- Die Kondensstreifen am Himmel sind zurück: Nach der Pandemie normalisiert sich der Luftverkehr langsam wieder.
- Experten betrachten das nach der langen Pause jedoch mit Sorge und nennen mehrere mögliche Gefahren.
Nach einem Jahr Zwangspause geht der Luftverkehr wieder allmählich in einen Normalzustand über, und Piloten und Maschinen nehmen wieder ihren Betrieb auf.
So weit, so gut - Experten der Allianz macht das allerdings Sorgen. Der größte deutsche Versicherer warnt vor den mit der Entmottung verbundenen Risiken ebenso wie vor Passagieren außer Rand und Band.
Piloten außer Übung und renitente Maskenverweigerer
Die Fachleute Industrieversicherers AGCS, der zu dem Münchner Dax-Konzern gehört, listen in einer am Dienstag veröffentlichten Einschätzung mögliche Gefahren auf. Dazu gehören außer Übung geratene Piloten und mögliche Schäden an den Flugzeugen, beispielsweise Nester in den Triebwerken, aber auch die aus den USA gemeldeten Fälle tobender Maskenverweigerer an Bord.
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Was Piloten und Flugzeuge betrifft, beziehen sich die Bedenken nicht auf die großen Fluggesellschaften, sondern auf die in der Luftfahrtbranche als "General Aviation" bezeichnete Fliegerei mit kleineren Maschinen vom Geschäftsflug über den Touristenrundflug bis zum Einsatz des Rettungshubschraubers.
USA: Insekten siedeln sich in Maschinen an
Im englischsprachigen Raum macht bereits das Schlagwort von den "rusty pilots" die Runde - eingerosteten Piloten also. "Wenn Leute ihren Beruf anderthalb Jahre teilweise wenig oder gar nicht ausüben können, ist natürlich die mangelnde Praxis mit Sorge zu betrachten", sagt dazu AGCS-Schadenmanager Till Kürschner.
Abgesehen von den Piloten könnten auch monatelang kaum oder gar nicht geflogene Flugzeuge und Hubschrauber zum Sicherheitsrisiko werden. In den USA haben sich demnach vereinzelt Insekten in geparkten Maschinen angesiedelt. Aus Deutschland sind derartige Fälle laut AGCS nicht bekannt.
Zahl aggressiver Passagiere massiv gestiegen
Was die kommerzielle Luftfahrt betrifft, so könnten nach Einschätzung der Allianz-Fachleute rasende Passagiere eher ein Risiko darstellen als Piloten oder Flugzeuge - ebenfalls mit Schwerpunkt in den USA.
Dort hat die Luftfahrtbehörde FAA seit Jahresanfang gut 3.100 Fälle von "Air Rage" gezählt, zu Deutsch "Luftwut". Damit sind Passagiere gemeint, die Kabinenpersonal und Mit-Passagiere angreifen, bedrohen oder beleidigen. Die Zahl solcher Fälle war massiv gestiegen im Vergleich zu Zeiten vor Corona. In 2.350 dieser 3.100 Fälle handelte es sich um Maskenverweigerer.
"Offensichtlich tun sich die Amerikaner schwerer als andere Landsleute, zu akzeptieren, dass es eine Maskenpflicht gibt", sagte AGCS-Manager Axel von Frowein, der das Luftfahrtgeschäft des Versicherers in Mittel- und Osteuropa leitet. Bislang gibt es im Zusammenhang mit der Pandemie jedoch keine großen Luftfahrt-Schadenfälle bei der AGCS. (dpa/af)
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