Was für eine Stadt: Jeder einzelne Tag in Berlin hat so viele Facetten. Das Schöne ist, dass man am Ende des Tages mindestens zehn Straßenmusikanten aus aller Welt gehört hat – manche sind richtig schlecht, wie heute ein Karton-Trommler am Kottbusser Tor.

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Manche sind originell, wie die beiden Mädchen, vielleicht 12 und 15 Jahre alt, die mit ihren Violinen den Platz vor dem Alten Museum aufmischen. Und manche sind richtig gut, wie der junge Spanier, der mit seiner Flamenco-Gitarre auf dem Mittelstreifen "Unter den Linden" einfach nur Flamenco spielt und die Menschen verzaubert, für Sekunden nur oder für eine halbe Stunde.

Sightseeing in Berlin Mitte

Wo fängt man an in Berlin, und wo hört man auf? Natürlich gehen wir durchs Brandenburger Tor, bestaunen zum wiederholten Male die wunderbare Reichstagskuppel, begutachten das abendliche Lichtspiel im Lamellendach des Sony-Centers am Potsdamer Platz und bummeln über die Museumsinsel. Berlin, Potsdam und das Havelland sind die Ziele dieser Reise. Wir wollen die Hauptstadt erkunden und das grüne, wasserdurchzogene Umland im Westen und Südwesten der Stadt.

Die Berliner Tageskarte (oder auch das 49-Euro-Ticket, wenn man es hat) ist für uns ein echter Glücksgriff, man muss nicht weiter nachdenken, kann einfach einsteigen. Nach zwei Tagen bewegen wir uns schon wie selbstverständlich im Berliner Nahverkehr. Wir kennen die wichtigsten Endstationen und wissen, dass man mit der S-Bahn in 12 Minuten vom Gesundbrunnen zum Potsdamer Platz kommt und in 21 Minuten quer durch die Stadt von Charlottenburg zum Ostbahnhof.

Besonders gut wird es immer, wenn wir uns ein Thema vornehmen. Street-Art zum Beispiel, Berlin ist voll davon. Angefangen von den Bildern der EastSide Gallery, dem 1.3 Kilometer langen Mauerstück, das nach dem Mauerfall von 118 Künstlern aus 21 Ländern bemalt wurde. Bis hin zu vielen Wandgemälden zum Beispiel auf den Häuserwänden in Kreuzberg.

Kleine Oasen in der Großstadt

Dass Berlin auch eine besonders grüne Stadt ist, wissen wir von unseren langen Spaziergängen durch den Großen Tiergarten, den Tegeler Forst – und durch den Volkspark Hasenheide. Direkt anschließend kommt man auf das Tempelhofer Feld, eine der größten innerstädtischen Parkanlagen der Welt.

Es ist das Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof, der 2008 geschlossen wurde. Dort bummeln wir durch die Urban-Gardening-Projekte, eine bunt-alternative und garantiert etwas andere Kleingartenanlage. Aber im Grunde unseres Herzens müssen wir uns eingestehen: Wir sind Landeier und nach drei, vier Tagen Großstadt aber so was von reif für Wald und See.

Entlang des Wassers

Die Havel ist ein ganz besonderer Fluss, der für extrem viel der blauen Fläche auf der Landkarte westlich von Berlin verantwortlich ist: Sie ist mit 334 Kilometer Länge der längste rechtsseitige Nebenfluss der Elbe. Im Westen Berlins fließt sie mal schmal, mal breit, weitet sich zum See und wird dann wieder zum Fluss und manchmal zum Kanal. Ein wunderbares Wassernetz, das wir auf ganz vielfältige Art erkunden: auf dem Schiff, im Kanu, mit dem Rad, mit der S-Bahn.

Fürs große Naturerlebnis sind wir nach Kladow auf den Campingplatz gezogen. Von hier aus fährt die Fähre in 20 Minuten rüber nach Wannsee – und das funktioniert freundlicherweise mit dem BVG-Tagesticket. Von hier aus erkunden wir die ländliche Seite Berlins. Und das Tolle ist, dass beim Radeln die deutsch-deutsche Geschichte oft direkt am Wegesrand liegt.

Bei der Glienicker Brücke zum Beispiel, auf deren Mitte die Grenze zwischen West-Berlin und der DDR lag. Auf der Brücke wurden über viele Jahre Spione ausgetauscht – und noch heute sieht man, dass die Brücke in zwei verschiedenen Grüns angemalt ist: Die eine Hälfte in Ost-Grün, die andere in West-Grün. Oder der Radweg von Kladow nach Sacrow, er ist Teil der Mauer-Route, die dem Mauer-Verlauf folgt. Auf Stelen am Straßenrand ist das Schicksal der Mauer-Opfer geschrieben.

