Die letzten 800 Meter Anfahrt haben es in sich: Harmlos aussehendes, kleines Kopfsteinpflaster erweist sich als Rüttelstrecke – ganz im Gegensatz zum ansonsten fast durchgehend tadellosen thüringischen Straßennetz. Aber so sind wenigstens alle Anreisenden hellwach, um das "Tor zum Hainich" am Südostrand des Nationalparks zunächst einmal optisch genießen zu können.

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Zur fröhlichen Stimmung trägt auch bei, dass Betreiber Fabian Lang die Neuankömmlinge zunächst zu Fuß auf den Platz schickt, um sich dort eine passende Stellfläche zu suchen. Einschränkungen gibt es dafür nicht, nur in Spitzenzeiten ist eine raumsparende Aufstellung der Campingfahrzeuge erwünscht.

Wo auch immer der Gast landet, sein Blick über den Platz wird durch nichts getrübt. Alles sieht proper und gepflegt aus. Der gute Zustand ist vor allem der Platzarbeit von Fabian Lang zu verdanken, der hier alles ohne fremde Hilfe in Schuss hält, während seine Frau vornehmlich die Büroarbeit erledigt, aber natürlich auch mit anpackt, wenn es nötig wird. Sie ist es gewohnt, schließlich wuchs sie auf dem Platz auf – ihre Großeltern gründeten die Anlage vor 16 Jahren.

Ruhe und viel Grün am Campingplatz

Seitdem wechselte der Besitz des Platzes innerhalb der Familie, bis er im Mai 2022 in Melissas Hände überging. Nicht nur der Platz und seine Einrichtungen strahlen einladend, auch die beiden Langs tragen mit ihrer Freundlichkeit zu einer spürbar entspannten Platzatmosphäre bei. Das kommt bei den Gästen an und auch, dass auf die Einhaltung der Platzordnung, insbesondere der Nachtruhe ab 22 Uhr, geachtet wird. "Natürlich können auch größere Gruppen zu uns kommen. Aber nur, wenn auch sie sich an diese Vorgabe halten", sagt Fabian Lang.

Ruhe und Übersicht findet der Gast auch tagsüber im kleinen, oasenartigen Rund hinter der Rezeption, einem künstlichen Mini-Wasserfall mit kleinem Planschbecken im Rücken. Ein Stückchen unberührte Natur bietet der Froschteich am Rande des Platzes – dessen "Bewohner" zeitweise aber auch auf die Nerven gehen können.

Einige Plätze bieten Fernblicke bis in den Harz oder den Thüringer Wald jenseits der Autobahn A4. Praktisch ist die unmittelbare Anbindung an das Wander- und Radwegenetz im Nationalpark Hainich, einem Buchenwald unter UNESCO-Schutz, mit schönen Ausflugszielen wie dem Nationalparkzentrum im Forsthaus Thiemsburg.

Ein kleiner Platzladen bietet eine Lebensmittel-Grundversorgung, für den Großeinkauf sollte man in die Supermärkte Mühlhausens fahren.

Wer richtig lecker essen und trinken will, ist im 13 Kilometer entfernten Brauereigasthof Marktmühle gut aufgehoben. Ansonsten bieten die größeren Städte im nahen Umland auch gute thüringische Küche, einschließlich der legendären Rostbratwurst am Stand und der Grünen Klöße in Gaststätten.

Entdeckung im Hainich: Die Betteleiche

Der Naturpark Hainich steht vor allem für Buchenwälder. Trotzdem ist es eine Eiche, die Betteleiche, die als sein herausstechendstes Highlight gilt. Sie steht an der Kreuzung einer ehemaligen europäischen Handelsstraße mit dem Höhenwanderweg Rennsteig (GPS 51°05’09’’N, 10°24’13’’E). In ihr sollen im frühen Mittelalter Opfergaben für die Mönche im nahen Kloster Ihlefeld hinterlegt worden sein, die sich um soziale Belange der Anwohner und Durchreisenden kümmerten.

Der besondere Tipp: Bad Sangerhausen

Bad Sangerhausen ist nicht nur Kurstadt mit eigener Therme, sondern seit 2002 auch eine offizielle "Rosenstadt" mit einem Garten und Museum gleichen Namens. Sie glänzt mit weiteren Anlagen dieser Art: Botanischem Garten, Magnoliengarten, Arboretum, Japanischem Garten und einer Natursteinmanufaktur mit Ausstellung. Das und die sehenswerte Altstadt erreicht man vom Platz mit dem Rad in elf Kilometern.

Tor zum Hainich

  • Größe und Charakter: 3,5 ha, 126 Stellplätze für Touristen, 15 für Dauercamping und 5 für Saisoncamping (März bis Oktober), 1 Mietwohnung.
  • Öffnungszeiten: Saison vom 1. März bis 30. November mit täglichen Öffnungszeiten der Rezeption von 8–13 Uhr und 15–18 Uhr.
  • Attraktionen: sehr ruhiger Platz, freie Platzwahl, stellenweise herrliche Fernsicht, Bio-Teich, kleiner Wasserfall. Direkter Zugang zum Nationalpark Hainich, kurze Wege in bekannte thüringische Städte wie Eisenach oder Mühlhausen.

Wertung

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maximal 3 Punkte möglich

  • Lage: 2 Punkte
    Am nordöstlichen Rand des "Nationalparks Hainich", nordöstlich von Eisenach im westlichen Thüringen, südlich Mühlhausens.
  • Ausstattung: 2 Punkte
    Vom engagierten Betreiber-Ehepaar ausgezeichnet gepflegte, weitläufige Anlage, Kiosk, Brötchenservice, Planschbecken.
  • Freizeitwert: 3 Punkte
    Ausgangspunkt für Wanderungen und Radtouren in den Nationalpark und Ausfahrten in westthüringische Städte.

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