Wer keinen Ärger auf Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich will, muss sich gut über den korrekten Gebrauch von Vignette oder Go-Box informieren, sonst drohen hohe Bußgelder.
In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass Reisemobilfahrende vor allem in Österreich mit den Maut-Modalitäten zu kämpfen haben. Das belegen zahlreiche Leserbriefe und Forumsdiskussionen. Deshalb erklären wir hier, alles was Reisende mit Wohnmobil über 3,5 Tonnen und mit leichteren Camping-Fahrzeugen beachten müssen. Neuste Änderung: Österreich wird teurer. Wer 2025 mit seinem Reisemobil bis 3,5t die österreichischen Autobahnen nutzt, muss tiefer in die Tasche greifen. Die Jahresvignette kostet jetzt 103,80 Euro – und liegt damit zum ersten Mal über der 100-Euro-Marke.
Maut für Kraftfahrzeuge ist in Europa eher die Regel als die Ausnahme – eine einheitliche Regelung für die Straßenabgabe gibt es jedoch nicht. Was für Pkw-Fahrende noch einigermaßen überschaubar ist, mutiert für Reisemobilisten bisweilen zu einem undurchsichtigen Dschungel.
Denn je nach Land berechnet sich die Maut ganz unterschiedlich: mal nach dem zulässigen Gesamtgewicht, mal nach der Achszahl, der Höhe oder einer Kombination aus alldem. Alle Infos zur Maut in Europa gibt es hier.
Wohnmobil-Maut Österreich: Vignette bis 3,5 Tonnen
Wer ein Reisemobil mit einem technisch zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen fährt, hat es noch relativ einfach. Er benötigt für Schnellstraßen und Autobahnen in Österreich nur eine Vignette, die er an die Windschutzscheibe kleben muss. Diese gibt es für zehn Tage (12,40 Euro), zwei Monate (31,10 Euro) oder ein Jahr (103,80 Euro). Erhältlich ist sie in Deutschland bei den Automobilclubs oder an grenznahen Tankstellen.
Wohnmobil-Maut Österreich: Go-Box ab 3,5 Tonnen
Schwere Reisemobile mit einem technisch zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen brauchen auf Schnellstraßen und Autobahnen in Österreich eine Go-Box. Das ist ein etwa Zigarettenschachtel-großes Kästchen, das per Funksignal mit den Mautportalen kommuniziert. Immer, wenn man einen dieser Bögen passiert, wird automatisch Guthaben von der Box abgebucht. Die erfolgreiche Abbuchung wird mit einem Piepton bestätigt.
Die Go-Box bekommt man in Go-Vertriebsstellen, dazu muss man die Zulassungsbescheinigung I vorlegen. Für Reisemobile wird bei der Ausgabe der Box die Grundkategorie entsprechend der vorhandenen Achszahl des Mobils fest eingestellt. Alle Angaben sollte man vor Ort prüfen und gegebenenfalls korrigieren lassen. Die Fahrzeugdeklaration muss man immer im Mobil mitführen.
Die Bezahlung der per Go-Box erhobenen Maut erfolgt entweder im Vorhinein oder im Nachhinein. Letzteres hat zwar den Vorteil, dass man nicht auf das Guthaben achten muss, allerdings muss man dann im Besitz einer American Express oder Diners Club-Kreditkarte sein. MasterCard und Visa-Kreditkarte werden nur akzeptiert, wenn sie in Österreich ausgestellt wurden. Beim Pre-Pay-Verfahren kann die Box mit einem Guthaben zwischen 75 und 500 Euro aufgeladen werden. Bei der Erstausgabe kommt eine einmalige Bearbeitungsgebühr von 5 Euro hinzu.
Um teure Mautnachzahlungen zu vermeiden, sollte man sich unbedingt vor der Fahrt mit der Funktion der Box und dem Verhalten bei Fehlfunktionen beschäftigen.
Go-Box: Ändert der Partikelfilter die Euro-Norm?
Wichtig zu wissen: Durch den Einbau eines Partikelfilters ändert sich nicht die Euro-Norm des Fahrzeugs. Man erhält zwar in Deutschland die grüne Umweltplakette, aber diese ist eben nicht eine "Euro 4 Plakette", obwohl verwirrenderweise eine 4 darauf abgedruckt ist. Der Einbau eines Partikelfilters ändert nur die Partikelminderungsklasse des Fahrzeugs, die für die Vergabe von Umweltplaketten maßgeblich ist.

Auch die Schadstoffklasse, die für die Höhe der Kfz-Steuer des Reisemobils relevant ist, wird davon nicht tangiert. Wer mit einer falsch programmierten Go-Box fährt, muss mit Nachforderungen von Seiten der Asfinag rechnen. © Promobil