Wir umrunden den Wannsee, radeln über die Glienicker Brücke nach Potsdam, schauen uns Schloss Sanssouci an, bummeln durch das Holländische Viertel. Von hier aus könnte man mit der S-Bahn in 39 Minuten wieder mitten rein nach Berlin zum Bahnhof Friedrichstraße fahren. Heute schlendern wir aber lieber an den Seen entlang, trinken in einem der schönen Cafés am Wasser einen Kaffee und fahren an wilden Ufern vorbei und durch Wälder und Felder zurück zum Campingplatz. Nach drei Tagen im Grünen sind wir dann wieder bereit für die nächste City-Runde.

Museumsinsel

Ein beeindruckendes Gesamtkunstwerk: Fünf weltweit renommierte Museumsbauten bilden gemeinsam mit der modernen James-Simon-Galerie ein spannendes Ensemble, das von der UNESCO zum Weltkulturerbe erhoben wurde. Jedes der Häuser präsentiert eine ganz eigene Wissenswelt: Das Alte Museum zum Beispiel beherbergt die Antikensammlung, das Pergamonmuseum beeindruckt mit dem berühmten Pergamonaltar, das Neue Museum präsentiert die Ägyptische Sammlung. smb.museum

Die Region im Überblick

Über ein Flughafengelände radeln, tanzen in grünen Hinterhöfen, chillen am See: In Berlin ist er ständig da, dieser Mix aus Großstadtleben und Entspannung in der Natur. Und in Potsdam gibt’s prächtige Schlösser und Parks.

1. Berlin-Mitte

Ganz schön vielfältig! In dem Stadtteil an der Spree locken kulturelle Sehenswürdigkeiten wie das Brandenburger Tor oder die Museumsinsel mit renommierten Kulturinstitutionen wie dem Bode-Museum. In den hippen Cafés, Theatern und Tanzlokalen spielt sich szenisches Großstadtleben ab, etwa am Hackeschen Markt oder im Admiralspalast.

2. Tegel

Im Artpark moderne Straßenkunst gucken, mit dem Fahrrad das Außengelände des ehemaligen Flughafens erkunden, mit dem Dampfer auf eine der sieben Inseln des Tegeler Sees übersetzen oder einfach nur spazieren auf der Greenwich-Promenade. Ein Besuch in Tegel ist erfrischend vielfältig. Tipp: eine Wanderung durch das Tegeler Fließ.

3. Spandau

Ob Festivalgenuss in der Zitadelle Spandau, Chillen am Viktoria-Ufer, wo Reste der mittelalterlichen Stadtmauer erhalten geblieben sind, oder ein hippes Café in der Altstadt aufsuchen – in Spandau spielt sich modernes Leben vor historischer Kulisse ab. Mehr zur spannenden Historie Spandaus erfährt man im Museum im Gotischen Haus.

4. Kladow

Lust auf Bewegung in der Natur? Dann auf nach Kladow, wo Rad- und Wanderwege durch weitläufige Parkanlagen und entlang des grünen Ufers der Havel führen. Unterwegs laden sonnige Terrassen und Lokale zur Auszeit ein, zum Beispiel im Landhausgarten Dr. Max Fränkel oder das Gutshaus Neukladow, ein kleines Schloss direkt am Ufer der Havel.

5. Wannsee

Villa und Garten des Künstlers Max Liebermann, die Gedenk- und Bildungsstätte "Haus der Wannsee-Konferenz" und ein weißes Schloss – in dem Ortsteil, benannt nach dem größten der Havelseen, ist jede Menge Kultur geboten. Oder eine Fährfahrt auf die naturgeschützte Pfaueninsel? Oder baden im berühmten Strandbad Wannsee?

6. Potsdam

Sanssouci, Neues Palais, Friedenskirche, Park Babelsberg – Potsdams berühmte Bauten und Parks gehören allesamt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Auch schön: Im Filmpark Babelsberg einen Blick hinter die Kulissen des Showbusiness werfen, bummeln durch das Holländische Viertel und im Museum Barberini am Alten Markt Kunst bewundern.

