"Wir alle hier leben in der Hölle." Das sind die drastischen Worte des 14-jährigen Henri. Der Junge aus der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) ist vernarbt und gebrochen: Henri wurde von den Milizen missbraucht und gegen seinen Willen als Kindersoldat zum Kampf rekrutiert. Er musste zusehen als Mitglieder seiner Familie vergewaltigt und anschließend ermordet wurden.

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Auf unserer Fahrt vor wenigen Jahren in die DR Kongo konnten wir aufgrund der einmarschierenden Rebellen nicht weit reisen. Die Straßen waren von Kindern mit Maschinengewehren übersät und wir hatten nur eingeschränkten Ausgang.

Allerdings lag ein Jugendheim ehemaliger Kindersoldaten in Goma in unmittelbarer Nähe zu unserer Unterkunft, sodass wir dort mit den Kindern sprechen konnten.

Die Kinder der DR Kongo werden durch ethnische Gewalt sowie Zusammenstöße zwischen Armee, Milizen und bewaffneten Gruppen vertrieben – eine der weltweit größten Flüchtlingskrisen für Kinder. Diese Vertreibung und Gewalt hat zudem zu einer Ernährungs- und Gesundheitskrise geführt.

Geschätzte 2,2 Millionen Kinder werden in diesem Jahr im Kongo unter akuter Mangelernährung leiden. Das sind unglaubliche 12 Prozent der unterernährten Kinder weltweit.

Bereits 750.000 Kinder leiden aktuell in der Region an schwerer Unterernährung und könnten 2018 sterben, wenn sie nicht mit lebensrettenden Gesundheits- und Ernährungsmaßnahmen versorgt werden.

Hunderttausende Kinder in der Region haben keinen Zugang mehr zu medizinischer Versorgung und Bildung. Die meisten sind von Gräueltaten seitens der Kämpfer betroffen. Es ist eine brutale Situation für die Kinder – in der Tat die Hölle.

Im Rahmen eines Notfallprogramms in den betroffenen Gebieten unterstützt UNICEF die vertriebene Bevölkerung in mehreren Bereichen:

  • Schutz, Behandlung und psychosoziale Unterstützung von Kindern, die von Gewalt betroffen sind sowie von verletzten oder unbegleiteten Kindern
  • Vertriebene und Rückkehrer werden mit Gesundheits- und Ernährungsmaßnahmen, Bildungsprogrammen sowie Wasser versorgt und beschützt
  • Impfkampagnen gegen Masern sowie Vorbeugung und Behandlung von Cholera und Malaria
  • Hilfe für unterernährte Kinder
  • Temporäre Schulen werden eingerichtet und Kinder mit Schulmaterial ausgestattet. Zudem erhalten Lehrer eine Ausbildung in der Friedenserziehung

Wir von der Stiftung United Internet for UNICEF sind zutiefst besorgt und beunruhigt. Jungen und Mädchen sind täglich Opfer von entsetzlicher Gewalt. Kinder verhungern.

Viele Gesundheitszentren funktionieren nicht mehr und seit dem letzten Jahr sind zudem Cholera und Masern ausgebrochen. Wir möchten die rückkehrende Bevölkerung unterstützen, damit sie mit ihren Kindern in ihrem Land in Frieden und Gesundheit bleiben können.



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