Wiesbaden (dpa) - Nach dem siebten Übernachtungsrekord in Folge peilt der Deutschland-Tourismus in diesem Jahr eine weitere geringe Steigerung an.

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"Wir rechnen mit einem Zuwachs zwischen 0 und 2 Prozent", sagte eine Sprecherin der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT), die im Ausland um Gäste wirbt. Es spreche für die Marke des Reiselands Deutschland, dass trotz schwieriger Bedingungen etwa im Zusammenhang mit der Terrorgefahr wieder mehr Gäste gekommen sind.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem In- und Ausland 2016 gegenüber Vorjahr um 3 Prozent auf den Rekordwert von 447,3 Millionen. Die Attentate von Würzburg und Ansbach im Sommer sowie der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz, bei dem zwölf Menschen getötet und viele schwer verletzt wurden, hatten zunächst Sorgen vor Folgen für den Deutschland-Tourismus geweckt.

Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland stieg um 1 Prozent auf 80,8 Millionen. Bei Reisenden aus dem Inland gab es ein Plus von 3 Prozent auf 366,5 Millionen. Die Angaben beziehen sich auf Beherbergungsbetriebe mit mindestens zehn Schlafgelegenheiten.

Die verhaltenen Erwartungen für 2017 begründete die DZT mit schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen in wichtigen Quellmärkten wie Brasilien oder Russland sowie der Zurückhaltung vieler asiatischer Touristen, die sehr sensibel auf die Terrorgefahr reagierten. "Deutschland wird hier stark im europäischen Zusammenhang gesehen." Auf der anderen Seite könne man unter anderem mit dem Lutherjahr, der Weltkunstausstellung documenta in Kassel oder der fertig gestellten Elbphilharmonie punkten.

"Wir gehen davon aus, dass wir auch 2017 im europäischen Vergleich spitze bleiben", erklärte der Präsident des Deutschen Tourismusverbandes, Reinhard Meyer in einer Mitteilung. Die guten Zahlen seien das gemeinsame Verdienst vieler klein- und mittelständischer Unternehmen und Tourismusorganisationen.  © dpa

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