Besonders in der Wohnung sind Mücken nervig. Doch wie lange überleben Mücken eigentlich ohne Nahrung beziehungsweise Blut? Das erfährst du hier.

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Wenn du in einer lauen Sommernacht im Bett liegst und plötzlich neben deinem Ohr ein nerviges Summen hörst, ist es so weit: Die Hochsaison für Mücken ist da. Die Insekten aus der Wohnung zu entfernen ist oft sehr mühselig und die kleinen Biester belästigen uns dann meist nächtelang. Wie lange überleben Mücken aber genau in der Wohnung?

Lebensweise und Verhalten von Stechmücken

Von weltweit etwa 3.500 Stechmückenarten sind laut dem Umweltbundesamt ungefähr 50 Arten in Deutschland heimisch. Sie alle benötigten feuchte Umgebungen für ihre Entwicklung und leben deshalb typischerweise nahe stehenden Gewässern und Wasserstellen wie Pfützen und Regentonnen. Sogar eine winzige Wasserstelle in Form eines mit Wasser gefüllten Flaschendeckels reicht ihnen zur Eiablage und Fortpflanzung. Auch feuchter Boden bietet einigen Mückenarten das perfekte Umfeld für die Eiablage. Daher ist es kein Wunder, dass es nach Starkregen und Hochwasser im Sommer zu massenhaftem Vorkommen von Mücken kommt.

Eine weibliche Mücke lebt etwa vier bis sechs Wochen und kann in dieser Zeit mehrere hundert Eier legen. Bereits nach etwa drei Wochen entwickelt sich aus der frisch geschlüpften Mückenlarve und der anschließenden Puppe die flugfähige Mücke. Männliche Mücken werden nur wenige Tage alt.

Auch wenn sie oft nur als lästig gelten, haben Mücken dennoch ihren Platz im Ökosystem. Lies dazu: Wofür sind Mücken gut?

Ernährung von Stechmücken

Männliche Stechmücken saugen Pflanzensäfte und Nektar. Nur weibliche Stechmücken saugen zusätzlich zu ihrer Ernährung von Pflanzensäften auch tatsächlich Blut. Sie benötigen im Durchschnitt eine Blutmahlzeit vor jeder Eiablage.

Ihre Beute finden die Stechmücken-Weibchen, indem sie sich an folgenden Faktoren orientieren:

  • optische Reize (beispielsweise bevorzugen sie sich bewegende, dunkle Objekte)
  • Wärme
  • feuchte Luft
  • ausgeatmete Luft (Kohlenstoffdioxid)
  • Körpergeruch (besonders Körperflüssigkeiten wie Blut, Schweiß und Urin)

Übrigens: Dass Licht Mücken anzieht, ist ein Irrglaube.

So lange überleben Mücken ohne Nahrung

Lebensdauer in der Natur:

Wie lang eine Mücke überlebt, hängt von der Art, Geschlecht und Lebensraum sowie den Umweltbedingungen ab. Laut Umweltbundesamt werden weibliche Mücken bei uns etwa mehrere Wochen bis Monate alt. Die Männchen sterben deutlich früher und werden in der Regel nur ungefähr eine Woche alt. In einem Jahr entwickeln sich in unseren Breiten bis zu sieben Mückengenerationen.

Diese Angaben beziehen sich auf ein Leben der Mücke in ihrem natürlichen Lebensraum. Doch wie lange überlebt die lästige Mücke bei dir in der Wohnung, wenn du sie nicht einfangen kannst?

In der Wohnung:

Da in der Wohnung normalerweise keine natürlichen Feinde der Mücke vorkommen (mit Ausnahme von dir und deiner Fliegenklatsche), können die Insekten in deiner Wohnung unter Umständen sogar länger leben als draußen. Auch ohne Blut. Denn Mücken benötigen zum Überleben gar kein Blut. Lediglich die weibliche Stechmücke saugt überhaupt Blut und dies tut sie nur für die Eiablage. Um sich selbst zu ernähren, reichen allen Mücken Pflanzensäfte. Da sie das Blut nur für die Fortpflanzung brauchen, verändert das Vorhandensein oder der Mangel an frischem Blut die Lebensspanne der Mücke also in keinster Weise.

Ohne Wasser und Pflanzennektar als eigentliche Nahrungsquelle lebt eine männliche Mücke in deiner Wohnung höchstens wenige Stunden oder Tage. Die Weibchen können ohne Nahrung bis zu drei Wochen überleben. Zudem fallen sie im Winter in eine Kältestarre und können in diesem Zustand sogar ein halbes Jahr ohne Nahrung überdauern.

Wie lange genau eine Mücke in deiner Wohnung überlebt, hängt allgemein von vielen verschiedenen Faktoren ab:

  • Mückenart und Geschlecht
  • Temperatur
  • Luftfeuchtigkeit
  • Vorkommen von Nahrung (Pflanzennektar) und Wasser

Gesundheitsrisiken durch Mückenstiche

Dass ein Mückenstich an der Einstichstelle anschwillt, ist normal und bedeutet nicht zwangsläufig, dass Krankheiten übertragen wurden. Die Schwellung entsteht lediglich durch eine allergische Reaktion auf die Eiweiße im Speichel der Mücke. Generell sind durch Mücken übertragene Krankheiten in unseren Breiten eher selten, so das Umweltbundesamt.

Durch Globalisierung und den Klimawandel jedoch wird die Verbreitung invasiver Mückenarten begünstigt. Diese neuen Mückenarten können dann unter Umständen Krankheitserreger übertragen, die bisher in Deutschland im Regelfall selten vorkommen.

Mehr dazu, wie du dich vor Mückenstichen schützen und diese behandeln kannst, erfährst du hier: Mückenstiche behandeln: Natürliche Hausmittel gegen lästige Moskitos.

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