Die Truma Combi-Heizung kann mehr, als viele Camper wissen. CARAVANING zeigt Kniffe, um die Anlage optimal zu nutzen.
Die Truma Combi-Heizung ist eine der beliebtesten Heizlösungen für Campingfahrzeuge. Tatsächlich ist sie die meistverwendete Heizung im Wohnmobil und wird auch in Caravans verbaut.
Die Combi sorgt nicht nur für angenehme Wärme, sondern auch für warmes Wasser in Bad und Küche, denn sie hat einen integrierten Warmwasserboiler. Sie vereint Raumheizung und Warmwasserbereitung in einem kompakten Gerät und sorgt für hohen Komfort unterwegs. Dank der Kombination aus Gas-, Diesel- oder Elektroheizung ist sie flexibel einsetzbar und besonders effizient. Die Warmluft wird über ein Luftverteilungssystem gleichmäßig im Fahrzeug verteilt, während der 10-Liter-Boiler gleichzeitig für heißes Wasser sorgt.
Damit Sie die Heizung optimal nutzen, haben wir XXXXX wichtige Tipps zusammengestellt.
1. Bedienpanels im Überblick
Truma bietet verschiedene Steuerungsmöglichkeiten für die Combi-Heizung:
- CP-Classic: Einfacher Drehregler mit zwei Drehrädern. Er regelt über die Zahlen 1 bis 5 die Temperatur, wobei Stufe 1 für ca. 5 Grad und Stufe 5 für ca. 30 Grad steht. Der zweite Ring steuert die Boilerfunktionen, wobei jeweils zwischen reinem Boiler- oder Heizbetrieb und Mischbetrieb gewählt werden kann.
- CP+: Monochromes Display mit Drehdrücksteller für präzisere Einstellungen.
- i-Net-X-Pro-Panel: Farbdisplay mit Touch-Funktion und App-Steuerung.
Achtung: Die frühere i-Net-Box wurde durch das i-Net-X-Connect ersetzt, das seit Sommer 2024 verfügbar ist.
Tipp: Durch den Austausch des einfachen Drehreglers gegen das digitale CP Plus-Bedienteil können Sie die Temperatur präziser einstellen und von erweiterten Funktionen wie der Timer-Programmierung profitieren.
2. Warmwasser
Die Combi-Heizung hat einen 10-Liter-Boiler, der sich automatisch mit dem Heizbetrieb erwärmt.
Alternativ können Sie die Warmwasserfunktion nutzen:
- Eco-Modus: Erwärmt das Wasser auf ca. 40 °C.
- Hot-Modus: Erwärmt das Wasser auf ca. 60 °C.
- Boost-Funktion: Bevorzugt die Wassererwärmung, unterbricht die Raumheizung für ca. 40 Minuten.
3. Energie- und Zeitvorwahl
Endet die Modellbezeichnung auf "E",hat die Combi-Heizung zusätzliche zwei Elektro-Heizelemente. Diese können im Panel CP+ entweder alleine in zwei Stufen eingeschaltet oder in Kombination mit dem Gas- oder Dieselbrenner im Mix-Betrieb verwendet werden.
- Modelle mit "E" haben zusätzliche elektrische Heizstäbe (900 W & 1.800 W), die Gas sparen.
- Die Zeitvorwahl (nur mit CP+) erlaubt das Ein- und Ausschalten der Heizung zu festgelegten Zeiten.
Vorteil des E-Betriebs: spart Gas und arbeitet leiser, da das Geräusch des Brenners entfällt. Da die Heizelemente in Stufe eins bis zu 900 und in Stufe zwei bis zu 1.800 Watt ziehen, sollte vor der Inbetriebnahme auf eine ausreichende Absicherung des Landstroms geachtet werden.
Tipp: Achten Sie auf die Absicherung des Campingplatz-Stromanschlusses, wenn Sie die Elektroheizfunktion nutzen.
Die Zeitvorwahl des CP+ ermöglicht es, wiederkehrende Ein- und Ausschaltzeiten im 24-Stunden-Rhythmus zu programmieren. Damit lassen sich beispielsweise eine Nachtabsenkung der Heizung oder die Warmwasserbereitung zu speziellen Zeiten realisieren.
4. Lüftungsfunktion
Unangenehm stickige, warme Luft im Fahrzeug, das kennt wohl jeder Camper aus dem Urlaub in südlichen Gefilden. Ist es dann noch windstill, erzielt Querlüften oft nicht den gewünschten Effekt. Der Ventilator kann dennoch zu Hause bleiben, da auch die Truma Combi für die gewünschte Luftbewegung im Fahrzeug sorgen kann.
Das entsprechende Menü verbirgt sich im CP+ hinter dem Lüftersymbol. Einstellen lässt sich die Lüfterdrehzahl in zehn Stufen, dann strömt ungeheizte Luft durch die Warmluftrohre. Eine direkte Abkühlung lässt sich mit der Lüftungsfunktion zwar nicht erzielen, wohl aber eine angenehme Luftzirkulation über alle Ausströmer. Gleichzeitig wird bei geöffneten Fenstern der Luftaustausch unterstützt. Ein Vorteil des neuen i-Net-X-Panels ist auch hier, dass eine Erklärung zum aktuellen Betriebsmodus neben den Einstellmöglichkeiten nochmals im Klartext nachzulesen ist.
