Das Katharerland im Süden Frankreichs war einst Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen – heute sind die fast uneinnehmbaren Burgen auf den Bergspitzen das Markenzeichen der Region.

Mehr zum Thema Reise

Bei Béziers, wo die Autobahn von Montpellier nach Barcelona den Fluss Orb überquert, zeigen zum ersten Mal Schilder das Ziel der Reise an: "Pays Cathare" – das Land der Katharer. Diese mittelalterliche Sekte hatte im 12. Jahrhundert den Papst in Rom herausgefordert– mit fatalen Folgen: Die uralte Kulturregion wurde 1208 zum Ziel des einzigen Kreuzzugs von Christen gegen Christen.

Das Katharerland: Von Albi bis nach Foix

Von Béziers aus erstreckt sich das Katharerland bis nach Albi und Toulouse im Westen und nach Foix im Süden. Außer mehreren sehr eindrucksvollen Ruinen der Katharerburgen, die fast uneinnehmbar auf den höchsten Bergspitzen thronten, ist aus der Zeit des frühen 13. Jahrhunderts nicht mehr viel erhalten geblieben. Im Dorf Fanjeaux gründete der heilige Dominikus 1206 den Dominikaner-Orden, und hier führte er seine ersten Auseinandersetzungen mit den Katharern, die er später blutig verfolgen ließ. Das Geburtshaus des Gottesmannes existiert heute noch als kleines Museum.

In der Region gibt es allerdings noch sehr viel mehr zu unterschiedlichsten Aspekten zu entdecken. Sehr reizvoll ist die leicht gewellte Landschaft des Lauragais zwischen Fanjeaux und Toulouse, die wir zum Teil mit dem Fahrrad vom Campingplatz aus erkunden. Knapp 20 Kilometer entfernt entdecken wir den kleinen Ort Mirepoix mit seinen wunderschönen Fachwerkhäusern aus dem 13. bis 15. Jahrhundert und der großen Kathedrale aus der Zeit, als Mirepoix Bischofsstadt war.

Eine der beeindruckendsten Burgruinen aus der Katharerzeit ist das Château Quéribus. Der steile Aufstieg wird mit einem grandiosen Panorama über die Bergzüge der Corbières belohnt. In der Burg sind noch einige Räume erhalten, die über die steinerne Wendeltreppe erreichbar sind.

Carcassonne: Die ältesten Befestigungsanlagen

Auf dem Weg nach Carcassonne liegt der kleine Ort Espéraza mit seinem sehr sehenswerten Dinosaurier-Museum. Eher unscheinbar wirkt neben den großen Reptilien die kleine Abteilung mit dem Hutmachermuseum. In Espéraza wurden vor allem im 19. Jahrhundert und bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts aus Schafwolle Filzrohlinge für Hüte hergestellt. Sonderzüge transportierten diese wöchentlich bis nach Hamburg und Mailand. Die große Mehrheit der Einwohner lebte damals von dieser Produktion. An alten Maschinen wird die Technik der Herstellung der Filzrohlinge anschaulich dargestellt.

Wie ein Märchen präsentiert sich aus der Ferne Carcassonne. Hoch über der modernen Stadt liegt die befestigte Altstadt, Europas größte erhaltene Festung mit 52 Türmen und zahllosen Zinnen. Über anderthalb Kilometer ziehen sich die äußeren Mauern. Die ältesten Befestigungsanlagen stammen noch aus der Römerzeit. Im Mittelalter lebten 3500 Soldaten und 2000 Zivilisten in der strategisch wichtigen Festungsstadt, schließlich verlief bis zur Zeit Ludwig des XIV. die Grenze zu Spanien nur 50 Kilometer entfernt.

Zwischen Béziers und Castelnaudary und weiter bis Toulouse erstreckt sich der 240 Kilometer lange Canal du Midi, der 1681 fertiggestellt und 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden über den Kanal die regionalen Produkte in andere Regionen des Landes transportiert. Seit den 1970er Jahren ist er vor allem bei Touristen beliebt, die ihn mit Hausbooten befahren. Uns reizt es, an seinen Ufern über die ebenen und von Platanen beschatteten Treidelpfade zu radeln.

Alte Festungsstadt Foix

Einen Kontrast zur eher kargen Welt der meisten Katharerburgen bildet die alte Festungsstadt Foix. Schon von weitem ist auf einem Felsen am Stadtrand die dreitürmige Burg der Grafen von Foix zu sehen, die als uneinnehmbar galt. In den schmalen Gassen der Altstadt von Foix finden wir heute ansprechende Bars und Restaurants, geschmackvolle Boutiquen und auch bunten Trödel, der sich immerhin als hübsches Fotomotiv eignet.

Und immer wieder besuchen wir in den kleinen Städten die lokalen Märkte mit den Ständen der Bauern und Händler aus der Umgebung. Frisches Gemüse und knackiges Obst sind hier zu haben und eine Vielfalt von Käsesorten – darunter die berühmten Ziegenkäse der Region. Und natürlich genießen wir die Weine der Region von den Hängen der Corbières oder des Minervois und auch den regionalen Schaumwein, den Blanquette de Limoux.