Camping in Berlin und an der Havel

Perfekte Basislager: City-Camp Nord und Süd, Camping "Bei Berlin" sind gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Auch gut gelegen ist zum Beispiel der Campingplatz Berlin-Kladow. Er hat ein neues, komfortables Sanitärhaus. Mit Bus kommt man gut in die City und nach Potsdam, mit Rad ist man in wenigen Minuten an der Havel und kann mit dem Linienschiff nach Wannsee übersetzen.

DCC-Campingplatz Gatow

Familiärer Campingplatz an einer Straße, ca. 500 Meter zur Havel. Ebenes Wiesengelände mit Laub- und Nadelbäumen, mit Hecken und jüngeren Bäumen untergliedert. Kinderspielplatz. 2,5 ha,’ 120 Stellplätze, 76 Dauercamper. Ganzjährig geöffnet. Vergleichspreis* 41,50 Euro.

DCC-Campingplatz Berlin-Kladow

Einfacher Campingplatz zwischen Groß Glienicker See und Sacrower See. Ebenes Wiesengelände mit hohen Laubbäumen. Kinderspielplatz. 7 ha, 150 Stellplätze, 700 Dauercamper. 2 Mietunterkünfte. Ganzjährig geöffnet. Vergleichspreis* 39,50 Euro.

Hotel & City Camping Nord

Gepflegter und familienfreundlicher Platz zwischen Hohenzollernkanal und altem Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal. Platz auf einer schmalen Landzunge gelegen, mit hohen Laubbäumen. Kinderspielplatz, Biergarten. 1 ha, 80 Standplätze. Ganzjährig geöffnet. Vergleichspreis* 47,50 Euro.

Schwielowsee-Camping

Campingplatz am Ortsrand. Leicht geneigtes, teils terrassiertes Gelände in einem hohen Mischwald, in den Lichtungen sandiges, teilweise gemulchtes Gelände mit Grasflächen. Bootsverleih, Fahrradverleih, Fitnessraum, Kinderspielplatz. Mittagsruhe von 12–14.30 Uhr. 2,7 ha, 130 Stellplätze, 40 Dauercamper, 8 Mietunterkünfte. Saison: Ende April bis Anfang Oktober. Vergleichspreis* 50 Euro.

Hotel & City Camping Süd

Gepflegter Campingplatz direkt am Ufer des Teltowkanals, in der Nähe des Großen Wannsees und der Havel. Langer, ebener Wiesenstreifen entlang des Kanals mit Bäumen. Autobahn in Hörweite. Kinderspielplatz, Tischtennis, 2,2 ha, 100 Stellplätze, 2 Dauercamper. Ganzjährig geöffnet. Vergleichspreis* 37,50 Euro.

Camping Bei Berlin Am Mahlower See

Gepflegter und moderner Campingplatz am Ortsausgang, in der Nähe des Mahlower Sees. Ebenes Wiesengelände mit jungen Bäumen und Büschen. Kinderspielplatz. Mittagsruhe13–15 Uhr.1,6 ha, 85 Stellplätze, 5 Mietunterkünfte. Saison: April bis November. Vergleichspreis* 55 Euro.

Königlicher Campingpark Sanssouci

Gepflegter Campingplatz am Templiner See. Restaurant mit Seeblick-Terrasse. Ebenes Gelände im lichten Laubwald. Massageangebote am Platz, SUP-, Katamaran-, Surf-, Segel- und Motorbootkurse. Geführte Rad- und Kanutou- ren, Bootsslip, Fahrradverleih, Kinderspielplatz. Bahnlinie in Hörweite, nachts ruhig. 6 ha, 150 Stellplätze, 70 Dauercamper, 9 Mietunterkünfte. Saison: Ende März bis Anfang Januar. Vergleichspreis* 53 Euro.

Campingplatz Icanos

Kleiner Campingplatz am Großen Seddiner See. Naturbelassenes, leicht geneigtes Gelände in einem lichten Kiefernwald. Bootsverleih, Fahrradverleih, Beachvolleyball. 2,9 ha, 54 Standplätze, 45 Dauercamper, 5 Mietunterkünfte. Saison: April bis Ende Oktober. Vergleichspreis* 29,50 Euro.

Blütencamping Riegelspitze

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Komfortabler Campingplatz am Glindower See auf einer naturbelassenen Halbinsel. Mehrfach gestuftes Wiesengelände mit einigen Bäumen. Bootssteg, Bootsslip, Boots- und Fahrradverleih. 9,5 ha, 134 Stellplätze, 120 Dauercamper, 42 Mietunterkünfte. Ende März bis Mitte Oktober geöffnet. Vergleichspreis* 53,50 –70 Euro.  © Caravaning

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