- Die Lüfterfunktion kann an heißen Tagen genutzt werden, um frische Luft zu zirkulieren.
- Über das CP+ Panel lässt sich die Lüftung in 10 Stufen einstellen.
5. Warmluftverteilung/Strangsperren
Die Einbauposition der Heizung bestimmt die Länge der Warmluftleitungen. Die Combi-Heizung hat Anschlüsse für vier Warmluft-Hauptstränge. Bedingt durch die verschiedenen Grundrisse kann die Heizung nicht immer zentral im Fahrzeug installiert werden. Dadurch sind die Stränge oft unterschiedlich lang.
So kommt nicht an allen Ausströmern gleich viel warme Luft an. T-Stücke und 90-Grad-Bögen können zudem die Strömung empfindlich stören. Auch sogenannte Unterdükerungen, also Strecken, auf denen die Warmluft durch doppelwandige Rohre unter dem Fahrzeugboden geführt wird, mindern die ankommende Wärme.
Gegensteuern kann man in gewissem Maße durch gezieltes Öffnen und Schließen einzelner Ausströmer oder Strangsperren. Letztere werden zum Beispiel an beheizten Abwassertanks oder in Warmluftsträngen zu Aufstelldächern eingesetzt. Ist die Wärme dort nicht nötig, kann man den jeweiligen Strang sperren. Für die feinfühlige Regulierung dienen zudem die Drallklappen in den Ausströmern. Durch Drehen lässt sich auch die Ausströmrichtung steuern.
6. Frostschutz beachten
- Die Combi-Heizung hat ein FrostControl-Ventil, das sich bei Temperaturen unter 3 °C automatisch öffnet und das Wasser ablässt.
- Um ein Entleeren zu verhindern, sollte die Heizung bei kalten Temperaturen durchgehend laufen.
Das FrostControl-Ventil sollte mindestens zweimal jährlich manuell ausgelöst werden, um Kalkablagerungen zu entfernen und die Funktion zu überprüfen.
7. Regelmäßige Wartung für lange Lebensdauer
- Ein jährlicher Check der Brennkammer und der Elektronik sichert eine zuverlässige Funktion.
- Verschmutzte Lüfter können den Luftstrom verringern – eine Reinigung hilft.
Der Nutzer sollte aber das Fach, in dem die Heizung installiert ist, einmal jährlich aussaugen und den Frostwächter zweimal pro Jahr auslösen, um seine Funktion zu prüfen. Für die Entkeimung des Boilers empfiehlt Truma handelsübliche Produkte ohne Chlor. Unterstützend ist auch die Nutzen der 60-Grad-Stellung, bei der das Boilerwasser nach einiger Zeit keimtötende 70 Grad erreicht.
Tipp: Auch außerhalb der Campingsaison sollte die Heizung mindestens einmal im Monat für etwa 10 Minuten betrieben werden. Dies verhindert Ablagerungen und stellt sicher, dass alle Komponenten funktionsfähig bleiben.
8. Fehlercode E517: Was tun?
Den Fehlercode E 517 H kennen viele Camper vom Panel CP+. Er zeigt mangelnden Gasnachschub an. Das kann in Ihrem speziellen Fal nicht sein? Der Fehler E517 tritt ebenfalls auf, wenn ein Kommunikationsproblem zwischen dem Bedienpanel und der Heizung besteht. Ursachen:
- Lockere Kabelverbindung: Überprüfen Sie die Steckverbindungen zwischen dem Panel und der Heizung.
- Software-Problem: Ein Reset des CP+ Panels kann helfen.
- Defektes Steuergerät: Falls der Fehler bleibt, sollte ein Truma-Fachhändler konsultiert werden.
Das displaylose CP-Classic gibt stattdessen Blinksignale aus (9 x gelb = Gas leer). Eine Fehlerbeschreibung im Klartext beherrscht erst das I-Net-X-Panel. Die Codeerklärungen für CP-Classic und -Plus stehen im Manual oder online bzw. in der Truma-App. Gewartet werden darf die Combi-Heizung nur durch Fachpersonal.
Tipp: Manchmal hilft es, die Stromversorgung kurz zu unterbrechen, um das System neu zu starten.
9. Höhenkit für Bergregionen
Bei Aufenthalten in Höhenlagen über 1.500 Metern kann die Heizung aufgrund des geringeren Sauerstoffgehalts weniger effizient arbeiten. Ein spezielles Höhenset passt die Brennstoffzufuhr an und verhindert Funktionsstörungen.
10. Das richtige Gas im Winter verwenden
Bei Gasheizungen ist es wichtig, im Winter reines Propan zu verwenden, da Butan bei Temperaturen um 0 °C nicht mehr verdampft und somit die Heizleistung beeinträchtigt. © Promobil
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