Der Kuckoo Camper Max setzt nicht wie der Kuckoo Bruno auf Holz für den kompakten Aufbau, sondern entsteht aus einem gedämmten GFK-Sandwich. Auch das Interieur wurde angepasst.

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Kuckoo bringt einen neuen Mini-Wohnwagen namens Camper Max, der anders als der beliebte Bruno auf GFK gefertigt ist. Was sonst noch bleibt und was neu ist, am Camper Max haben wir genauer angeschaut.

Ein Highlight des Bruno ist die Heckküche, die sich drinnen und draußen nutzen lässt. Denn auf Schwerlastauszügen fährt die kleine Möbelzeile mit Platz für Kocher, Geschirr und ein paar Kochutensilien einfach nach draußen. Da sich die Ausziehküche zu einem Markenzeichen der jungen Firma Kuckoo Camper entwickelt hat, darf sie natürlich im Max nicht fehlen. Einen Test des Bruno finden Sie hier.

Überhaupt sehen sich Bruno und Max mit ihrer "Squaredrop" getauften Form von außen zum Verwechseln ähnlich. Doch bei genauer Betrachtung stecken beim jüngsten Kuckoo die pulverbeschichteten Kantenprofile aus Aluminium ins Auge, die nicht nur die 40 Millimeter dicken Sandwichplatten aus GFK und XPS-Schaum einfassen, sondern auch für Stabilität sorgen.

Die ist so groß, dass sich Kuckoo Camper dazu entschlossen hat, dem Max aus als Leerkabine mit drei Fenstern und Filzverkleidungen an den Innenwänden anzubieten. Auf einem gebremsten 750-Kilo-Chassis verschraubt, kostet der Basis-Max für Selbstausbauer 17.017 Euro. Mit einer Gesamtlänge von 4,30 Metern, sowie 2,0 Meter Breite und Höhe läuft Max auch kleinen Autos brav hinterher.

Sandwich statt Holz für noch mehr Wintertauglichkeit

Auf die Frage, warum Kuckoo eine "holzfreie" Alternative zum Bruno anbietet, führt Peter Schneewolf nicht nur die Möglichkeit ins Feld, erstmals eine Leerkabine anbieten zu können, sondern auch das Gewicht: Mit 420 Kilogramm ist der Leer-Max nochmals leichter als der Bruno. Selbst mit der 5.302 Euro teuren Vollmöblierung, die wir im Folgenden noch näher erläutern, sollen es nicht mehr als 620 Kilogramm sein.

Der selbsttragende Rahmen ermöglicht es den schwäbischen Machern, für 1.250 Euro ein Dach-, Front- und Heckträgersystem mit 75 Kilogramm Traglast anzubieten, an das sich diverse Zubehör- und Anbauteile anbringen lassen. Folgerichtig montiert man in Löchgau eine Außenleiter für weitere 515 Euro.

Größter und schwerster Posten in der Max-Preisliste ist, neben dem Innenausbau, das Aufstelldach mit Oberschale und Zeltstoff von Vickywood, das Geldbörse und Waage mit 3.850 Euro respektive rund 40 Kilogramm belastet. Gut, dass es für nur 150 Euro eine Auflastung auf 1.050 Kilogramm zulässiges Gesamtgewicht gibt.

Hauptargument für die Entscheidung, eine Sandwich-Version auf Kiel zu legen, ist laut Kuckoo-Chef Schneewolf der schlichte Wunsch einzelner Interessen, einfach keinen Holzaufbau haben zu wollen. Außerdem soll die Wintereignung nochmals besser sein als jene des Bruno, obwohl auch der als winterhart bezeichnet wird.

Angesichts der Tatsache, dass weder Bruno noch Max über eine Heizung verfügen, klingt dieses Versprechen ulkig. Doch Kuckoo bietet hier eine Lösung: Über eine Wanddurchführung von Sortimo kann eine mobile Dieselheizung Warmluft einblasen – solche Geräte sind im Internet schon für unter 100 Euro zu haben. Die kantigen, stabilen Kotflügel dienen dabei als Abstellfläche. Natürlich können Reisende sich auch einen Keramik-Heizwürfel mit hineinnehmen.

Strom liefert entweder der Campingplatz (230-Volt-Paket: 420 Euro), eine Powerstation Ecoflow River 2 Max für 499 Euro oder tragbare Solarzellen, für deren Anschluss an Powerbox oder Batterie Kuckoo eine praktische Außensteckdose für 150 Euro einbaut.

Möbel: Mehr Freiheit dank selbsttragendem Aufbau.

Apropos Einbau. Weil der Aufbau des Max selbsttragend ist, kann das Interieur freier gestaltet und eingebaut werden. Neben der ausziehbaren Heckküche, die vom Kunden oder der Kundin selbst mit Kartuschen-Kocher und Kühlbox ausstaffiert werden muss, spannt sich quer im Bug ein Deckenschrank über eine Kommode, die in ein kleines Regal abbiegt. Innen an der Tür montiert Kuckoo praktische Ablagen.

Im Max nicht mehr nötig sind die Deckenregale rechts und links, die beim Bruno aus Holz für zusätzliche Stabilität sorgen. Wer es Basic mag, bekommt Airlineschienen montiert, in die sich Textiltaschen einhängen lassen.

Zum rudimentären Konzept aller Kuckoo-Camper gehört es, dass auf dem Boden gesessen und geschlafen wird. Wer es dabei besonders bequem und flexibel haben will, kauft für 489 Euro die dreiteilige Komfortmatratze, die sich zum Sofa aufschieben und zur 1,40 mal 2,00 Meter großen Liegefläche.

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Wie schon der Bruno, der grundmöbliert ab 19.990 Euro lostet, ist auch der Max kein Schnäppchen. Voll ausstaffiert wächst sich der Preis für den Kleinen auf große 30.000 Euro aus. Immerhin haben Kunden und Kundinnen bei der Gestaltung ihres Max per Folie freie Hand.

Über Kuckoo und den Bruno

Der Bruno wurde einst aus der Not heraus geboren. Während der Pandemie waren die Messebauer und Werbefachleute Peter Schneewolf und Daniel Blum, wie viele andere Berufszweige, zur Untätigkeit verdammt. Und so überlegten die, wie sie mit ohnehin vorhandenen Maschinen und Werkstoffen einen kleinen, leichten Caravan konstruieren und bauen könnten. Am Ende des Denk- und Konstruktionsprozesses rollte aus der kleinen Werkstatt zwischen Stuttgart und Heilbronn der kleine Bruno, dessen Aufbau bis heute aus wasserfest verleimte Birkensperrholz besteht, das vom rudimentären Mobiliar zusätzlich versteift wird. Hier lesen Sie mehr zum kleinen Holz-Bruno.

Kuckoo Camper Max: Daten und Preis

  • Gesamtlänge inkl. Deichsel: 4,2 m
  • Breite: 2,00 m
  • Höhe ohne Aufstelldach: 2,0 m
  • Leergewicht mit/ohne Ausbau: 712 kg
  • Zul. Gesamtmasse: 750/1.050 kg
  • Preis: ab 17.017 Euro

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