Welche Ausstattung im Wohnwagen ist so wichtig und praktisch, dass man sie beim Neukauf schon ab Werk ordern sollte? Wir verraten die wichtigsten Extras für Sicherheit, Technik und Wohnkomfort.

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Der erste Wohnwagenkauf steht an? Wundervoll! Aber: Achten Sie unbedingt darauf, dass Ihr Traumwagen die nötige Ausstattung an Bord hat. CARAVANING verrät Ihnen, was häufig nur mit viel Aufwand nachrüstbar ist.

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Praktische Wohnwagen-Aufbautechnik

  • Ausschließlich ab Werk erhältlich und deshalb nicht nachrüstbar sind hagelfeste Dächer, bessere Dämmmaterialien und schickere, jedoch auch deutlich schwerere Glattblechwände. Gegen Hagelschauer bieten einige Hersteller GFK oder kombinierte GFK-Alu-Beplankungen für die Dächer an – oft, jedoch nicht immer, serienmäßig. Diese Dächer reduzieren oft den Versicherungsbeitrag. Wer auch im Winter campen will, sollte sich, falls vom Hersteller angeboten, für eine PU-Schaum- statt Styroporisolierung entscheiden. Die gibt es oft in Kombination mit Glattblech- bzw. GfK-Außenwänden. Glattblech kann aber auch für herkömmliche Isolierungen bestellt werden.
  • Panorama-Dachfenster bringen Licht und Luft in den Wohnwagen und tragen zur Wohlfühlatmosphäre bei. Wer Wert auf viel Licht legt, sollte die größeren Klarglas-dachhauben unbedingt ab Werk bestellen. Zwar kann man die serienmäßigen Dachhauben des Formats 40 mal 40 cm auch nachträglich durch Panorama-Dachfenster ersetzen, aber das ist relativ teuer und aufwendig. Jedes Loch, das im Nachhinein in die Hülle des Caravans gebohrt oder gefräst wird, ist außerdem eine potenzielle Quelle von Undichtigkeiten.
  • Fensterrollos schützen nachts vor neugierigen Blicken und tagsüber vor Sonneneinstrahlung. Eine Faltverdunkelung ist besser als ein Vorhang. Kaum zu glauben, dass es überhaupt Caravans gibt, bei denen die Verdunkelung nicht serienmäßig dabei ist – doch die gibt es, wenn auch in der Günstigklasse und auch dort eher selten. In solchen Fällen muss der Sicht- und Lichtschutz dann im Paket mit anderem Zubehör bestellt werden. In erster Linie kann der Hersteller so Preiskosmetik betreiben und Zubehör aus dem Grundpreis herausrechnen.

Hilfreiche Sicherheitsausstattung im Wohnwagen

  • Das elektronische Stabilitätsprogramm ESP kennt man bereits aus dem Pkw-Bereich, wo es seit 2014 für Neuwagen Pflicht ist. Auch für Wohnwagen gibt es ESP, nur ist es hier bisher nicht flächendeckend angekommen. Freilich haben es bereits einige hochpreisige Caravanmodelle serienmäßig, für die meisten anderen kann es ab Werk bestellt werden. Vereinfacht gesagt handelt es sich bei den elektronischen Stabilisierungseinrichtungen Alko ATC, BPW idC und Leas um Einrichtungen, die per Stellmotor vehement die Anhängerbremse betätigen, sobald der Caravan pendelt. Dadurch wird das Gespann stabilisiert. Selbst wenn schon der Zugwagen eine Gespannstabilisierung hat: Caravan-ESP hilft auch dann, wenn nur der Wohnwagen instabil wird, zum Beispiel durch einen Unfall beim Spurwechsel.
  • Sicherheit während der Fahrt gewährt auch der Crash-Sensor für die Gasanlage. Mit ihm darf während der Fahrt das Ventil der Gasflasche geöffnet bleiben, um zu heizen oder um den Kühlschrank zu betreiben, denn bei einem Unfall unterbricht das Gerät die Gaszufuhr. Ein Zubehör, das man am besten schon ab Werk installieren lässt.
  • Anti-Schlinger-Kupplungen werden auch Sicherheitskupplungen genannt. Sie verringern die Gefahr, dass der Caravan ins Pendeln gerät. Der Schlingerdämpfer sitzt im Kupplungsmaul der Anhängevorrichtung und unterdrückt sowohl Pendel- als auch Nickbewegungen. Die Produkte von Alko (Produktname AKS) und Knott (z. B. KS 25) sind bei Neucaravans am weitesten verbreitet. Ein Schlingerdämpfer ist einfach nachzurüsten, hat aber einen so großen sicherheitsrelevanten Nutzen, dass man ihn unbedingt mit dem Neuwagen mitbestellen sollte. Ist er nicht Serie, steckt er meist in einem Ausstattungspaket.
  • Ein Ersatzreifen ist Gold wert, wenn man sich unterwegs einen Platten einfängt. Doch um Gewicht zu sparen, ist der Ersatzreifen fast nie Bestandteil der Serienausstattung. Ein Ersatzrad samt Halter spart kostbare Urlaubszeit, weil man nicht auf die Suche nach einem Reifen gehen muss. Achtung: Wagenheber sind bei der Bestellung des Ersatzrades nicht dabei, sie müssen separat im Zubehörhandel oder beim Chassishersteller gekauft werden.

