Die Campingbus-Marke Yucon stellt mit dem V-City einen Sprinter-Ausbau für Städte- und Kurztrips vor. Mit seinen kompakten Maßen soll er sich auch in vollen Innenstädten bewähren.
Exakt fünf Jahre ist es her, als Frankia mit dem Yucon einen Campingbus, seinen sogenannten "Microliner", erstmals der Öffentlichkeit präsentierte – damals mit ungewöhnlichem Lounge-Grundriss. Seitdem ist einiges geschehen. Mittlerweile hat sich die Baureihe zur eigenen Marke unter dem Frankia-Dach entwickelt und beinhaltet 13 Grundrisse auf drei unterschiedlichen Basisfahrzeugen – Mercedes-Sprinter, Fiat Ducato und Renault Trafic. Die meistverwendete Basis ist jedoch – wie schon beim ersten Yucon-Modell – der Mercedes Sprinter. Drei der Sprinter-Campingbusse bietet Yucon auch als Offroad-Variante K-Peak an und setzt damit Akzente.
Ein erster Eindruck
Wer keinen Allradantrieb braucht, erhält jetzt eine Alternative, den Yucon V-City. Auch hier dreht sich alles um nachgeschärftes Design und mehr Serienausstattung. Ab 87.900 Euro kostet der V-City 6.0 BD mit Querbett, der seinem Namen durch den wendigen Sechs-Meter-Sprinter mit Heckantrieb gerecht wird.
Den nicht üppigen Platz im Innenraum verteilt der V-City 6.0 BD ausgewogen an Sitzgruppe, Küche, Bad und Bett. Dennoch empfinden stämmigere Zeitgenossen die Liegefläche und den Sanitärbereich als eng. Dass die Banklehne sehr steil steht, fällt auf wenn man zu viert reist – was dank des optionalen Aufstelldachs ebenfalls möglich ist.
Sprinter-Campingbus für die Stadt
Zur neuen Saison bekommt der K-Peak einen Bruder. Unter dem Motto "Geh raus, mach die City zu deiner!" präsentiert die Marke Yucon den neuen V-City. Ihn verstehen die Macher als urbanes Gegenstück zum offroadigen K-Peak, der zur vergangenen Saison vorgestellt wurde. Anders als der Allrad-Camper ist der V-City für diejenigen gedacht, die weniger das Abenteuer abseits der Straßen suchen, sondern eher Städte- und Kurz-Trips im Fokus haben. Übers Wochenende spontan raus und die nahe Umgebung erkunden, dabei soll der 150 PS starke, heckgetriebene Mercedes Sprinter helfen. Dessen sechs Meter Fahrzeuglänge machen den V-City stadttauglich und für manchen auch als Alltagsfahrzeug nutzbar.
Geplant ist der V-City lediglich mit einem Grundriss, der als Zweischläfer mit Heckquerbett daherkommt. Wer weitere Schlafplätze benötigt, der bestellt das optionale Aufstelldach dazu. Bei den Betten setzt Yucon für den V-City auf eine, im Vergleich zu früheren Yucon-Modellen dickere Kaltschaummatratze, die auf Tellerfedern ruht. Die Platte darunter lässt sich Kastenwagen-typisch nach oben klappen, um den Heckstauraum zu vergrößern, um so auch hohes Ladegut wie Fahrräder transportieren zu können. Als Sitzmöglichkeit bietet das Wohnzimmer eine Halbdinette mit erweiterbarem Tisch. Zusammen mit den gedrehten Pilotensitzen finden so vier Erwachsene einen Sitzplatz, wobei man spätestens bei der Beinfreiheit feststellt, dass das Fahrzeug mit seinen sechs Metern Fahrzeuglänge besser zwei, als vier Personen geeignet ist. Wie auch beim K-Peak spendiert Frankia dem Yucon V-City eigene Polsterdekors. Diese sind anthrazitfarben und mit weißen Nähten versehen, in den Kopfstützen ist das V-City-Logo eingestickt.
Passable Küche im V-City
Zum Kochen steht den Reisenden eine solide ausgestattete Küche zur Verfügung. Zwei Gasherde, eine ausreichend große Spüle und ein halbhoher Kühlschrank lassen wenig Wünsche übrig. Auch die Arbeitsfläche – oft eine Achillesferse in Campingbus-Kombüsen – macht im V-City dank des seitlich hochklappbaren Bretts einen praxisgerechten Eindruck. Lebensmittel und Kochutensilien finden in den Schubladen, im Hängeschrank oder dem Schrank über dem Kühlschrank ihren Platz. Ebenfalls typisch für Kastenwagen ist das Kombibad im Yucon V-City. Ausgestattet ist die Nasszelle wie bei den anderen Yucon-Modellen auf Sprinter und Ducato mit einer Banktoilette. Gegenüberliegend befindet sich ein ausziehbares Waschbecken, das zum Duschen in der Wand verschwindet.
Der Grundpreis für den Yucon V-City liegt bei 87.900 Euro. Darin enthalten ist neben den Verdunklungsmatten, dem Schlafkomfort-Paket (mit der dickeren Matratze und den Tellerfedern), dem 150 PS-Motor samt Schaltgetriebe auch das Steckdosen-Paket, das dem Sprinter-Ausbau vier zusätzliche Steckdosen beschert. Wer möchte, bekommt optional unter anderem ein Automatikgetriebe, Solarpanele fürs Dach oder einen Wechselrichter. Dann dürfte der Preis allerdings deutlich steigen.
Vor- und Nachteile
(+) gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
(+) handliches und sehr komfortables Basisfahrzeug
(+) großer Heckstauraum
(+) durchdachte Küche
(+) solide Machart
(-) schmales Bett (1,35 m)
(-) kleiner Abwassertank (55 L)
(-) kein Kleiderschrank
(-) wenig Stehhöhe und Stehfläche im Bad
© Promobil
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.