Dinomuseum

Das Museum "Dinosauria" in Espéraza zeigt verschiedene Dinosaurierarten, entweder als Skelette oder als rekonstruierte Modelle in Lebensgröße. Besonders beeindruckend ist das zwölf Meter lange Skelett eines Ampelosaurus, das im Jahre 2000 im Nachbardorf gefunden wurde. Es ist das vollständigste Dinosaurierskelett dieser Größe, das bisher in Frankreich entdeckt wurde. Der Gattungsname Ampelosaurus steht altgriechisch für "Weinberg-Echse" und spielt auf den Ort an, einen Weinberg, an dem die Knochen gefunden wurden.

Campingplätze im Katharerland

Albirondack Parc Camping

Parkartig angelegter Campingplatz mit gehobener Ausstattung. Gestuftes Gelände unter hohen Eichen, Birken und Pinien. Schwimmbad, Wellnessoase mit Sauna, Hamam und Whirlpool, Kinderspielplatz, Planschbecken, Restaurant (1.5.–30.9.), Brötchenservice, Shuttledienst nach Albi (3 km). Vermietung von Airstream-Caravans. 2 ha, 42 Stellplätze, 41 Mietunterkünfte. Öffnungszeiten: 1. April bis Anfang November.

Flower Camping la Pibola

Ruhiger Campingplatz mit solider Ausstattung. Von bewaldeten Hügeln und dem Montbelsee eingerahmt. Schwimmbad, Kinderspielplatz, Waschmaschinen, Wäschetrockner, Brötchenservice. In der Nähe: mittelalterliche Altstadt. 2,5 ha, 28 Stellplätze, 29 Mietunterkünfte, 4 Dauercamper. Öffnungszeiten: 1. Januar bis Mitte Oktober.

Camping de la Cité

Campingplatz mit gehobener Ausstattung. Der Platz ist außerordentlich schön am Fluss Aude gelegen, mit einem gärtnerisch gestalteten Wiesengelände, mit Bäumen und dichten Hecken. Schwimmbad, Waschmaschinen, Wäschetrockner, Brötchenservice. 7 ha, 143 Stellplätze, 57 Mietunterkünfte, Öffnungszeiten: Ende März bis Anfang Oktober.

Camping Municipal La Giraille

Solider Campingplatz direkt am Canal du Midi. Stellflächen auf Wiese, mit Hecken gegliedert, unter hohen Bäumen. Der Platz bietet Tennis-, Basketball- und Volleyball-Plätze. 28 Stellplätze, 12 Mietunterkünfte. Öffnungszeiten: Anfang Juni bis Ende September.

Camping Les Brugues

Solide ausgestatteter Campingplatz in einer natürlichen Umgebung mit vielen Bäumen und Grünflächen, ideal für Naturliebhaber. Pétanque-Platz, Spielplatz, Angeln im See, Animation. In der Nähe: Wanderwege. 2,5 ha, 25 Stellplätze. Öffnungszeiten: 1. Juni bis 30. September.

Camping du Lac

Campingplatz mit gehobenem Standard 3 km außerorts am Ufer der Ariège. Ebenes Wiesengelände mit hohem Baumbestand. Blick auf bewaldete Berge. Die Stellplätze sind durch niedrige Hecken begrenzt. Pool, Spielplatz, Animation für Kinder, Brötchenservice, Pizzeria fußnah ereichbar. 5 ha, 35 Stellplätze, 34 Mietunterkünfte, 67 Dauercamper. Öffnungszeiten: 1. März bis 1. November.

Camping La Tour de France

Campingplatz mit gehobenem Standard. Schwimmbad, Kinderbecken, Badegelegenheit im Fluss, 2 Kinderspielplätze und Kinder-Holzhütte mit Bibliothek, Animation, Waschmaschinen. In der Nähe: Perpignan mit Sandstränden (25 km). 1,5 ha, 73 Stellplätze, 13 Mietunterkünfte. Öffnungszeiten: Anfang April bis Ende September.

Camping La Bastide

Campingplatz mit gehobenem Standard, der sich über Terrassen zum Fluss l’Hers erstreckt. Stellplätze mit viel und wenig Schatten. Schwimmbad, Tennis, Basketball, Volleyball, Tischtennis und Kanufahren. Animationen, Tanzabende. 6 ha, 35 Stellplätze, 33 Mietunterkünfte, 16 Dauercamper. Öffnungszeiten: Ende April bis Ende September.

Camping La Garenne

Promobil werbefrei lesen
Lesen Sie alle Inhalte auf promobil.de werbefrei und ohne Werbetracking.

Campingplatz mit gehobenem Standard. Beheiztes Schwimmbad (2.4.–30.9.), Waschmaschine, Wäschetrockner, Animation (Juli/August). 2,5 ha, 94 Stellplätze, 18 Mietunterkünfte. Öffnungszeiten: Anfang März bis Ende Oktober.  © Promobil

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.