Wichtig bei Zuladung, Beladung und Ver-/Entsorgung

  • Die Wahl der Chassisvariante bestimmt die Zuladung. Wer weniger als 200 Kilogramm Zuladungsreserve hat, überschreitet schnell die Grenzen. Ab Werk werden meist mehrere Auflastungsstufen angeboten. Bei den günstigen handelt es sich nur um einen geänderten Eintrag in den Fahrzeugpapieren. Höhere Auflastungen sind mit technischen Änderungen verbunden und damit teurer. Wählen Sie unabhängig von Ihrer zulässigen Anhängelast eine Auflastung, die mindestens 300 Kilogramm Zuladung ermöglicht.
  • Serviceklappen in ausreichender Zahl und gut platziert machen das Camperleben entschieden einfacher. Denn der größte Stauraum bringt nichts, wenn man mit sperrigem Gepäck quer durch den Caravan muss oder größere Umschichtaktionen notwendig sind, um ihn zu erreichen. Vor allem der Platz unter dem Bett ist idealerweise auch von außen zugänglich. Zusätzliche Klappen sind meist als Einzeloption erhältlich.
  • Ein rollbarer Abwassertank ist eine äußerst praktische Sache, denn er gewährleistet die saubere Entsorgung des Grauwassers. Er wird einfach unter den Ablassstutzen gestellt, manche Modelle haben auch einen Schlauch als Anschlussmöglichkeit. Zur Entsorgungsstelle kann man ihn dann hinter sich herziehen.

Beim Caravan-Grundriss zu beachten

  • Das Bad im Caravan ist vor allem dann essenziell, wenn man nicht auf die Sanitäranlagen des Campingplatzes ausweichen will. Wer sich vor klebenden Duschvorhängen in Kompaktbädern ekelt, sollte ein Caravanmodell mit fester Duschkabine wählen. Bei den meisten Caravans mit kompakten Bädern ist die Dusche nicht serienmäßig, sodass man sie für durchschnittlich 300 Euro bestellen muss.
  • Eine Markise oder ein Vorzelt ist ein bewährter Schutz gegen Sonne und Regen und erweitert den Wohnraum des Caravans ins Freie. Markisen gibt es je nach Hersteller ab Werk, Vorzelte beim Caravanhändler, der sich auch montiert, oder im Großhandel, wo man den Anbau selbst organisieren muss. Der Kauf an Werk bzw. Händler hat den Vorteil, dass man Markise oder Vorzelt mit etwas Verhandlungsgeschick als Dreingabe vom Händler oder zumindest einen Rabatt darauf bekommt.
  • Guter Schlaf ist die halbe Miete für einen erholsamen Urlaub. Die Betten in Caravans tragen dazu aber nicht immer automatisch bei: Denn aus Kosten- und Gewichtsgründen werden vor allem bei günstigeren Modellen eher einfache Matratzen und schlichtere Lattenroste verbaut. Dabei gibt es bei vielen Herstellern durchaus gute Bett-Upgrades als Option ab Werk. Das Geld dafür ist in den meisten Fällen hervorragend angelegt.
  • Die Insektenschutztür ist eines der praktischsten Ausstattungsmerkmale, die ein Caravan zu bieten hat. Sie hält blutsaugende Störenfriede aus dem Wohnwagen fern. Auch in geschlossenem Zustand lässt sie immer noch Frischluft ins Fahrzeug. Wenn die Fliegenschutztür nicht zur Serienausstattung gehört, steckt sie vor allem bei niedrig- bis mittelpreisigen Wohnwagenbaureihen meist in einem Ausstattungspaket, das auch andere wichtige Basics wie Heizungsgebläse, Warmwasserbereiter, etc. enthält.

Durchdachte Elektronik-Ausstattung für den Campingalltag

  • Der Fernseher gehört für viele Camper dazu. Für guten Empfang sorgen auf dem Dach montierte oder tragbare Satellitenanlagen. Damit das Signal beim TV-Gerät ankommt, müssen Leitungen verlegt oder eine TV-Außensteckdose eingebaut werden. Das lässt man in Hinblick auf den Aufwand am besten schon im Werk machen.
  • Unterhaltungsmedien wie Tablet-Computer und Smartphones brauchen Strom. Darum ist eine ausreichende Zahl sinnvoll platzierter Steckdosen wichtig. In der Sitzgruppe sollte auf jeden Fall mindestens eine vorhanden sein. Neben 230-Volt-Steckdosen sind auch USB-Steckdosen von Vorteil. Man kann sie zwar nachrüsten, komfortabler ist es allemal ab Werk.

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