeteilt in die unterschiedlichen Altersgruppen, wenn möglich frei entscheiden können, was sie wann lernen möchten. Dabei sollen Kritik, Strafen oder gar Leistungsdruck vermieden werden. Auch in den Waldorfschulen soll auf Basis einer speziellen spirituellen Weltanschauung eine ganzheitliche Bildung vermittelt werden. Noten werden an Waldorfschulen nicht vergeben und sitzen bleiben können die Schüler dort auch nicht.

Schulen mit einem kirchlichen Träger sind in Deutschland meist entweder evangelisch oder katholisch ausgerichtet. Diese Schulen legen großen Wert auf die Vermittlung christlicher Werte. Auf internationalen Schulen gehen Schüler aus verschiedenen Ländern, deren Eltern beruflich meist nur ein paar Jahre in Deutschland sind. An vielen solcher Schulen können die Kinder am Ende einen internationalen Schulabschluss wie das International Baccalaureate (IB) machen. In höheren Klassen findet der Unterricht häufig in einer Fremdsprache statt. Um Ihr Kind auf eine solche Schule zu schicken, kann eine Ausnahmegenehmigung der zuständigen Schulbehörde nötig sein. Bei dem ganzen Angebot an verschiedenen Schulformen ist es wichtig, die Frage "Welche Schule passt zu meinem Kind?" stets zu berücksichtigen.

Wie finde ich die richtige weiterführende Schule für mein Kind?

Eltern wissen meist schon recht früh, was sie sich in Bezug auf die weitere Schullaufbahn für ihre Kinder wünschen. Allerdings kristallisieren sich die individuellen Fähigkeiten eines Kindes erst im Laufe der Grundschulzeit richtig heraus. Nach vier beziehungsweise sechs Jahren Grundschule zeigt sich dann, welche Begabung die Grundschüler haben. Die Eltern können auf Basis dieser Begabung dann gemeinsam mit ihrem Kind eine passende weiterführende Schule aussuchen. Zuvor geht es allerdings noch darum, ob das Kind auf das Gymnasium, die Real- oder die Hauptschule gehen soll. Die meisten Eltern tendieren hier klar zum Gymnasium, da sie ihrem Nachwuchs mit einem Abitur in der Tasche die besten Chancen für den weiteren Lebensweg ausrechnen. Allerdings kann es manchmal besser für das Kind sein, eine Realschule zu besuchen, dort gegebenenfalls die Chance auf einen besseren Abschluss zu haben und im Anschluss eine Ausbildung zu machen. Im Endeffekt ist es wichtig, die persönlichen Neigungen und Fähigkeiten des Nachwuchses in die Entscheidung einzubeziehen und nicht primär die eigenen Ziele zu verfolgen. Denn so werden Eltern und Kind auf lange Sicht nicht glücklich.  © 1&1 Mail & Media

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