Mannheim - Noch rund zwei Wochen, dann ist es so weit: die Bundesgartenschau (Buga) in Mannheim öffnet für knapp 180 Tage ihre Tore. Die Schau will ganz besonders nachhaltig werden und Mannheim zugleich eine noch grünere Lunge verpassen.
"Die Buga 23 wird uns als Stadt insgesamt weiterbringen", sagte Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) am Donnerstag bei einer Begehung des Geländes. Im Zentrum stehen diesmal die vier Leitthemen Klima, Energie, Umwelt und Nahrungssicherung. Die wichtigsten Infos:
Wie ist die Buga 23 aufgebaut?
Alles rund um die Bundesgartenschau spielt sich in zwei verschiedenen Parks ab: Zum einen ist das ein etwa 80 Hektar großes Gelände rund um die frühere amerikanische Spinelli-Kaserne. Zum anderen dient der Luisenpark als Schauplatz, der schon 1975 im Zuge der damals ebenfalls von Mannheim ausgerichteten Buga entstanden war und nun kräftig aufgehübscht wurde. Insgesamt kommt die Schau auf rund 100 Hektar Fläche - nach Angaben der Stadt Mannheim ist es das zweitgrößte Buga-Gelände aller Zeiten.
Wie lange dauert die Buga, wie sind die Öffnungszeiten und was kostet der Eintritt?
Die Buga dauert knapp 180 Tage und wird am 14. April von Bundespräsident
Sie ist jeden Tag geöffnet. Einlass ist an den Haupteingängen zwischen 9 und 19 Uhr; bei Abendveranstaltungen auch länger.
Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre dürfen kostenlos rein. Junge Erwachsene zwischen 15 und 24 Jahren zahlen für eine Tageskarte 11 Euro und Erwachsene ab 25 Jahren 28 Euro. Dauerkarten kosten für junge Erwachsene 65 Euro und für Erwachsene 145 Euro - können aber noch bis zum 13. April im Vorverkauf für günstigere 60 beziehungsweise 130 Euro erworben werden. Bislang wurden nach Angaben der Organisatoren schon mindestens 45.000 Dauerkarten verkauft, sagte eine Buga-Sprecherin.
Wie kommt man da hin?
Am besten mit dem ÖPNV. Dafür wird eine eigens eingerichtete Straßenbahnlinie namens "BUGA-Express" vom Hauptbahnhof aus bis zum Spinelligelände fahren. Wer trotzdem mit dem Auto fahren will, muss am Maimarktgelände parken. Von dort aus verkehrt ein Shuttlebus.
Was sind die Highlights?
Dazu zählt eine mit Ökostrom betriebene Seilbahn, die - neben Shuttle-Bussen - das Spinelligelände mit dem Luisenpark verbindet. Die Fahrt über zwei Kilometer in einer der 64 Kabinen dauert nur einige Minuten. Pro Stunde und Richtung können bis zu 2800 Personen transportiert werden. Am Donnerstag wurde ein rotes Band durchschnitten und die Bahn offiziell eingeweiht.
Als architektonisches Glanzlicht gilt der Panoramasteg im Spinellipark. Von dem 81 Meter langen und 12 Meter hohen Steg kann man über die Stadt und das gesamte Buga-Gelände blicken. Auch das 1,6 Hektar große Augewässer hat man so im Blick, das Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten ist.
Ebenfalls im Spinellipark liegt die sogenannte U-Halle. Kennzeichen der früheren Lagerhalle sind gerüstartige Strukturen, die mit Kletterpflanzen und Wildblumen versehen werden. Außerdem finden dort die 19 großen Blumenhallenschauen statt. Auf einem Experimentierfeld stehen 2023 klimaresiliente Zukunftsbäume. Zudem beschäftigen sich dort 17 Gärten mit Nachhaltigkeitszielen wie Klimaschutz. Das Projekt PeePower erforscht Stromgewinnung aus Urin.
Was wird sonst noch geboten?
Das Programm umfasst rund 5000 verschiedene Veranstaltungen, darunter Konzerte, ein eigens produziertes Musical sowie Auftritte verschiedener Musiker. Außerdem wird es auf den diversen Bühnen Kleinkunst und Lesungen geben. In einem Spiel- und Bewegungspark können die Besucher unter anderem Ball spielen, klettern oder Krafttraining machen.
Und was ist verboten?
Hunde - mit Ausnahme von Assistenzhunden - und andere Tiere müssen draußen bleiben. Auch Fahrräder, Roller, Inlineskates, Segways und Skateboards dürfen ohne ausdrückliche Genehmigung nicht mit rein. Ausgenommen sind bestimmte Bereiche, die extra für Fahr- oder Sportgeräte vorgesehen sind. Ansonsten gilt die übliche Hausordnung: Keine Waffen, kein Baden in den Gewässern des Geländes etc.
Was passiert nach der Buga mit den ganzen Flächen?
Das Kerngebiet zwischen Feudenheim und Käfertal soll als Freilandfläche für das Klima freigehalten werden und als neue Parklandschaft allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen. In Nachbarschaft des Buga-Geländes, etwa am Südrand bei Käfertal, sollen rund 2200 Wohneinheiten entstehen. Der Panoramasteg wird als Fußgängerbrücke dienen.
Was hat das Ganze gekostet?
Die Buga an sich kostete rund 60 Millionen Euro, die durch Ticketverkauf, Sponsoring und Verpachtungen wieder hereingeholt werden sollen. Hinzu kommen 135 Millionen Euro für verschiedenste städtebauliche Projekte, die im Zusammenhang mit dem Mega-Event geplant wurden. © dpa
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